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3 Dinge, die bei Leicester-Chelsea auffielen: Boss Alonso, Costa fehlt nicht, Meister als Absteiger?

Johannes Mittermeier

Update 15/01/2017 um 14:06 GMT+1 Uhr

Im Duell der vergangenen beiden englischen Meister setzt sich der FC Chelsea am 21. Premier-League-Spieltag mit 3:0 (1:0) bei Leicester City durch. Man of the Match ist Marcos Alonso, nicht nur aufgrund eines Doppelpacks, der Spanier überzeugt auch strukturell. Überhaupt gefällt das Team von Antonio Conte mit Homogenität, Diego Costa wird nicht vermisst. Und Leicester? Tja… Was uns auffiel.

Der FC Chelsea gewinnt bei Leicester City

Fotocredit: Imago

1. Kanté? Alonso!

Im Vorjahr wurde N'Golo Kanté mit Leicester City sensationell englischer Meister, anschließend wechselte er zum FC Chelsea. Erste Konsequenz: Verlust für Leicester. Zweite Konsequenz: Gewinn für Chelsea. "Ich bin nicht überrascht, wie gut er sich dort macht", sagte Leicester-Trainer Claudio Ranieri dem "Telegraph", betonte jedoch:
Bei uns könnte es noch besser sein. Hier hat er besser reingepasst, er war unsere Batterie.
Die Rückkehr zu den "Foxes" - mit neuem Arbeitgeber, versteht sich - sah einen soliden Kanté, wenngleich er nicht derart glänzen konnte wie Marcos Alonso. Okay, war auch schwer, der Spanier traf doppelt (6./51. Minute) zum verdienten 3:0 (1:0).
Pedro war ebenfalls erfolgreich (71.), sodass die Londoner am 21. Premier-League-Spieltag zu gewohnter Souveränität fanden. Nach 13 Siegen am Stück war die Serie beim 0:2 gegen die Tottenham Hotspur ja gerissen.
Nun der Umkehrschwung mit Chef-Umkehrschwinger Alonso, der als strukturelles Element im Zentrum gefiel. 104 Ballaktionen schaffte er bei Chelsea noch nie, 78 Prozent Zweikampf- und 77 Passquote zeugten von defensiven wie offensiven Qualitäten.

2. Kein Costa, kein Problem

14 Tore hat Diego Costa in dieser Saison geschossen, er war bis dato so etwas wie Chelseas Lebensversicherung in der Offensive. In Leicester stand er nicht im Kader, offiziell wegen Rückenproblemen (und Krach mit Coach Antonio Conte), inoffiziell wegen eines Angebots aus China (und Krach mit Conte, der erbost "Go to China!" gebrüllt haben soll).
Gut, dann halt kein Costa. Zwar rotiert Conte nur, wenn er muss, Chelsea hat eine klar definierte Stammformation. Aber diesmal musste er ja, zwangsweise, also interpretierte Eden Hazard den Mittelstürmer auf seine Weise; Pedro (links) und Willian (rechts) flankierten, das Mittelfeld rückte bei Bedarf nach, es war ein stimmiges Übergeben und Übernehmen. Das spricht für die Homogenität der Mannschaft.
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Eden Hazard vom FC Chelsea gegen Leicester City

Fotocredit: AFP

Chelsea zeigte eine fokussierte Leistung, am Ende standen zwar nur 8:7 Torschüsse, aber 65 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 85 Prozent (Leicester: 68); in der gegnerischen Hälfte waren's gute 77 Prozent (Leicester: 51, sehr schwach).

3. Leicester taumelt

Tja. Und Leicester. Im Duell der vergangenen beiden Meister (Chelsea 2015, Leicester 2016) war nach Alonsos Führung praktisch klar, in welche Richtung die Partie schwappen würde. Chelsea agierte, Leicester reagierte, bestenfalls.
Der Champion ist abgestürzt, auswärts gelang in der Liga noch kein Sieg (karge drei Punkte). Tabellenrang 15, näher an den Abstiegs- als den Mittelfeldplätzen und emsig, aber einigermaßen chancenlos gegen Chelsea. "Wenn wir uns besser konzentrieren, verhindern wir die ersten beiden Tore", monierte Ranieri.
Der Italiener probierte es mit einer Dreierkette, bestehend aus Christian Fuchs (links), Robert Huth (zentral) und Wes Morgan (rechts). Später stellte er auf eine Viererabwehr um, das Signal dröhnte bis unters Tribünendach: Schadensbegrenzung. In einem Heimspiel. Als amtierender Meister. Seit Ipswich Town 1962/63 verlor kein Titelträger zehn seiner ersten 21 Partien.
Zwei Gelegenheiten (Ahmed Musa/2. und Jamie Vardy/36.), mehr war's nicht. Die massierte Chelsea-Deckung und deren kompakt-aggressive Vorwärtsverteidigen ließen Leicesters Meisterspieler zeitweise wie Halbstarke wirken. Demoralisierend. Dabei durfte Stürmer Vardy erstmals nach Rotsperre wieder ran, zuvor gelang im FA Cup ein 2:1 bei FC Everton, und in der Champions League wartet das Achtelfinale.
Trotzdem: Um Leicester Citys Aschenputtelstory kreisen Fragezeichen. Wenn Chelsea wie ein Meister auftrat, glich Leicester dann einem… Absteiger?
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