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ARD-Doku mit neuen Doping-Vorwürfen gegen internationale Leichtathletik

VonSID

Publiziert 01/08/2015 um 17:29 GMT+2 Uhr

Drei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaften in Peking droht der internationalen Leichtathletik eine Ausweitung des Doping-Skandals.

Leichtathletik droht eine Ausweitung des Doping-Skandals

Fotocredit: SID

Nach Erkenntnissen der am Samstag ausgestrahlten ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping: Im Schattenreich der Leichtathletik" ist die Verbreitung von Dopingmitteln vor allem in den Ausdauerdisziplinen weitaus größer als bisher angenommen.
Neben weiteren konkreten Doping-Vorwürfen gegen russische Leichtathleten, insbesondere gegen 800-m-Olympiasiegerin Maria Sawinowa, präsentierte das Team um Hajo Seppelt eine Datenbank mit über 12.000 Blutwerten. Ein Teil davon gebe starke Hinweise auf den Gebrauch von Dopingmitteln. Zudem gebe es Anzeichen für weitverbreitetes Doping in Kenia sowie Hinweise auf Korruption an der Spitze des dortigen Leichtathletik-Verbandes. Präsident Isaiah Kiplagat kandidiert in wenigen Wochen für den Posten des Vizepräsidenten im Weltverband IAAF.
"Die Werte in der Datenbank lassen aus meiner Sicht keinen Zweifel zu, dass die Ausdauerdisziplinen bei Weltmeisterschaften und Olympia von Blutdoping durchsetzt waren", sagte der australische Doping-Experte Michael Ashenden in der Dokumentation: "Es tut mir sehr leid für die sauberen Athleten, die um ihre Medaille betrogen wurden. Es wäre praktisch unmöglich gewesen, gegen einige dieser Werte anzukommen. Es ist einfach grotesk, wie hoch einige dieser Werte waren. Es waren die schlimmsten, die ich jemals gesehen habe." Die IAAF teilte auf ARD-Anfrage mit, ohne genaue Kenntnis des Datensatzes könne man die Ergebnisse nicht kommentieren.
Bereits im vergangenen Winter hatte eine ARD-Dokumentation über systematisches Doping und Korruption im russischen Sport weltweit für Aufsehen und personelle Konsequenzen gesorgt. Die Reportage hatte akribisch aufgezeigt, dass im russischen Sport flächendeckend manipuliert und dies von der nationalen Anti-Doping-Agentur RUSADA gedeckt werde. Entscheidende Kronzeugen in der Dokumentation waren Julia Stepanowa, derzeit wegen Dopings gesperrte 800-m-Läuferin, und ihr Mann Witali Stepanow, zwischen 2008 und 2011 Mitarbeiter der RUSADA.
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