Das Comeback von Ronaldo verpufft: Betis schockt Real in der Nachspielzeit

Real hat damit als Siebter der Tabelle (8 Punkte) schon sieben Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Barcelona.

Beide Mannschaften zündeten in der Anfangsviertelstunde ein Offensiv-Feuerwerk und hatten erstklassige Möglichkeiten in Führung zu gehen. Mit zunehmender Spieldauer wurden "Los Blancos" spielbestimmender, die Lücken zu den attackierenden Madrilenen immer größer - Betis bettelte regelrecht um ein Gegentor. CR7 und Co. schlossen in der Gefahrenzone allerdings zu unplatziert ab. Die Gäste waren zweikampfstärker, ansonsten aber im ersten Abschnitt in allen Belangen unterlegen.

Real Madrid erhöhte den ohnehin schon immensen Druck im zweiten Durchgang und erarbeitete sich etliche Riesenchancen. Die Partie hätten auch mit einem Madrider Kantersieg enden können, doch Betis-Keeper Antonio Adán hatte etwas dagegen. Gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber hielt er bärenstark und avancierte zum Matchwinner.

Den Hauptstädtern fehlte es gegen kämpfende Andalusier vor allem an Präzision und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Kurz vor Schluss viel ein Treffer aus dem Nichts. Von den Gästen war lange Zeit nichts zu sehen, ehe eine präzise Hereingabe von Antonio Barragán bei Namensvetter Antonio Sanabria landete, der aus der linken Strafraumhälfte zum 1:0 ins lange Eck köpfte (90.+4). Ein äußerst bitterer Abend für Madrid.

Real Madrid verpasste es einen 54 Jahre alten Weltrekord zu knacken. Zwischen 1961 und 1963 traf der brasilianische FC Santos um Weltstar Pelé in 73 Pflichtspielen hintereinander. Schlimmer ist jedoch der Rückstand nach oben: Erzrivale und Tabellenführer Barcelona fuhr den fünften Sieg im fünften Spiel ein. Das Zidane-Team hat derzeit sieben Punkte Rückstand an die Spitze.

Casemiro (Real Madrid): "Wir hatten Pech, denn wir haben uns viele Chancen herausgespielt. Wir haben es versucht und gekämpft, aber so ist der Fußball - manchmal ist er unfair. Man muss Betis für das gute Spiel gratulieren. Wir wissen, dass uns das Unentschieden zuhause nicht reicht. Man muss mit Köpfchen spielen, ein Unentschieden ist besser als eine Niederlage. Wir arbeiten gut. Es ist die Mannschaft, die alles gewonnen hat!"

Isco (Real Madrid): "Zuhause fällt es uns schwerer Fußball zu spielen und die Chancen zu nutzen. Die Dinge klappen in dieser Saison vielleicht nicht so wie in der letzten. Es scheint so zu sein, dass wir etwas ängstlich werden, wenn wir im Bernabéu kein schnelles Tor erzielen. Bei sieben Punkten Rückstand gilt es, mehr Druck auszuüben. Es ist schwer, aber wir haben schon aus schlimmeren Situationen herausgefunden. Wir stehen am Anfang der Saison und es bleibt Zeit, um die Situation zu verändern. Ich vertraue dieser Mannschaft weiterhin bis zum Tod. Wir werden das hinbekommen."

Cristiano Ronaldo zog in der ersten Hälfte sieben Mal ab – mehr als jeder andere. Pässe zum eigenen Mann spielte er hingegen nur acht.

Einige Stunden vor Anpfiff wurde bekannt, dass auch der Franzose bis 2021 unterschrieb. Nahezu alle Leistungsträger von Real Madrid sind mittlerweile mit Verträgen bis 2020 oder noch länger ausgestattet.

Die Madrilenen blieben zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte beim LaLiga-Auftakt in den ersten drei Heimspielen sieglos. Zuvor passierte ihnen das 1969/70 und 1995/96. In beiden Spielzeiten beendeten sie die Saison auf dem sechsten Rang.