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Nach Platz 7: "Kein Grund zur Euphorie"

VonSID

Publiziert 14/12/2012 um 13:41 GMT+1 Uhr

Am Ende fehlte ein lächerliches Törchen zum Spiel um Platz fünf und ein mickriger Sieg zum Halbfinale - und dennoch gab es bei den deutschen Handballerinnen auf dem Belgrader Flughafen Nikola Tesla ausschließlich fröhliche Gesichter. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", bilanzierte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier vor dem Abflug in die Heimat.

Anne Müller (l.) und das DHB-Team landeten auf Rang sieben

Fotocredit: SID

Mit dem siebten Platz bei der EM in Serbien erreichte die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen ihr bestes Resultat seit der Halbfinal-Teilnahme 2008.
Auch Jensen zog ein positives Turnierfazit. "Wir haben mehrmals gezeigt, dass wir mit den Besten mithalten können, wenn wir unsere Top-Leistung bringen", sagte der Däne nach dem 25:23-Erfolg im abschließenden Hauptrunden-Spiel gegen Rumänien.
Dem schwachen Turnierstart mit zwei Niederlagen ließ die deutsche Auswahl eine deutliche Leistungssteigerung folgen und beendete die Hauptrunde mit 5:1-Punkten ungeschlagen.
Dennoch gab sich Jensen, der die Heimreise im Gegensatz zu seinen Spielerinnen mit dem Auto antrat, auch als Mahner. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht mit dem Erreichten zufrieden sind, denn wir stehen noch immer mit leeren Händen da. Wir haben keine Medaille geholt", sagte der 35-Jährige.
Stephan warnt
Und auch Ex-Welthandballer Daniel Stephan warnte vor aufkommender Selbstzufriedenheit. "Es gibt keinen Grund, in Euphorie zu verfallen. Es war wesentlich mehr drin. Die Mannschaft hätte ins Halbfinale einziehen können", sagte Stephan. Doch weil sich der Angriff zu Turnierbeginn "teilweise desolat präsentiert" habe, müsse man mit dem siebten Platz zufrieden sein.
Für den deutschen Frauen-Handball sieht der langjährige Nationalspieler die EM aber als Erfolg. "Die Leistung in der Hauptrunde lässt in naher Zukunft wieder auf bessere Ergebnisse hoffen", sagte Stephan und hob die Abwehr mit den beiden Torhüterinnen Katja Schülke und Clara Woltering hervor. Das Team sei deutlich besser aufgetreten als noch beim Vorrunden-Aus bei der EM 2010 sowie dem indiskutablen 17. Platz bei der WM im vergangenen Jahr.
Brand gratuliert
Bereits vor der abschließenden Partie gegen Rumänien hatte Handball-Idol Heiner Brand dem Team gratuliert. "Die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Sie ist sehr dominant aufgetreten und hat gezeigt, dass sie mit allen Teams der Welt mithalten kann", sagte Brand: "Die Mannschaft hat eine gute Altersstruktur, und man darf nicht vergessen, dass noch einige gestandene Spielerinnen dazu kommen." Um die Zukunft ist ihm nicht bange.
Zumal die vermeintliche zweite Reihe in Abwesenheit der verletzten Stammkräfte Isabell Klein (Mittelhandbruch), Stefanie Melbeck (Muskelfaserriss in der Wade) und Susann Müller (Meniskusriss im rechten Knie) in Serbien gehörig aufhorchen ließ. Neben Haupttorschützin Laura Steinbach (27 Jahre alt) überzeugten mit Anne Hubinger (19) und Marlene Zapf (22) vor allem die jungen Spielerinnen.
"Jetzt geht es darum, dass alle weiter hart an sich selbst arbeiten, damit sie das bestätigen können", sagte Jensen. Der erste Schritt sei immer ein bisschen einfacher als der zweite und dritte. Denn spätestens bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro oder der Heim-WM 2017 soll es nach Platz drei bei der WM 2007 endlich wieder eine deutsche Medaille geben.
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