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Viel Lob für Kaymer

Eurosport
VonEurosport

Update 03/10/2010 um 18:01 GMT+2 Uhr

Der Kavalier genießt und schweigt. Auf Martin Kaymer trifft diese Attitüde eines Gentlemans der alten Schule längst nicht mehr zu. Der 25-jährige Musterprofi aus Mettmann genießt zwar bei seinem Ryder Cup-Debüt im Golf-Team Europa den ehrlichen Respekt seiner Kollegen wie kaum ein anderer.

2010 PGA Championship Kaymer

Fotocredit: AFP

Aber der zum Auftakt unbesiegt gebliebene Debütant schweigt nicht mehr vor lauter Bescheidenheit. Der mit dem ersten Major-Sieg als US-PGA-Champion vollzogene Aufstieg in die Weltspitze hat den Rheinländer selbstsicher gemacht.
"Die Erwartungen an mich sind hoch. Die anderen haben mehr Respekt vor mir, und die Amerikaner natürlich auch", sagt Kaymer, der innerhalb von drei Jahren aus der Drittklassigkeit bis an die Spitze in Europa gestürmt ist. Sein selbstbewusster Auftritt an der Seite von Englands Ryder-Cup-Star Lee Westwood im besten Team von Kapitän Colin Montgomerie war auch Beleg dafür, wie gut Kaymer die Rolle als Shootingstar annimmt und verkraftet.
"There's only one Martin Kaymer"
Der Deutsche präsentiert sich selbstkritisch und lernbegierig auf jedes Detail, das ihm hilft, die schier unbegrenzten Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung seines Spiels umzusetzen. Kaymer ist offen für jedes Gespräch, zeigt keine Scheu, das Bad in der Menge zu genießen, wenn britische Fans am ersten Abschlag anstimmen: "Olé, olé. There's only one Martin Kaymer - es gibt nur einen Martin Kaymer."
Strikte Distanz wahrt er nur, wenn es um seine Privatsphäre geht. Die fängt in Newport dort an, wo seine Familie mit Vater, Bruder, Freundin Allison sowie einem guten Freund im 400-Betten-Quartier des Celtic Manor Resorts ins Spiel kommt.
"Ich habe am Freitag auf den ersten fünf, sechs Löchern nicht gut gespielt. Wir wollten und sollten den ersten Punkt holen und haben das gemacht", sagte Kaymer nach seinem Auftaktsieg mit Westwood. Schon im Playoff um den Major-Sieg in den USA hatte er dem extremen Druck standgehalten und als zweiter Deutscher nach Bernhard Langer einen Grand Slam gewonnen.
Westwood voll des Lobes
Das wohl größte Lob in Newport kam aus dem Munde des nach sechs gespielten Ryder Cups erfahrenen Westwood. "Ich bin mit Martin auf einer Wellenlänge und verstehe mich ausgezeichnet mit ihm. Er ist ein fantastischer Spieler und zeigt ganz viel Mut. Jeder kann sehen, warum er schon ein Major gewonnen hat", meinte der 37 Jahre alte Brite. "Er war am Anfang unheimlich gehemmt. Aber als ich ihn brauchte, versenkte er einige gute Putts. Er kann als Major-Sieger eben unter Druck spielen. Er ist in Form, und er musste nur zu seinem Spiel finden. Für jeden ist der erste Ryder Cup ein Riesenschritt."
Auch Kapitän Montgomerie, den Kaymer "unheimlich respektiert", ist voll des Lobes über seinen Rookie: "Er hat Führungsqualitäten und riesiges Potenzial. Deswegen hat er im ersten Flight gespielt." Aber der Schotte merkte in seiner Ansprache nach dem 4:6-Zwischenstand am Freitag auch kritisch an: "Im Team fehlte die Leidenschaft." Das galt auch Kaymer. Der Vorzeigeprofi ist eben keiner, der seine Emotionen offen auslebt. Da ist der extrem Golf-Besessene eher der Gentleman, der still genießt.
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