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Bayern-Profi Thomas Müller will keine Elfmeter mehr schießen

Florian Bogner

Publiziert 27/10/2016 um 07:41 GMT+2 Uhr

Thomas Müller scheitert beim 3:1 im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg erneut vom Elfmeter-Punkt und zieht die Konsequenz daraus. "2016 ist nicht das Jahr des Elfmeters", sagte der 27 Jahre alte Nationalspieler, der überhaupt nur wegen eines Zufalls ran musste und trotz veränderter Technik nicht zum erhofften Erfolg kam. Künftig will er nun wirklich lieber den Kollegen den Vortritt lassen.

Thomas Müller

Fotocredit: Imago

Vom FC Bayern berichtet Florian Bogner
Es war nicht der Abend des Thomas Müller. Erst einen Elfmeter verschossen, dann den Gegentreffer mit einem Ballverlust eingeleitet und letztlich nicht das erhoffte Los bekommen.
Direkt nach dem 3:1 des FC Bayern München über den FC Augsburg auf ein da noch mögliches Achtelfinal-Stadtderby im DFB-Pokal mit dem TSV 1860 München angesprochen, meinte Müller:
Ich würde gerne mal als Profi ein Derby absolvieren, das wäre ein Highlight.

Thomas Müller: Elfer-Quote sinkt auf 45 Prozent

Auch Müllers Elfmeter in der 57. Minute klappte nicht: Müller verlud Augsburg-Keeper Marwin Hitz zwar, schoss aber zentral übers Tor - schon sein vierter Fehlschuss in diesem Jahr.
"2016 ist nicht das Jahr des Elfmeters", hielt Müller fest, der im Februar im DFB-Pokal-Viertelfinale beim VfL Bochum (3:0), beim Aus im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Atlético Madrid (2:1) und im Elfmeterschießen des EM-Viertelfinals gegen Italien jeweils am gegnerischen Torwart gescheitert war.
Müllers Elfmeterbilanz als Profi liest sich zwar noch freundlich: 28 verwandelt (inklusive Elfmeterschießen), acht verschossen.
Von den letzten elf machte er seit vergangenem September jedoch nur fünf rein, was einer schwachen Quote von nur 45 Prozent entspricht.

Müller zieht die Konsequenz

"Deswegen werde ich mich künftig auf Fußball konzentrieren und meine Kollegen werden die Elfmeter schießen", sagte er am Mittwochabend.
Bei der EM hatte er bereits angekündigt, sich im DFB-Team von der Elfmeterliste streichen zu lassen und seinen Stil überarbeiten zu wollen.
Bis dato wollte Müller oft den Keeper ausschauen, richtete den Blick nur auf den Torwart, um den Ball bei einer Bewegung dann in die andere Richtung zu schicken. Das durchschauten die Torhüter aber irgendwann, blieben einfach stehen. Nun wollte es Müller hoch in die Mitte probieren - klappte auch nicht.
Seinen Fehlschuss erklärte er so:
Er war gut getroffen, ich wollte in die Mitte hoch schießen. Er ging von der Richtung her perfekt weg, aber es war vielleicht ein bisschen zu viel Adrenalin im Körper. Am Ende war er nicht drin, deswegen war er absolut schlecht.

Elfmeterschütze aus Zufall

Eigentlich wäre er auch bei Bayern nur noch vierte Wahl hinter Robert Lewandowski, Arjen Robben und Arturo Vidal, musste gegen Augsburg aber dennoch ran. Müller:
Ich bin zufällig in die Rotation reingerutscht, weil Lewy, Arjen und Arturo nicht auf dem Platz standen.
Blöd gelaufen.
So kam’s zum erneuten Fehlschuss - und zum schlechten Gefühl beim 27-Jährigen. "Es ist sehr ärgerlich für mich und wurmt mich, auch wenn ich viel am Ball war, mich gut bewegt und mitgespielt habe", sagte er.

Statistisch ein Riesenspiel von Müller

Sonst war die Leistung auch nahezu tadellos: Das 1:0 von Philipp Lahm leitete er mit einem Pass ein (2.), das 2:0 von Julian Green bereitete er mit einer schönen Flanke vor (41.).
Müller flankte noch drei weitere Male, legte insgesamt sieben Torschüsse auf und kam selbst fünf Mal zu Abschluss.
89 Ballaktionen waren für den 27-Jährigen zudem ein ungewöhnlich hoher Wert. Ja, Müller gelangen sogar zwei erfolgreiche Dribblings. Nur vor dem 1:2 verlor er den Ball.
"Der verschossene Elfmeter hängt trotzdem über der Partie. Ich werde nicht zufrieden einschlafen", sagte er.
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