Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Philipp Max vom KSC will dem HSV in der Relegation "die Uhr abstellen"

Christoph Volk

Publiziert 28/05/2015 um 08:24 GMT+2 Uhr

Zum zweiten Mal in Folge muss der Hamburger SV nachsitzen. Das Gründungsmitglied der Bundesliga rettete sich erneut in die Relegation und trifft dort auf den Karlsruher SC. Während man in Hamburg den erstmaligen Abstieg verhindern will, geht es für die Badener um die Rückkehr ins Oberhaus nach sechs Jahren. Und ein KSC-Toptalent will daran einen maßgeblichen Anteil haben.

Wer hat an der Uhr gedreht? - Bislang noch niemand. Max will das ändern

Fotocredit: Imago

Die größte Herausforderung für die Norddeutschen: Mit 25 Treffern stellen sie die mit weitem Abstand harmloseste Offensive der Bundesliga, Karlsruhe mit gerade einmal 26 Gegentreffern gemeinsam mit Darmstadt die beste Defensive der 2. Liga. Daran nicht ganz unschuldig ist der Sohn eines ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs.
Spieler: Philipp Max
Geburtsdatum: 30. September 1993
Geburtsort: Viersen, Deutschland
Nationalität: Deutschland
Größe: 1,78m
Fuß: links
Position: Linker Verteidiger
Derzeitiger Klub: Karlsruher SC (seit Juli 2014)
Rückennummer: 31
Wo sein Vater einst war, da möchte Philipp Max jetzt also hin: In die Bundesliga. Sein Vater, das ist kein geringerer als Martin Max. Der ging einst für Mönchengladbach, Schalke, 1860 München und Rostock auf Torejagd. Und das ziemlich erfolgreich – 126 Treffer erzielte er in fast 400 Bundesliga-Einsätzen, in der Saison 2001/02 setzte er sich mit 18 Treffern die Torjägerkrone auf.
picture

Martin Max mit seiner ersten Kanone im Jahr 2000

Fotocredit: Imago

"An Toren werde ich nicht gemessen", wiegelte sein Sohn bereits sämtliche Vergleiche ab, auch wenn die ihn bereits seit seiner Jugend verfolgen. In der kickte er für den Nachwuchs von 1860, der Bayern und Schalke. Obwohl er zum Außenverteidiger ausgebildet wurde, ließen sie ihn im Ruhrpott auch mal offensiver von der Leine.
In der A-Jugend gab er sowohl Linksaußen als auch Mittelstürmer und machte dort seinem prominenten Nachnamen alle Ehre: 19 Tore und sieben Vorlagen in 49 Einsätzen klingen schon nach der Quote seines Vaters. Trotzdem verpflichtete ihn der KSC nicht als Angreifer.
"Philipp ist ein talentierter Außenverteidiger, der tolle Perspektiven hat und eine Menge mitbringt", freute sich Sportdirektor Jens Todt über den ablösefreien Transfer vor der Saison und betonte: "Er hatte einige andere Optionen, umso mehr freut es uns, dass er sich ganz bewusst für den KSC entschieden hat".
"Für mich ist der Wechsel nach Karlsruhe ein Schritt nach vorn", sagte der zu diesem Zeitpunkt 20-jährige Max zu seiner Unterschrift unter einem Dreijahresvertrag. "Ich will mich in Karlsruhe weiterentwickeln - und dafür ist diese junge Mannschaft, die sich sehr gut präsentiert und entwickelt hat, genau die richtige Wahl. Ich freue mich sehr darauf, in der neuen Spielzeit Teil dieses Teams zu sein".
Bis es soweit war, musste der Linksfuß sich gedulden. Bis zum 14. Spieltag absolvierte er lediglich zwei Begegnungen. Dann fiel der etatmäßige Linksverteidiger Dennis Kempe erst mit Oberschenkel- und dann mit Wadenproblemen aus. Max nutzte seine Chance und verpasste anschließend keine einzige Minute mehr. "Vielleicht habe ich mir anfangs auch zu viele Gedanken gemacht. Aber nach erfolgreichen Spielen denkt man sich: Prima - es geht doch. Und dann kommt vieles in Fluss, vieles geht leichter", erklärte er.
Zumal die Umgewöhnung von der Regionalliga, in der er zuvor für Schalkes zweite Mannschaft auflief, zur 2. Bundesliga ihre Zeit benötigte: "Die zweite Liga ist eben ein anderes Kaliber. Da musste ich nicht defensiv so viel mitdenken, wenn ich nach vorne gegangen bin. Hier muss ich bei jeder Offensivaktion im Kopf haben, dass ich sofort wieder einen Defensivjob übernehmen muss. Das zu lernen braucht einfach ein bisschen Zeit". 
picture

Der KSC will den HSV ausschalten

Fotocredit: Imago

Wesentlich offensiver gibt er sich da schon bei seiner Zielsetzung für die beiden Spiele gegen Hamburg. "Es ist an der Zeit, dass wir die Uhr abstellen", sagte er in Anspielung an die wohl berühmteste Uhr im deutschen Fußball. Mit dem Aufstieg soll seine Entwicklung aber noch lange nicht abgeschlossen sein. "Auch wenn ich ein gutes Tempo habe, ganz gut flanken kann – es bleibt viel Arbeit", gibt er zu.
Dann würden wohl auch die Vergleiche mit seinem Vater nachlassen. Ob der im Zweikampf an ihm vorbeikommen würde, wollte man kürzlich von ihm wissen. "Ich würde mir schon zutrauen, ihn zu bremsen", lachte er. "Aus meiner Zeit auf Schalke ist mir der weise Spruch eines Trainers in Erinnerung geblieben: Entweder geht der Gegenspieler an dir vorbei oder der Ball, aber niemals beides". Ein Problem, vor den er auch den HSV stellen will.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung