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Transfer-Check: ManUnited-Coach Louis van Gaal buhlt um FC-Bayern-Star Arjen Robben

Ljubo Herceg

Update 17/11/2015 um 14:24 GMT+1 Uhr

Arjen Robben ist beim FC Bayern offenbar unglücklich. Seine Stellung im Team ist durch die starken Neuzugänge Douglas Costa und Kingsley Coman nicht mehr so unangefochten wie früher, und auch die Spannungen zwischen ihm und Robert Lewandowski sind offensichtllich. Jetzt buhlt sein alter Mentor Louis van Gaal um den Niederländer. Im Testspiel gegen Weltmeister Deutschland ist Robben nicht dabei.

Arjen Robben

Fotocredit: Imago

Ein Superstar wie Arjen Robben will spielen, und zwar immer - und von Anfang an. Was in den vergangenen Jahren beim deutschen Rekordmeister undenkbar war, ist nun Realität. Der Rechtsaußen kommt häufiger von der Bank. Von seinen bisher neun Pflichtspielen in dieser Saison hat er lediglich zwei durchgespielt. Das wurmt ihn.
Sicher, Robben war verletzt und fiel mit einer Adduktorenverletzung sieben Wochen aus. Trainer Pep Guardiola will den Niederländer deshalb noch schonen und in Ruhe wieder an die Mannschaft heranführen will - doch dem 31-Jährigen schmeckt das gar nicht. Robben will auf den Platz.
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Arjen Robben (l.) ist seit 2009 beim FC Bayern, Douglas Costa wechselte im Sommer 2015 nach München

Fotocredit: Imago

Bayern braucht Robben für die gewissen Momente

Das Problem: Auch ohne ihn spielte der FC Bayern dank der neuen Flügelzange "CoCo" äußerst erfolgreich. In seiner Abwesenheit zauberten sich die Neuzugänge Douglas Costa und Kingsley Coman in den Vordergrund - und so komisch es sich anhören mag: Robben wurde während seiner Zwangspause nicht groß vermisst und muss sich seinen Status als unangefochtener Stammspieler erst wieder erarbeiten.
Guardiola liebt diesen Konkurrenzkampf in seiner Mannschaft. Nicht umsonst bestand der Bayern-Coach vor dieser Spielzeit darauf, alle Positionen doppelt besetzt haben. Der Katalane wollte weniger abhängig sein von den verletzungsanfälligen Robben und Franck Ribéry. Dass Costa und Coman so phänomenal einschlagen, überraschte allerdings selbst ihn. Der deutsche Rekordmeister hat erst eine Niederlage auf dem Konto - und das, obwohl Robben derzeit eher ein Teilzeitprofi ist.
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Costa (li.) und Coman (re.) bei der Bayern-Gala in Wolfsburg

Fotocredit: Imago

Natürlich betont Guardiola bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wie unverzichtbar und superwichtig ein gesunder Robben in Top-Form für den FC Bayern ist, vor allem im Frühjahr, wenn es in den K.o.-Runden der Champions League heiß hergeht, aber wärmende Worte allein scheinen dem Oranje-Star nicht zu genügen.

Robben nur Teilzeitprofi

Im Champions League-Kracher gegen den FC Arsenal saß Robben zunächst nur auf der Bank und war darüber sichtlich angefressen. Dass die Münchner ohne ihn prickelnden Champagner-Fußball zelebrierten, passte ins Bild. Robben fühlte sich fit, Guardiola setzte aber auf Coman. Beim überragenden 3:1 im Pokal beim VfL Wolfsburg, glänzten die Bayern vor der Pause ebenfalls mit fast perfektem Fußball - erneut mit Coman in der Startformation. Robben wurde nach 67 Minuten eingewechselt.
Allzu viele Frustanfälle kann sich Robben nicht erlauben. Sonst wird Guardiola ungemütlich. Auch der Turbodribbler muss sich erstmal wieder hinten anstellen. Guardiola braucht ihn gesund für die ganz besonderen Momente - gegen Real Madrid, Barcelona & Co. im Halbfinale der "Königsklasse". Das muss Robben nur noch einsehen - und das mit der Einsicht ist ein Problem.

Unstimmigkeiten und Sehnsucht?

Ausgerechnet jetzt hat der Ausnahmekönner scheinbar auch noch Knatsch mit Toptorjäger Robert Lewandowski, der ihm Egoismus auf dem Platz vorwirft - und lieber mit den selbstloseren Costa und Coman zuammenspielt. Das Verhältnis zwischen Lewandowski und Robben ist SEHR unterkühlt. Auch Guardiola soll den Flügelflitzer nach einem Bericht der "Sport Bild" bereits vor versammelter Mannschaft gerüffelt haben.
Packt den Turbodribbler etwa die Sehnsucht? Macht er schon vor dem Ende seines bis 30. Juni 2017 laufenden Vertrags den Abflug? Laut der Zeitung "Daily Mirror" will ihn sein Ex-Coach Louis van Gaal zu Manchester United holen? Im Idealfall schon im Januar.
"Das Gerücht ist keineswegs lächerlich", sagt Eurosports englischer Premier-League-Experte Desmond Kane. "Van Gaal und Robben haben eine enge Beziehung zueinander und schätzen sich aus alten Bayern-Zeiten und gemeinsamen Tagen in der Nationalmannschaft sehr. Zudem hat Manchester gerade auf den Flügelpositionen Bedarf. Ein schneller Spieler wie Robben und seine Erfahrung wären eine klare Verstärkung."
Aber auch die Argumente gegen einen vorzeitigen Abschied liegen auf der Hand. "Bayern wird wohl nicht bereit sein, einen so wichtigen Spieler mitten in der Saison abzugeben", meinte Kane. "Sollte aber United unter den Top 4 der Premier League landen und Champions League spielen, ist ein Wechsel im Sommer 2016 viel wahrscheinlicher."
Transfer-Check von eurosport.de: Guardiola wird einen Teufel tun und Robben im Winter verkaufen. Die Halbfinalspiele gegen Barcelona in der Champions-League-Saison 2014/15 waren dem Katalanen eine große Lehre: Verletzungen und Sperren vieler wichtiger Bayern-Stars verhinderten unter anderem den Finaleinzug. Guardiola will für alles gewappnet sein und mit einem topbesetzten Kader den lang ersehnten Titel in der "Königsklasse" erreichen. Und dafür braucht er Robben und Ribery neben "CoCo". Im Sommer wird mit oder ohne Pep wohl ein weiterer Umbruch stattfinden, sodass ein Wechsel durchaus realistisch sein kann. Zumal die Bayern dann auch noch eine ordentliche Ablöse kassieren würden.
Transferwahrscheinlichkeit: 10 Prozent in der Winterpause. 60 Prozent im Sommer 2016.
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