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FC Bayern - Eindhoven: 3 Dinge, die auffielen - Alaba liefert, unheimlicher Kimmich, servus Rausch!

Florian Bogner

Update 19/10/2016 um 23:23 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München bringt sich mit einem 4:1 (2:1)-Sieg über PSV Eindhoven am 3. Spieltag der Champions League wieder auf Achtelfinal-Kurs. David Alaba zeigt dabei, dass er Kritik beherzigt. Teilweise spielt sich Bayern sogar ins Rauschhafte. Und Joshua Kimmich wird immer unheimlicher. Was uns beim Bayern-Sieg auffiel.

Robert Lewandowski und David Alaba von Bayern München

Fotocredit: Imago

Vom FC Bayern berichtet Florian Bogner

1.) Servus, Rausch!

Das Oktoberfest ist seit zwei Wochen Geschichte, doch am Mittwochabend war er zeitweise wieder da in München: der Rausch. Begünstig durch einen in der ersten Halbzeit arg willigen Gegner, freilich. Und dennoch vermochten es die Bayern von Beginn weg, sich trotz widriger Umstände – neun Grad, Regen (kennt man auch von der Wiesn) – für eine halbe Stunde lang ins Rauschhafte zu steigern.
So rollte 30 Minuten lang Angriff auf Angriff auf die nur zaghaft verteidigende PSV-Defensive zu. Nach 13 Minuten standen schon fünf gute Bayern-Chancen im Buch, nach 30 waren’s elf, inklusive zweier Tore (Müller, 13.; Kimmich, 21.), das brachte das Krisengerede fürs erste zum Verstummen.
Der augenscheinlichste Grund für den besseren Bayern-Zugriff: Die Hausherrren intensivierten Pressing wie Gegenpressing merklich. Vor allem Joshua Kimmich und Philipp Lahm gingen deutlich entschlossener in des Gegners Hälfte zu Werke und verzeichneten so einige Ballrückgewinne, die in schnelle Angriffsaktionen mündeten.
Trainer Carlo Ancelotti erklärte:
Das war die Reaktion, die ich erwartet habe von der Mannschaft. Wir haben gut gespielt, müssen aber in den nächsten Spielen unser Bestes geben, um gegen Atlético um den ersten Platz zu spielen.
Nach einer halben Stunde jedoch fuhr Bayern die Arbeit gegen den Ball merklich zurück. Prompt stimmten die Abstände nicht mehr und Eindhoven kam, wie bereits andere Gegner zuvor, mit wenigen Pässen in die Räume hinter den unter Ancelotti gewohnt breit-offensiven Außenverteidigern – so auch beim feinen Tor von Luciano Narsingh zum 1:2 (41.) und einigen Chancen zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Fazit der Zitterphase bis Lewandowskis 3:1 (59.): Nur wenn Bayern in des Gegners Hälfte resolut gegen den Ball arbeitet, läuft’s. Fürs Zurückziehen und Abwarten gibt’s unter Ancelotti noch kein defensivwirksames Rezept.

2.) Alaba liefert

David Alaba war zuletzt ein wenig im Tief; bei der österreichischen Nationalmannschaft nach schwacher Leistung in Serbien nebst anschließendem Nachtclubbesuch angezählt, erwartete sich auch der geneigte Bayern-Fan in den letzten Wochen mehr vom Linksverteidiger mit den zweifelsohne herausragenden Anlagen.
Und Ancelotti hatte unlängst klar gemacht, dass aus Alabas Plänen, bald mal im Mittelfeld der Bayern zu spielen, so nichts wird: er sieht ihn weiter als Linksverteidiger. E basta.
Gegen Eindhoven zeigte Alaba dafür wieder mal, was in ihm steckt. In der Anfangsphase war der 24-Jährige in seinem 54. Champions-League-Spiel für Bayern von Gegenspieler Joshua Brenet kaum zu bändigen; an vier der ersten sechs guten Bayern-Chancen war Alaba direkt beteiligt, das 2:0 bereitete er vor (21.) – sein vierter Assist diese Saison.
Dass Alaba links auftrumpfen konnte, hing aber auch direkt mit Thomas Müller zusammen, der ihm viel grüne Wiese ließ; als verkappter Franck Ribéry nominell als Linksaußen aufgeboten, turnte der deutsche Nationalspieler ohnehin die meiste Zeit mittig rum. Freiheit, die fruchtete.

3.) Unheimlicher Kimmich

Joshua Kimmich absolvierte gegen Eindhoven zwar erst sein zwölftes Champions-League-Spiel, meistert solche Flutlichtabende aber mittlerweile so selbstverständlich wie Autofahren oder Einkaufen.
Halbrechts im Dreier-Bayern-Mittelfeld aufgeboten, war der 21 Jahre alte Nationalspieler mal wieder Aktivposten und Löcher-Zulaufer in einem und stellte erneut seinen Torriecher unter Beweis: In bester Mittelstürmermanier bugsierte er den Flankenball von David Alaba zum 2:0 über die Linie (21.), wenngleich er schon deutlich schwierigere Tore gemacht hat.
Mit sieben Pflichtspieltreffern in den letzten acht Spielen fehlen ihm in der vereinsinternen Torjägerliste aber, hört, hört, aktuell nur noch zwei auf Lewandowski – in der Champions League hat er mit drei Saisontoren sogar eins mehr als ein gewisser Cristiano Ronaldo erzielt.
Dass Kimmich seine Kernkompetenz bei all dem Toreschießen nicht außer Acht lässt, verdeutlichten wieder beeindruckende Zahlen: So lief Kimmich schon im ersten Durchgang mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz, hatte bis zu seiner Auswechslung (86.) die zweitmeisten Ballkontakte nach Bayern-Metronom Thiago Alcántara (112:117) und mit 95 Prozent eine starke Passquote. Kimmich spielte zudem die meisten Pässe (101), davon starke 79 in des Gegners Hälfte sowie nach Xabi Alonso (15) die zweitmeisten ins Angriffsdrittel der Bayern (14).
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