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Kader-Check FC Chelsea: Großangriff mit Antonio Rüdiger, aber ohne Granate

Benjamin Heckner

Update 11/07/2017 um 10:36 GMT+2 Uhr

London ist wieder blau. Antonio Conte machte den FC Chelsea mit der Titel-Taktik zum Englischen Meister. Nun soll auch international wieder angegriffen werden - Chelsea will nach 2012 zurück auf Europas Thron. Sprich: Vollangriff in der Champions League. Zentrale Bausteine: Ein deutscher Nationalspieler, ein französischer Motor und belgische Kreativität. Wir machen den Kader-Check.

Antonio Rüdiger spielt ab sofort für den FC Chelsea

Fotocredit: Getty Images

Bisherige Zugänge:

Antonio Rüdiger (AS Rom, 35 Millionen Euro), Willy Caballero (ManCity, ablösefrei), Andreas Christensen (M'Gladbach, Leih-Ende), Charly Musonda Junior (eigene U23)

Bisherige Abgänge:

Nathan Aké (Bournemouth 22,80 Millionen Euro), Juan Cuadrado (Juventus Turin, 20 Millionen Euro), Asmir Begovic (Bournemouth, 11,50 Millionen Euro), Bertrand Traoré (Olympique Lyon, 10 Millionen Euro), Christian Atsu (Newcastle, 7,50 Millionen Euro)

Was Chelsea noch braucht:

Die "Blues" sind in der aktuellen Transferperiode ungewohnt zurückhaltend. Einzig für den Ex-Stuttgarter Antonio Rüdiger wurde Geld ausgegeben, Willy Caballero kommt ablösefrei als Ersatzkeeper. Das Grundgerüst steht, die Meisterelf wird nur modifiziert.
Confed Cup-Sieger Rüdiger ist heiß auf England, will voll angreifen - wie sein neuer Klub: "Die Premier League ist für mich die stärkste Liga der Welt. Das ist ein großartiges Gefühl, denn nicht jeder bekommt die Chance, zu solch einem großen Verein zu wechseln"
Bedarf besteht auf der rechten defensiven Außenbahn: Victor Moses ist gelernter Außenstürmer, hat seine Stärken klar in der Offensive. Cesar Azpilicueta kann die Position spielen, gab in der vergangenen Saison aber oft den zentralen Part in der Dreierkette.
Es fehlt ein explosiver Dauersprinter, der defensiv die Seite dicht macht und offensiv Diego Costa mit Flanken füttert. Für die Absicherung sorgt die Dreierkette: Antonio Rüdiger und der aus Gladbach zurückgekehrte Andreas Christensen bilden mit Kurt Zouma, Gary Cahill und David Luiz das Bollwerk.
Dazu hat Chelsea ein ähnliches Problem wie die Bayern: Es fehlt eine 1b-Lösung zu Topstürmer Diego Costa, der sich auch mal auf die Bank setzen kann ohne zu murren. Der Spanier ist ein klassischer Sturmtank, eine Kante in der Spitze und noch dazu unter Conte nicht besonders gut gelitten, ein Verkauf nicht ausgeschlossen.
Beim Trainingsauftakt am Montag war Costa nicht dabei. Wie spanische Medien berichten, befand er sich zu Verhandlungen bei Atlético Madrid. Chelsea hatte sein Einverständnis gegeben.
Ideal wäre so oder so ein wendiger, schneller Backup, der das Chelsea-Spiel variabler machen kann. Zwei Kandidaten sind auf der Liste.

Welche Spieler sind im Gespräch?

Der FC Chelsea hat Danilo von Real Madrid und den Hoffenheimer Jeremy Toljan auf dem Zettel, beide laufen die Linie unermüdlich hoch und runter. Das ist wichtig für Conte: Die Außenverteidiger spielen verkappte Außenstürmer, müssen defensiv wie offensiv auf höchstem Niveau agieren.
Bei der Stürmersuche hat sich Chelsea bereits einen Korb eingefangen, Romelu Lukaku zieht es zu Manchester United. Die beiden neuen Kandidaten: Álvaro Morata von Real Madrid und Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang.
Laut der spanischen "AS" bieten die Londoner 80 Millionen Euro für die Dienste Moratas, das Preisschild für Aubameyang sollte ähnlich hoch sein.
Ein Fragezeichen steht noch über der Personalie Tiemoué Bakayoko vom AS Monaco. Der defensive Mittelfeldspieler würde für mehr Breite im Mittefeld sorgen, gilt als einer der Newcomer im europäischen Fußball. Bereits im Juni wurde der Transfer quasi als fix vermeldet, die offizielle Bestätigung steht aber immer noch aus. Stolze 50 Millionen Euro will Chelsea an die Monegassen für die Dienste des 22-Jährigen Franzosen überweisen. Tendenz: Bakayoko wird ein Blauer.

Passiert etwas "Besonderes"?

An der Stamford Bridge geistern immer wieder Gerüchte über die MEGA-Transfers von Neymar oder Gareth Bale herum. Diese würden wohl nur konkret werden, wenn es Eden Hazard für 100 Millionen Euro + X zu Real Madrid ziehen würde. Das erscheint - zumindest in diesem Sommer - sehr unwahrscheinlich. Der Belgier bildet mit Mittelfeldmotor N'Golo Kanté das Herzstück des Teams, fällt aber aktuell aufgrund eines Knöchelbruchs länger aus.
Sollte Chelsea auf dem Transfermarkt weiter kaum Erfolge feiern können, droht der Super-Gau. Conte wollte bereits im Juni das Handtuch hinschmeißen, sollte er nicht die notwendigen Verstärkungen bekommen. Seine Transfer-Taktik: Spieler Anfang-Mitte 20, die bereits über internationale Erfahrung verfügen - wie Rüdiger.
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Antonio Conte

Fotocredit: Getty Images

Chelseas technischer Direktor Michael Emenalo auf der Vereins-Homepage:
Antonio ist noch jung, aber international erfahren. Er hat alles, um in der Premier League zu bestehen.

Eurosport-Meinung:

Chelsea wird in der kommenden Saison wieder um die Meisterschaft spielen. Voraussetzung: Trainer Antonio Conte bleibt. Das aktuelle Personal passt perfekt zu seinem Spielsystem - Bakayoko, Morata und Danilo würden den Kader auch in der Breite Champions-League-tauglich machen. Abzusehen bleibt, welche Rolle Antonio Rüdiger spielen wird - die Konkurrenz in der Innenverteidigung ist groß. Der Ex-Römer gilt aber als polyvalent, ist auch auf der rechten defensiven Außenbahn einsetzbar.
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