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FC Bayern - BVB: DFB-Pokalfinale - so gewann Pep Guardiola sein letztes Spiel für die Münchner

Johannes Mittermeier

Update 22/05/2016 um 11:24 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München gewinnt das DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund und verabschiedet Trainer Pep Guardiola mit dem Double. Es war kein hochklassiges, aber ungemein intensives Endspiel zwischen den beiden besten deutschen Mannschaften. Dem BVB nutzten letztlich auch drei verschiedene Systeme nichts. Bayerns Schlüssel lag im Kampf, auf den Außenbahnen - und dem heimlichen Helden.

Der FC Bayern holt das Double 2016

Fotocredit: AFP

1. Blaupause eines Finals

Das Spiel war noch gar nicht angepfiffen, da erahnte die Fußball-Republik bereits sein Schema: Wenn sich die beiden besten deutschen Teams in einem Duell auf neutraler Wiese treffen, entscheiden Nuancen. Entsprechend kalkuliert spulte sich dieses DFB-Pokalfinale zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund ab.
Der BVB probierte es zunächst wie beim 0:0 im Bundesliga-Rückspiel mit einer Fünferkette, die Abwehrchef Mats Hummels bei Bayern-Angriffen als Erster verließ. Interessant vor allem die Rolle von Sven Bender: erst halbrechter Innenverteidiger neben Hummels, dann auf gleicher Höhe mit "Sechser" Julian Weigl, später erneut nach hinten gezogen. Bayern lief Dortmund früh an, den Borussen eröffneten sich Räume, wenn die erste Pressinglinie ausgehebelt war; exemplarisch das Solo von Pierre-Emerick Aubameyang (33. Minute).
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Enges Spiel: Bayern gegen BVB

Fotocredit: AFP

Insgesamt war's die Blaupause eines Finals, in dem beide Teams wissen, dass jeder Fehler fatale Folgen haben kann: intensiv, umkämpft, spannend, aber nicht hochklassig. Und mit wenigen Torchancen. Thomas Müller setzte einen Distanzschuss drüber (4.) und einen Kopfball vorbei (22.), Douglas Costa scheiterte per 17-Meter-Kracher (33.), Bender mit einem zu laschen Aufsetzer (43.).

2. Immer wieder die Außen

Zu Pep Guardiolas Matchplan gehört, dass ein Schwerpunkt der offensiven Bemühungen auf den Außenbahnen liegt. Auch in seinem letzten Spiel als Bayern-Trainer vertraute er zu einem Gutteil dieser Devise.
Costa startete indisponiert und wurde noch in der Halbzeit von ARD-Experte Mehmet Scholl gerüffelt:
Er gefällt mir überhaupt nicht, spielt für sich und sieht die Kollegen nicht.
Franck Ribérys auffälligste Aktion bestand lange Zeit darin, Gonzalo Castro den Finger ins Auge zu drücken, Rot-würdig. Mit Ball am Fuß fehlte ihm Unterstützung durch Linksverteidiger David Alaba, weil sich dieser - schöne Grüße von Henrich Mchitarjan - mit Vorstößen zurückhielt. Da es Thiago an lichten Momenten mangelte und den Angreifern Müller/Robert Lewandowski oft die Anbindung fehlte, verlagerte sich der Fokus fast zwangsläufig zurück auf die Flügel. Übrigens bei beiden Teams.
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Douglas Costa müht sich gegen den BVB

Fotocredit: AFP

Ganz schwach, was Akzente anbelangte: Dortmunds Marco Reus, der mit 22 Zweikämpfen (Bestwert beim BVB) allerdings enorm emsig unterwegs war. Bayerns Dreieck steigerte sich indes im kreativen Bereich, deutlich. Thiago war mit zunehmender Spieldauer effizienter, Costa präziser, und Ribéry kanalisierte die Emotionen, er hätte beinahe Lewandowski serviert (52.) respektive selber getroffen (75.)
Der BVB switchte in der Schlussphase der regulären Spielzeit aufs dritte System, ein 5-4-1. Da reizte Coach Thomas Tuchel seine taktischen Möglichkeiten maximal aus. An Bayerns Feldüberlegenheit änderte es nicht viel, wobei sich klare Gelegenheiten weiter auf ein Minimum beschränkten.

3. Kimmich, der Held

Die Verlängerung sah endgültig eine extrem ausgeglichene Partie. Falls es Vorteile gab, dann eher auf Seiten des BVB, dem bei Mchitarjan (103.) nur Zentimeter fehlten. Bayern meldete sich durch Ribéry (103., Erik Durm blockte formidabel), Costas abgefälschter Flanke (112.) und einen Alaba-Schuss, den Bürki entschärfte (113.).
Heimlicher Held war jedoch ein anderer. Joshua Kimmich wurde Medhi Benatia als Innenverteidiger vorgezogen und lieferte mit seinen 21 Jahren eine erstaunliche, ja EM-reife Leistung. 13,3 Kilometer Laufstrecke 118 Ballaktionen, 15 geführte Zweikämpfe (mit 73,3 Prozent Erfolgsquote) sind die Statistiken, zwischen den Zeilen aber bildete sich der Umstand heraus, dass Reus keinen Stich machte. Kimmich spielte faktisch fehlerfrei.
Fast war's ironisch, dass ausgerechnet der Youngster im Elfmeterschießen scheiterte. Sein plumper Schuss kontrastierte die Darbietung. Dass Bayern trotz Kimmichs Malheur gewann, passte also irgendwie zu diesem Abend.
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