Kader-Check Manchester United: Einer geht noch...

Henrich Mchitarjan (Borussia Dortmund, 42 Millionen Euro), Zlatan Ibrahimovic (Paris St.-Germain, ablösefrei), Eric Bailly (Villarreal, 38 Millionen)

Nick Powell (Wigan Athletic, ablösefrei), Guillermo Varela (Eintracht Frankfurt, Leihe), Victor Valdes (Middlesbrough, ablösefrei)

Der Prozess des Umbruchs unter Jose Mourinho hat schon längst begonnen. Eigentlich fehlen nur noch einige wenige Puzzlestücke, um den eingeschlafenen Riesen wieder auf die Beine zu stellen. Mchitarjan und Ibrahimovic sollen Schlüsselpositionen einnehmen. Sie verkörpern internationale Spitzenklasse. Vorne sieht das Gebilde schon vorzeigbar aus. Hinten drückt der Schuh, deshalb liegt die Priorität in der Planung auf der Innenverteidigung.

Mit der Besetzung der letzten Saison - Chris Smalling und Daley Blind - hat man nur gehobenen Durchschnitt zu bieten. Deshalb überrascht es nicht, dass Mourinho sofort nach Dienstantritt das internationale Verteidigerangebot unter die Lupe nahm. Bailly ist schon da. Ein weiterer Defensivspezialist soll noch kommen.

Außerdem benötigt man dringend eine weitere Topkraft im Mittelfeld. Und zwar zusätzlich zum sich langsam, aber sicher entwickelnden Weltrekord-Transfer um Paul Pogba. Die Gründe liegen auf der Hand: Michael Carrick ist fast 35 Jahre alt, Morgan Schneiderlin und Bastian Schweinsteiger haben noch nicht abgeliefert wie gehofft und/oder sind ständig verletzt.

Geld spielt schon lange keine Rolle mehr. Deswegen ist die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen.

Einer geht mindestens noch. Pogba soll der Königstransfer werden und für geschätzte 120 Millionen Euro zurück ins Old Trafford kommen. Dort wo er ausgebildet und später vom Hof gejagt wurde.

Mourinho wollte vier große Verpflichtungen, drei hat er schon unter Dach und Fach. Zusätzlich stehen noch Blaise Matuidi und Leonardo Bonucci auf der illustren Einkaufsliste.

Zeit ist genug. Das Transferfenster schließt erst am 31. August.

José Mourinho hat hohe Ansprüche an sich und Manchester United. Mit diesen übertrifft er sogar die Erwartungen der Vereinsbosse. Seine klare Ansage: "Ich will der Champion sein!"

Manchester United hat einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Noch in der letzten Saison - unter Trainer Louis van Gaal - wirkte die Spielanlage behäbig und leicht zu durchschauen. Folgerichtig hakte es zuweilen an Überraschungsmomenten in der Offensive und deswegen auch an Toren.

Mourinho hat die Zügel in die Hand genommen und dem Kader schon jetzt seine Handschrift aufgedrückt. Die drei Neuen sind deutliche "Upgrades" gegenüber den vorhandenen Spielern. Sobald das komplette Team beisammen ist, beginnt die Feinarbeit. Das 1:4 gegen Borussia Dortmund hatte deshalb kaum Aussagekraft.

Es sollte niemanden überraschen, wenn der Rekordmeister in der kommenden Saison wieder um die Meisterschaft mitspielt.