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RB Leipzig zwischen Resignation und Revanche: "Körperlich und mentales Brett"

Carsten Arndt

Update 26/10/2017 um 16:56 GMT+2 Uhr

RB Leipzig scheitert nach einem packenden Pokalfight denkbar knapp im Elfmeterschießen am FC Bayern. Schon am Samstag treffen beide Teams in München zum Topspiel der Bundesliga erneut aufeinander (18:30 Uhr um Liveticker auf Eurosport.de). Während RB-Coach Ralph Hasenhüttl mit dem Schicksal hadert und in Tristesse und Resignation verfällt, wetzen seine Spieler schon die Messer.

Ralph Hasenhüttl gegen den FC Bayern

Fotocredit: Imago

Ralph Hasenhüttl war sichtlich durch den Wind. Leerer Blick, merklich angefasst, von dem, was an diesem denkwürdigen Abend passiert war.
Leipzigs Trainer konnte sich nicht so recht entscheiden. Hochachtung und Liebe für seine Jungs auf der einen Seite, tief sitzender Schmerz und hadern mit dem Schicksal auf der anderen.
"Ich bin so stolz auf die Jungs, und mir tun sie so leid, weil sie in der Kabine sitzen und nicht genau wissen, warum sie heute verloren haben", sagte Hasenhüttl nach der Partie.

Hummels: Leipzig war besser

Sein Team hatte den FC Bayern am Rand einer Niederlage, lieferte "einen heroischen Kampf", wie Hasenhüttl voller Pathos erklärte.
"Wir haben in der ersten Halbzeit viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung gehabt. Das war eklatant. Da haben wir viele brandgefährliche Konter zugelassen", sagte Bayern-Verteidiger Mats Hummels und räumte eine zwischenzeitliche Überlegenheit Leipzigs ein:
Sie haben Hochgeschwindigkeitsfußballer, die wirklich hervorragende Konter spielen. In der ersten Hälfte war Leipzig die bessere Mannschaft, da hätten sie das 1:0 machen können oder müssen.

Hasenhüttl ledert gegen Schiedsrichter

Was ihnen womöglich auch gelungen wäre, wenn Schiedsrichter Felix Zwayer keinen gebrauchten Tag erwischt hätte.
Als Arturo Vidal in der 34. Minuten Emil Forsberg von den Beinen holte, entschied er zunächst auf Elfmeter, verlegte den Tatort nach Rücksprache mit seinem Assistenten dann aber auf außerhalb des Sechzehners.
"Der Schiedsrichter zeigt voller Überzeugung auf den Punkt und lässt sich überstimmen von einem, der 50 Meter entfernt steht. Tut mir leid, aber dann brauche ich keinen Schiedsrichter mehr, dann spielt man in Zukunft nur noch mit Linienrichtern", schimpfte Hasenhüttl.

Hasenhüttl: Auch das nächste Spiel geklaut

Zwar machte Zwayer seinen Fehler mit der "Königin der Konzessionsentscheidung", wie es Mats Hummels nannte, später gewissermaßen wieder gut, hatte aber zuvor bereits Leipzigs Naby Keita mit einer umstrittenen gelb-roten Karte des Feldes verwiesen. Hasenhüttl:
Ich find's einfach schade, dass ein Spiel kaputt gemacht wurde - und nicht nur ein Spiel, sondern zwei, weil wir jetzt nach 75 Minuten Unterzahl nach München fahren müssen.
Denn bereits am Samstag (18:30 Uhr im Liveticker auf Eurosport.de und in der Eurosport App) kommt es in der Allianz Arena zur Neuauflage des Duells zwischen Meister und Vizemeister.

Hasenhüttl resigniert

Im Angesicht des bitteren Scheiterns versprühte Hasenhüttl nur wenig Optimismus auf eine erfolgreiche Revanche.
"So wäre es besser gewesen, wenn wir in der regulären Spielzeit rausgeflogen wären, dann hätten wir noch ein paar Körner gespart":
Das war körperlich und mental ein schönes Brett, dass wir da bekommen haben.

Forsberg und Gulacsi setzen auf Revanche

Während es dem Trainer noch nicht gelang nach vorne zu blicken, versuchten sich seine Spieler bereits wieder an ersten vorsichtigen Kampfansagen.
"Wir müssen stolz über unsere Leistung sein", sagte Emil Forsberg:
Wir haben gezeigt, dass wir mit Bayern mithalten können. Am Samstag kommt eine neue Chance im nächsten großen Spiel.
Nach zwei Niederlagen in der Liga, reichte es für RB bei Abpfiff der regulären Spielzeit zumindest zu einem imaginären Remis. Und in der Bundesliga gibt es bekanntlich kein Elfmeterschießen.
"Es war das dritte Spiel gegen die Bayern und wir können sagen, dass wir ein Unentschieden geholt haben", meinte der bärenstarke RB-Keeper Péter Gulácsi, um folgerichtig zu schließen: "Am Samstag kommt das vierte Spiel".
Klare Botschaft gen München: Jetzt sind wir dran!
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