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Der THW Kiel muss sich im Kampf um die deutsche Meisterschaft dem Druck der Konkurrenz erwehren

VonSID

Publiziert 19/08/2015 um 13:56 GMT+2 Uhr

Die Jäger der Kieler Zebras haben sich schon mal in Stellung gebracht. Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes steckt im dreckbespritzten Blaumann und blickt angriffslustig nach vorne, Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer taucht mitten im Wald hinter einem Baum auf und wirft den Ball aus dem Gestrüpp in ein Tor. Die Konkurrenz des THW Kiel im Kampf um die deutsche Meisterschaft wächst.

Der THW Kiel spürt den Druck der Konkurrenz um die deutsche Meisterschaft

Fotocredit: Imago

Geht es nach den fantasievollen Fotoshootings vor Beginn der am Freitag startenden 50. Saison der Handball-Bundesliga, dann müsste dem deutschen Meister THW Kiel angst und bange werden. "Es wird wieder eng werden zwischen uns, der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen", sagt THW-Trainer Alfred Gislason: "Die erste Priorität hat für uns die Meisterschaft."
Ungeachtet der zehn Kieler Meistertitel in den vergangenen elf Jahren rechnet auch Bundestrainer Dagur Sigurdsson mit einer spannenden Jubiläumsrunde. "Es gibt einen Kreis von richtig guten Mannschaften. Ich sehe keinen Alleingang", sagte der Isländer der Sport Bild.
Namhafte Rückschläge
Zumal Gislasons Starensemble zwei namhafte personelle Rückschläge verkraften muss. Seit Dienstag steht fest, dass Kapitän Filip Jicha den THW Richtung Barcelona verlässt. "Schweren Herzens" hatte sich Kiel nach Aussage von Geschäftsführer Thorsten Storm dazu entschieden, den ursprünglich noch bis 2016 laufenden Kontrakt mit dem ehemaligen Welthandballer aufzulösen.
Wegen finanzieller Schwierigkeiten und angesichts eines Traum-Angebots der Katalanen (Kontrakt bis 2019) hatte Jicha um die Freigabe gebeten. Zudem verließ Spielmacher Aron Palmarsson (MKB Veszprem/Ungarn) die Norddeutschen, die als Krösus mit rund 9,5 Millionen Euro noch immer den deutlich höheren Etat im Vergleich zu Flensburg (6,5) und den Rhein-Neckar Löwen (6,0) haben.
Brand prophezeit enges Rennen um Meisterschaft
Viele Experten sehen dennoch vor allem Flensburg, den Champions-League-Gewinner von 2014, in der Hauptrolle des Kieler Jägers. "Sie können ein harter Konkurrent für den THW werden", sagte der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand: "Es kann knapp werden."
Große Hoffnungen setzt Flensburg auf seine Neuzugänge - allen voran in Torjäger Petar Djordjic (HSV Hamburg). "Richtig ist, dass wir uns tatsächlich so verstärkt haben, dass das auf mich den Druck erhöht", meinte SG-Trainer Ljubomir Vranjes, für den die Kieler dennoch nach wie vor favorisiert sind.
Erstes Kräftemessen
Zuletzt war die SG 2004 deutscher Meister, und Routinier Thomas Mogensen sieht trotz der einschüchternden Bilanz des Nachbarn gute Chancen, die Durststrecke zu beenden: "Wir haben ein Team für große Ziele. Wir können viel erreichen."
Bereits am Mittwochabend stand für die Dauerrivalen aus Kiel und Flensburg beim Supercup in Stuttgart das erste Kräftemessen der neuen Saison an. Am 3. Spieltag (6. September) empfängt die SG den THW dann zum heißen Tanz um Bundesliga-Punkte.
Rhein-Neckar Löwen peilen Spitzenplatzierung an
Vizemeister Rhein-Neckar Löwen hat seinen Weltklasse-Keeper Niklas Landin ausgerechnet an die Kieler verloren. Vielleicht auch ein Grund, warum Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen sagt: "Platz zwei in der Liga würde ich sofort wieder nehmen."
Respekt haben die drei Topklubs vor dem neuen Format der Champions League, durch das jeweils vier Spiele mehr absolviert werden müssen. "Es gibt nur noch gute Gegner", meinte Jacobsen und befürchtet aufgrund der Terminhatz einen Substanzverlust der großen Drei in der Liga.
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