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"Reifer, erfahrener" - Zehner: Mesut Özil macht den nächsten Schritt

VonSID

Update 10/10/2016 um 14:23 GMT+2 Uhr

Erleben wir gerade den besten Mesut Özil, den es je gab? Özil musste schmunzeln, als er nach dem 3:0 in der WM-Qualifikation gegen Tschechien diese Frage hörte. Özil ist diese Extreme gewohnt. Wenn es läuft bei ihm im Nationaltrikot, ist er der Maestro, der Magier mit den Zauberfüßchen. Wenn nicht, wird er schnell zum Sündenbock, kaum ein deutscher Nationalspieler wird so schnell kritisiert.

Mesut Özil trrägt seit 2016 die Nummer 10 im DFB-Trikot

Fotocredit: Imago

Özil wollte die Euphorie deshalb trotz seines bärenstarken Spiels nicht schüren. "Ich versuche, immer noch besser zu werden", sagte er, eine Entwicklung sieht aber auch er: "Ich bin auf jeden Fall reifer und erfahrener geworden." Mit 82 Länderspielen ist Özil im Kader für das nächste Quali-Spiel gegen Nordirland der erfahrenste Akteur. Auf stolze 58 Torbeteiligungen (21 Treffer, 37 Vorlagen) hat er es gebracht - Kritik müsste sich da erübrigen.
Aber nein. "Alle erwarten von mir das Besondere, das war schon immer so", sagte Özil zuletzt in Interviews, "sobald ich kein Tor vorbereitet oder eines selbst geschossen habe, sind viele Menschen enttäuscht." Dann werde mitunter vom "Deutsch-Türken" geschrieben, sagte der gebürtige Gelsenkirchener und betonte, wie sehr ihn dieser Begriff störe. Es gehe ihm oft "zu sehr verloren, wie viel ich gelaufen bin, wie viele Pässe ich geschlagen habe".

"Unser Ziel ist es, alle Spiele zu gewinnen"

Beim 3:0 zum Quali-Start in Norwegen oder gegen Tschechien glänzte Özil weniger durch Auflegen oder Einnetzen, und doch war er ein entscheidender Faktor. "Wir sind immer wieder gut rausgekommen, auch weil wir mit Mesut immer eine super Anspielstation hatten", sagte Verteidiger Mats Hummels in Hamburg. Özil machte das Spiel schnell, war dem Gegner gedanklich stets ein, zwei Schritte voraus.
Ihm kommt zugute, dass er unter Bundestrainer Joachim Löw inzwischen auf der 10 gesetzt ist, seit dem Abschied von Lukas Podolski trägt er auch diese Rückennummer. Kam er auf dem Weg zum WM-Triumph 2014 in Brasilien noch kein einziges Mal als Spielgestalter zum Einsatz, musste er in seinen 20 Länderspielen seither nur noch drei Mal auf den Flügel ausweichen.
Die Rückennummer, noch mehr aber die damit verbundene Rolle bedeuteten ihm sehr viel, sagte Özil, der am Samstag 28 Jahre alt wird. "Legenden wie Zinédine Zidane, Diego Maradona oder Pelé haben diese Zahl auf dem Rücken getragen, ich bin wirklich glücklich darüber", sagte er.
Regisseur Özil strebt nach höchsten Weihen - nicht nur persönlich. "Unser Ziel ist es, alle Spiele zu gewinnen", sagte er in Hamburg über die WM-Quali. Und danach? "Unser Ziel muss es sein, Weltmeister zu werden, weil wir das Potenzial dazu haben, die meiste Qualität als Mannschaft." Und einen Weltklassespielmacher.
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