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Europa League: Klaas-Jan Huntelaar nimmt Abschied auf Schalke

VonSID

Publiziert 13/04/2017 um 16:49 GMT+2 Uhr

Eigentlich wollte Klaas-Jan Huntelaar über das Spiel sprechen. Über das Duell seiner beiden Lieblingsvereine. Doch vor dem Viertelfinale der Europa League beim niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam, in dessen Bettwäsche er als Kind geschlafen hatte, drehten sich fast alle Fragen nur um seinen angekündigten Abschied von Schalke 04.

Verlässt Schalke zum Saisonende: Klaas-Jan Huntelaar

Fotocredit: SID

"Ich habe alles gesagt", antwortete der Stürmer der Königsblauen, der vom Torjäger vom Dienst zum Edelreservisten geworden ist. Im Interview mit der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf" hatte der 33-Jährige Fakten geschaffen.
"Mein Vertrag läuft aus, das ist also mein letztes Jahr auf Schalke", hatte er gesagt - und damit nur formuliert, was längst alle dachten: Die Zeit des "Hunter" ist vorbei, der zweitbeste Bundesliga-Torschütze in der königsblauen Vereinsgeschichte wird in Gelsenkirchen nicht mehr gebraucht.
Nur fünf Kurzeinsätze in der Bundesliga seit seinem Comeback nach einer Knieverletzung Anfang Februar haben auch Huntelaar davon überzeugt.

Burgstaller löst Huntelaar ab

"Jeder Fußballer will so oft wie möglich spielen", sagte er am Tag vor dem Duell mit Ajax in der Amsterdam Arena. Neben ihm hörte Trainer Markus Weinzierl zu und überlegte schon, wie er die von Huntelaar aufgeworfene Frage beantworten sollte.
"Fragen Sie den Trainer!", hatte der im Zeitungsinterview gesagt, als nach den Gründen für seine Reservistenrolle gefragt worden war.
Wintereinkauf Guido Burgstaller, für 1,5 Millionen Euro vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg verpflichtet, mache seine Sache im Sturmzentrum gut, "er hat einen Lauf, er hat eine Quote", erklärte Weinzierl. Der Österreicher, der seit Januar bereits acht Pflichtspieltreffer für Schalke erzielte, hat Huntelaar als Torjäger abgelöst und passt mit seiner Zweikampfstärke besser ins Konzept des Trainers.

Für Rekordablöse nach Gelsenkirchen

Auch wenn er mit seinen Aussagen vorpreschte und die Verantwortlichen überraschte, soll er nach sieben größtenteils sehr erfolgreichen Jahren auf Schalke "einen grandiosen Abschied bekommen", wie Sportvorstand Christian Heidel ankündigte. Huntelaar habe "für den Verein Außergewöhnliches geleistet", seine Entscheidung "muss man akzeptieren".
2010 für die Vereinsrekordablöse von 14 Millionen Euro gekommen, schoss sich Huntelaar in Gelsenkirchen mit einer unglaublichen Trefferquote schnell in die Herzen der Fans. In 234 Pflichtspielen traf er 125-mal, in der Bundesliga 81-mal in 171 Partien.
Seine Tore führten die Königsblauen zum DFB-Pokalsieg 2011 und jedes Jahr in den Europacup. Beim 3:0 in der Europa-League-Zwischenrunde bei PAOK Saloniki erzielte er sein 50. Europapokaltor - womöglich sein letztes für die Gelsenkirchener.

Stationen in Madrid und Mailand

Dass Huntelaar mit einer Rückkehr nach Amsterdam liebäugelt, ist ein offenes Geheimnis. Hier erwarb er sich von 2006 bis 2008 mit 105 Treffern in 136 Pflichtspielen für Ajax seinen Ruf als Torjäger und machte die Großen der Branche auf sich aufmerksam.
Im Januar 2009 war er Real Madrid 27 Millionen Euro wert, doch weder bei den Königlichen noch beim AC Mailand konnte er sich durchsetzten, erst auf Schalke wurde er wieder zum "Hunter".
Für Ajax habe er schon als Kind geschwärmt, erzählte Huntelaar, vom niederländischen Vorzeigeklub habe er zwar "keinen Schlafanzug, aber Tapete und Bettwäsche" gehabt. Wahrscheinlich trägt er auch bald wieder das Trikot.
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