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Sandro Wagner zum FC Bayern München - der Transfer-Check

Johannes Mittermeier

Publiziert 10/05/2016 um 09:49 GMT+2 Uhr

Sandro Wagner zum FC Bayern München - klingt erstmal komisch. Der Rekordmeister sucht ein Back-up für Robert Lewandowski, also ein "Modell Claudio Pizarro", nur jünger. Offenbar ist Wagner vom SV Darmstadt 98 ein Kandidat, das wäre natürlich eine delikate Geschichte. Ausgerechnet Wagner, der zuweilen exzentrische Stürmer, der findet, dass Fußballprofis zu wenig verdienen, "auch bei Bayern".

Sandro Wagner im Duell mit Bayerns Jérôme Boateng

Fotocredit: AFP

Luca Toni hat an diesem Wochenende seine Karriere beendet, stilvoll natürlich, mit einem gelupften Elfmeter. Als der Italiener einst beim FC Bayern München begann, im Sommer 2007, gab es einen Ersatzmann, der einmal drei Minuten spielte, dann eine, dann 59 (als Toni sich nach einem Tor verletzte) und noch einmal eine.
Der Knabe hieß Sandro Wagner, war 19 und von mächtiger Statur, 1,94 Meter. Mehr als diese vier Bundesliga-Einsätze bei Bayern wurden es jedoch nicht.
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So war's 2007: Sandro Wagner mit Luca Toni beim FC Bayern

Fotocredit: Imago

Ändert sich das, neun Jahre später? Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass die Münchner zumindest erwägen, den Stürmer von Darmstadt 98 als Alternative für Robert Lewandowski zu verpflichten. Das wäre nichts weniger als: ein Hammer.

"Werden ihm keine Steine in den Weg rollen"

Allein das Gerücht ist ja eine bemerkenswerte Geschichte, immerhin tingelte Wagner nach seiner Bayern-Zeit mehr oder weniger glücklos durchs Fußballland. MSV Duisburg, Werder Bremen, den 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC, erst in Darmstadt (Vertrag bis 2017) erspähte der Angreifer regelmäßig das Torgestänge, 14 Treffer in dieser Saison. In Berlin traf er am Wochenende zum 2:1, flog danach vom Platz und meinte gegenüber "Sky" vielsagend:
Vielleicht war das mein letztes Spiel für Darmstadt.
SV98-Coach Dirk Schuster riss bei "Sport1" ebenfalls an, dass sich die Wege trennen.
Er hat angedeutet, dass er es sich sehr gut vorstellen kann, in England zu spielen. Diesen Wunsch müssen wir respektieren und werden ihm keine Steine in den Weg rollen.
England also. Oder doch Bayern?

Wagner und das Bayern-Gehaltsgefüge…

Am Selbstvertrauen würde es nicht scheitern. Seine "Bild"-Aussage, wonach Profifußballer "eher zu wenig" verdienen, war schon brisant genug. Zusatzwürze erhielt sie durch den Nachsatz: "Auch bei Bayern."
Von 2002 bis 2008 durchlief Wagner die FCB-Jugend, 2009 wurde er U21-Europameister (unter anderem mit Manuel Neuer), seine Familie lebt nach wie vor in München. Würde also passen, so gesehen…
Eurosport-Check: Der FC Bayern sucht ein "Modell Claudio Pizarro", nur jünger. Das Anforderungsprofil an einen Back-up sieht Bundesliga-Erfahrung vor, körperliche Präsenz und ein Verhalten, welches das Binnenklima nicht stört. Ob sich der extrovertierte und zuweilen exzentrische Wagner mit 28 klaglos auf die Bank setzt? Und ob er überhaupt das Niveau für Bayern hätte, gerade international? Fragen, die tendenziell mit Nein zu beantworten sind.
Transfer-Wahrscheinlichkeit: 20 Prozent
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