Real Madrid bestätigt Rafael Benítez als neuen Trainer

VonSID

Update 04/06/2015 um 11:47 GMT+2 Uhr

Rafael Benítez kommt nach Hause. Der 55-Jährige wurde endlich offiziell als neuer Trainer des spanischen Rekordmeisters Real Madrid vorgestellt. Bei den Königlichen, für die er bereits als Spieler, Jugendtrainer und Coach der zweiten Mannschaft aktiv war, tritt Benítez das Erbe von Carlo Ancelotti an, dem die titellose Spielzeit 2014/15 zum Verhängnis wurde.

Ein echter Madrilene wird Real Madid trainieren: Rafael Benitez

Fotocredit: Imago

Der Spanier erhält einen Dreijahresvertrag bis 2018 und wurde in der Präsidentenloge des Estadio Santiago Bernabéu mit herzlichem Applaus begrüßt. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist sehr emotional, nach Hause zurückzukommen. Ich freue mich wahnsinnig", sagte Benítez bei seiner kurzen Rede sichtlich ergriffen.
Der mächtige Präsident Florentino Perez hatte ihm da schon deutlich gemacht, in welches Umfeld er sich begeben hat. "Das Schicksal von Real liegt nun in Ihren Händen. Sie sind Trainer des erfolgreichsten und größten Klubs der Welt. Mit Ihnen werden wir eine neue Ära beginnen", formulierte Perez staatstragend und setzte sein schönstes Lächeln auf.
Wunschlösung mit Stallgeruch
Überraschend kam die Nachricht von Benítez' Rückkehr nicht mehr. Die Anzeichen hatten sich seit Ancelottis Entlassung verdichtet, zumal es ein offenes Geheimnis war, dass Reals mächtiger Präsident Florentino Perez Gefallen an Benítez gefunden hatte.
Dazu plauderte Real-Vizepräsident Eduardo Fernandez de Blas die Verpflichtung bei einem Fantreffen am Sonntag aus: "Vor drei Wochen war Ancelotti für mich noch der beste Trainer der Welt, genauso wie es vor zwei Jahren José Mourinho für mich war und es ab kommender Woche Rafa Benítez für mich sein wird", sagte er.
Benítez ist eine Wunschlösung mit Stallgeruch: Er ist in Madrid geboren und war von 1974 bis 1981 selbst für Real aktiv, wenn auch nur für die zweite Mannschaft. Von 1986 bis 1995 war er Trainer im Nachwuchs der Königlichen sowie bei der Reserve im sogenannten "Castilla"-Team, ehe er sich auch in Europa einen Namen machte.
Legendärer Triumph mit Liverpool
Nach verschiedenen Stationen in der Primera División, darunter erfolgreiche Jahre beim FC Valenica mit zwei Meisterschaften und dem UEFA-Cup-Sieg 2004, hatte Benítez beim FC Liverpool (2004 bis 2010) seine beste Zeit. 2005 gewann er mit den "Reds" in einem denkwürdigen Endspiel gegen den AC Mailand (mit Trainer Ancelotti) die Champions League. Nach kurzen Engagements bei Inter Mailand und dem FC Chelsea war Benítez seit 2013 beim SSC Neapel tätig. In der vergangenen Woche hatte er dort seinen Abschied bekannt gegeben.
In der zwölfjährigen Ära des Real-Präsidenten Perez ist Benítez bereits der zehnte Trainer. "La décima" quasi, ähnlich wie der langersehnte zehnte Triumph in der Champions League, den Madrid im Vorjahr unter Ancelotti gefeiert hatte. Der charmante Italiener, liebevoll "Carletto" genannt, wurde von Mannschaft und Fans hoch geschätzt, stolperte letztlich aber über eine Saison, in der Real mit den Weltmeistern Toni Kroos und Sami Khedira an allen Saisonzielen vorbeischrammte.
In der Liga wurde Madrid Zweiter hinter dem Erzrivalen FC Barcelona, in der Champions League kam das Aus im Halbfinale gegen Juventus Turin, und im Pokal war im Achtelfinale gegen Atletico Madrid Endstation. Zu wenig vor allem für Perez.
Auch Benítez wird bei Real sofort liefern müssen. Sonst erkaltet Perez' Zuneigung genauso schnell wie sie entbrannte.
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