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MotoGP: Jorge Lorenzo erklärt, dass Marc Marquez ihn in Mugello zum Sieg getrieben habe

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 23/05/2016 um 17:47 GMT+2 Uhr

0,019 Sekunden können manchmal über Sieg oder Niederlage entscheiden. Im Fall von Marc Marquez und Jorge Lorenzo am Sonntag im MotoGP-Grand-Prix in Mugello war das Glück auf der Seite des Mallorquiners. Er behauptete seine Führung in einem spannenden Duell gegen Ende des Rennens. Den Grundstein dazu konnte er bereits am Start legen.

Jorge Lorenzo, Marc Marquez arrive final lap Mugello, LaPresse

Fotocredit: AFP

Der WM-Führende schildert:
Ich habe einen guten Start hingelegt und konnte von der ersten Runde an meinen Rhythmus fahren.
Musste er sich zu Beginn noch gegen seinen eigenen Teamkollegen Valentino Rossi durchsetzen - dieser konnte sein Heimrennen aufgrund eines Motorschadens nicht beenden -, war es am Ende sein WM-Konkurrent Marquez mit der Honda, der ihm den Arbeitstag in Italien erheblich erschwerte.
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MotoGP: Lorenzo gewinnt Krimi im Mugello

Auch Lorenzo selbst war überrascht vom Tempo des 23-Jährigen:
Marquez habe ich nicht so stark und konstant eingeschätzt. Mit ihm im Nacken wollte ich einfach nur davonfahren, daher habe ich sehr viel Energie aufgewendet, um vorne zu bleiben.
So konnte Marquez gegen Ende auch noch mehrere Angriffe fahren, glaubt Lorenzo: "Im Schlussabschnitt hatte ich nicht mehr so viel Energie. Daher konnte mich Marquez überholen. Als er in der letzten Runde ankam, dachte ich nur, dass ich hinter ihm bleiben sollte. Vielleicht würde er ja einen Fehler machen, davon hätte ich profitieren können." Doch der Kampfgeist des aktuellen Weltmeisters blieb ungebrochen, auch als Marquez in den letzten Runden immer wieder aggressive Manöver fuhr.

Packender Schlussabschnitt

Der Yamaha-Pilot konnte von seinem Erfahrungsschatz profitieren: "Zu diesem Zeitpunkt erinnerte ich mich wieder an 2005, als ich de Angelis in der 250er-Klasse überholt habe. Ich dachte mir, vielleicht kann ich so ein Manöver ja noch einmal machen. Warum sollte ich es nicht noch einmal probieren?" Er habe dann das Gas aufgemacht, sei schnell in die Kurve gestochen, konnte die Linie allerdings nicht halten, sodass Marquez wieder überholen konnte. "Ich dachte schon, dass es das jetzt gewesen ist."
Der Krimi ging in der letzten Runde aber noch weiter: Nachdem Marquez als Führender in die letzte Kurve ging, riskierte Lorenzo noch einmal alles auf den letzten Metern bis ins Ziel - mit Erfolg. "Ich hatte Glück, dass ich gegen Marc auf der Honda gekämpft habe, da das Bike in diesem Jahr Probleme mit der Beschleunigung hat. Ich bin schnell in die letzte Kurve gefahren und konnte gutes Tempo mitnehmen und habe diesen unerwarteten Sieg eingefahren."
Lorenzo gibt zu, dass er sich auf seiner Yamaha M1 nicht wohlgefühlt hat. Das schiebt er auf die Abstimmung des Bikes. Da man mehr Last auf der Hinterachse fuhr, war die Frontpartie unruhiger, was bei wenig Grip in den Kurven schwierig wurde. So erklärt er sich auch, warum er seine Führung nicht entscheidend ausbauen konnte.
Im Gegensatz zum Teamkollegen erlitt Lorenzo bereits im Warmup einen Motorschaden. Im Rennen hatte er keine Probleme mehr damit, er lobt seinen Antrieb sogar:
Ich habe es einfach versucht, und natürlich hatte ich auch Glück, dass der Motor heute so gut war.

Kritiker zum Schweigen gebracht

Ein weiterer Faktor für die Führung von Lorenzo: Er konnte im Gegensatz zur Konkurrenz später in Kurve 1, der beliebtesten Überholstelle, bremsen. Der 29-Jährige erklärte:
Ich habe mich auf der Bremse immer wohlgefühlt, bei diesem Bremspunkt konnte ich sehr spät draufgehen. Zwar sehr spät, aber nicht mit voller Härte.
Angesprochen darauf, dass er es bevorzugt, einsam an der Spitze zu sein und nicht in Zweikämpfe gehen zu wollen, kontert der zukünftige Ducati-Pilot: "Viele Leute, die dich nicht mögen, finden immer etwas, das sie kritisieren können. Ich habe viele Rennen gewonnen, in denen ich von weiter hinten gestartet bin, viele Plätze gut gemacht habe und schließlich in der letzten Runde gewonnen habe. Wenn man gut startet und eine gute erste Runde fährt, muss man daraus natürlich etwas machen. Heute konnte ich ohne die schnellste Pace und ohne die Pole-Position gewinnen. Damit kann man seine Kritiker zum Schweigen bringen."
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