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Deutsche Frauen-Nationalmannschaft erreicht WM-Viertelfinale nach Sieg über Schweden

Tim Neuenfeldt

Update 21/06/2015 um 09:23 GMT+2 Uhr

Deutschlands Fußball-Frauen haben bei der WM in Kanada das Viertelfinale erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid setzte sich im ersten Achtelfinale des Turniers mit 4:1 (2:0) gegen Dauerrivale Schweden durch. Anja Mittag (24.), Celia Sasic (36./FE, 78.) und Dzsenifer Marozsán (88.) trafen für den amtierenden Europameister. Linda Sembrant (82.) war für Schweden erfolgreich.

Anja Mittag ebnete mit ihrem 1:0 den Weg zum DFB-Erfolg

Fotocredit: Imago

Die Lehren:
Deutschland war von der ersten Minute an das deutlich überlegene Team und machte vom Anpfiff weg deutlich, wer den Platz in Ottawa als Sieger verlassen wird.
Speziell über die Achse Laudehr, Mittag und Sasic war der deutsche Angriffswirbel von den Schwedinnen nie zu stoppen. Im Gegensatz zu den Spielen gegen Norwegen und Thailand nahm sich die Elf von Silvia Neid auch keine längere Auszeit, in der man den Gegner unnötig stark machte.
Einzig nach dem Gegentreffer gerieten die DFB-Frauen kurzzeitig ins Schwimmen, hatten mit der ehemaligen Weltfußballerin Nadine Angerer aber einen sicheren Rückhalt, so dass diese kurze Phase unbeschadet überstanden wurde.
Im WM-Viertelfinale treffen die DFB-Frauen nun entweder auf Frankreich oder Südkorea und gehen dabei nach dieser überzeugenden Vorstellung in jedem Fall als Favorit in die Begegnung.
Die Höhepunkte:
1. Na das geht ja mal gut los. Keine 30 Sekunden sind gespielt, als die Kugel über Sasic und Mittag zu Popp gelangt. Diese kann aus 13 Metern in halblinker Position frei abziehen, setzt den Linksschuss aber etwas zu hoch an.
2. Das ist ein extrem starker Auftakt der deutschen Frauen. Sasic spielt den Ball im richtigen Moment in den Lauf von Laudehr, die selbigen über Lindahl lupfen will, doch die Torhüterin kann parieren.
13. Machen wir es kurz: Es fehlt einzig und allein das Tor. Diesmal geht es über die linke Seite. Popp flankt herrlich an den Elfmeterpunkt. Leupolz kommt heran gerauscht und nimmt den Ball per Dropkick, jagt ihn aber einen knappen Meter über den Querbalken.
24. TOOOR für Deutschland! Anja Mittag hat wieder zugeschlagen. Nach einem simplen Doppelpass mit Sasic kommt Mittag aus 25 Metern frei zum Schuss. Mit der Innenseite schlenzt die Torjägerin die Kugel mit ganz viel Gefühl flach ins lange Eck zum 1:0.
36. TOOOR für Deutschland! Laudehr spielt die Kugel von rechts flach in den Strafraum. Mittag ist schneller am Ball als Ilestedt und wird dann von der Verteidigerin leicht berührt. Der Fall ist ziemlich theatralisch und dennoch zeigt die Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Sasic bleibt ganz cool, verlädt Lindahl und schiebt die Kugel dann rechts unten zum 2:0 ins Netz.
45. Schelin flankt von der rechten Seite auf Jakobsson. Diese steht zwar im Abseits, wird aber nicht zurück gepfiffen. Aus zwei Metern setzt die Stürmerin den Kopfball über die Querstange.
70. Maier tankt sich gegen zwei Schwedinnen durch und flankt den Ball gefährlich vor das Tor. Popp erreicht den Ball noch und gibt ihn erneut quer durch den Fünfmeterraum, doch Sasic kommt in beiden Fällen einen Tick zu spät.
78. TOOOR für Deutschland! Das ist die Entscheidung. Laudehr zieht von rechts in den Strafraum, legt sich den Ball auf den linken Fuß und schießt. Fischer fälscht den Schuss noch an den Pfosten ab, doch Sasic steht goldrichtig und köpft mühelos zum 3:0 ein.
82. TOOOR für Schweden! Habe ich die Schwedinnen etwa zu früh beerdigt? Sembrant entwischt nach einem Freistoß Krahn und köpft aus acht Metern den Anschlusstreffer. Angerer ist chancenlos.
84. Was ist denn jetzt in der deutschen Deckung los? Jakobsson läuft plötzlich ganz alleine auf Angerer zu. Die erfahrene Torfrau bleibt lange stehen und verhindert so das 2:3. Plötzlich ist es hier doch noch ein Herzinfarktspiel geworden.
88. TOOOR für Deutschland! Marozsan grätscht in einen kurz ausgeführten Eckball. Mit Glück und Geschick senkt sich der Ball genau hinter Lindahl ins lange Eck zum 4:1.
Der Kracher: Trio Infernale
Es scheint, als hätte Bundestrainerin Silvia Neid in der Offensive ihre 1A-Besetzung gefunden. Simone Laudehr, Anja Mittag und Celia Sasic zeigten eine grandiose Leistung und waren nahezu an jeder gefährlichen Aktion beteiligt. In dieser Zusammenstellung ist die deutsche Offensive absolut unberechenbar.
Im Abseits: Dzsenifer Marozsán
Die vielleicht einzige Verliererin des tollen Auftrittes der DFB-Frauen ist Dzsenifer Marozsán. Die Frankfurterin hat ihren eigentlich sicheren Stammplatz momentan verloren und dürfte diesen nach dem starken Auftritt des Offensiv-Trios nur schwerlich zurück erkämpfen können. Mit dem Treffer zum 4:1-Endstand dürfte Marozsan aber zumindest wieder etwas Selbstvertrauen getankt haben.
Die Statistik: 22.648
22.648 Zuschauer sahen das hochklassige Fußballspiel, das dieses ausverkaufte Stadion durchaus verdient hatte.
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