Vedad Ibisevic trifft per Seitfallzieher zum Sieg von Hertha BSC gegen Bröndby IF

Trotz der noch frühen Phase der Saisonvorbereitung präsentierte sich die Hertha in einer insgesamt zähen Partie über weite Strecken als tonangebende Mannschaft und kann mit einer vielversprechenden Ausgangslage zum Rückspiel nach Dänemark reisen.

In der Anfangsviertelstunde präsentierte sich die Elf von Trainer Alexander Zorniger genauso, wie man den VfB Stuttgart zu Zornigers Zeiten in der Bundesliga kannte. Mit hohem Tempo liefen die Dänen die Hertha früh in der eigenen Hälfte an und ließen die Hausherren überhaupt nicht ins Spiel kommen. Mit der Zeit übernahm die Hertha aber mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel und setzte sich in der Hälfte der Gäste fest. Das Traumtor von Ibisevic ließ auch die letzten Unsicherheiten im Berliner Spiel verschwinden. Phasenweise erinnerte die Hertha mit ruhigem und abgeklärtem Spielafbau schon an die Berliner Mannschaft der letzten Saison.

Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich wenig an den Spielanteilen. Die Dardai-Elf kontrollierte das Spiel - bis auf eine einzige Ausnahme als Pukki ebenso freistehend wie kläglich vor Jarstein vergab - in souveräner Art und Weise. Besonders die beiden Außenverteidger Marvin Plattenhardt und Peter Pekarik stachen mit couragierten Flankenläufen heraus und überliefen die Hintermannschaft der Gäste ein ums andere Mal. Mit etwas mehr Konzentration im Abschluss wäre für die Hertha auch ein zweiter Treffer möglich gewesen.

Dennoch können die Berliner auf dieser grundsoliden Leistung aufbauen und vorsichtig optimistisch auf den Einzug in die Playoff-Runde der Europa League schielen.

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Das war sehr ordentlich. Ein großes Lob an die Mannschaft, dass wir kein Tor kassiert haben. Ich bin sehr zufrieden, denn ich wusste vor dem Spiel nicht, wo wir stehen. Das war sehr ordentlich dafür, dass wir erst seit drei Wochen trainieren."

Nach gut einer Stunde sorgten die mitgereisten Bröndby-Fans für den unrühmlichen Höhepunkt der Partie und brannten ein regelrechtes Feuerwerk aus Bengalos und Knallkörpern ab. Schiedsrichter Holm unterbrach die Partie daraufhin für wenige Minuten bis der Vorrat der Gästefans aufgebraucht war.

Nach langer Abstinenz taucht Berlin wieder auf der europäischen Fußball-Landkarte auf.

5. Nach einem abgefangenen Eckball will Jarstein das Spiel schnell machen und wirft direkt in die Füße von Albrechtsen. Der Linksfuß läuft noch ein paar Schritte und zieht ab. Der Ball rauscht aber mehrere Meter übers Tor.

28. TOOOR für Hertha BSC! Ein Wahnsinns-Treffer von Vedad Ibisevic. Pekarik steckt in den Sechzehner auf Weiser durch. Der Ex-Münchner bringt die Flanke auf Ibisevic. Der Bosnier steigt am Elfmeterpunkt zum Seitfallzieher hoch und knallt das Leder links unten ins Eck. Traumtor.

54. Ibisevic hat das 2:0 auf dem Fuß. Pekarik wird schön von Darida in den Sechzehner geschickt. Der Slowake bedient den am Fünfmeterraum lauernden Ibisevic maßgenau. Dessen Schuss wird von Röker in höchster Not ans Außennetz zur Ecke geklärt.

59. Aus dem Nichts die dicke Ausgleichschance! Nach einer missglückten Abseitsfalle der Hertha taucht Pukki auf einmal frei vor Jarstein auf und lupft die Kugel aus 18 Metern über den Keeper, aber eben auch über den Kasten.

67. Weiser kann auf der rechten Seite Richtung Tor marschieren und legt am Sechzehner quer auf Kalou. Der Angreifer nimmt den Ball kurz an und zieht ab. Rönnow reagiert aber klasse und lenkt den Schuss übers Tor.

84. Das Stadion schreit auf, aber das Tor zählt nicht. Nach einer Flanke nimmt Ibisevic den Ball wohl mit dem Arm an und schießt Langkamp an, von dem der Ball ins Tor geht. Schiedsrichter Blom hatte die Situation aber früh abgepfiffen. Die Proteste halten sich auch in Grenzen.