Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Olympia 2016: Die größten Tops & Flops der Spiele

VonSID

Publiziert 22/08/2016 um 13:37 GMT+2 Uhr

Die Olympischen Spiele 2016 sind zu Ende. Wir blicken auf die Tops und Flops der 16 Wettkampftage in Rio de Janeiro. Dabei polarisiert vor allem Christoph Harting. Außerdem dabei: die deutschen Kanuten, das Jahrhundertspiel, die deutschen Schwimmer und Ryan Lochte. Eurosport.de hat für Euch die Tops und Flops der Spiele zusammengestellt:

Christoph Harting polarisierte mit seinem Jubel nach seiner Goldmedaille im Diskus.

Fotocredit: SID

Tops:

DIE SCHÜTZEN
Es kommt höchst selten vor, dass die deutschen Sportschützen ihr Ziel verfehlen, in Rio schossen sie weit darüber hinaus. Dreimal Gold, einmal Silber - das war nicht geplant. "Wir wollten drei Medaillen, jetzt sind es drei goldene", jubelte Sportdirektor Heiner Gabelmann. Vier Jahre nach der Nullnummer von London avancierten die Schützen zum Volltreffer.
DIE KANUTEN
Erfolgreicher als die Schützen waren nur die Kanuten. Viermal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze: Angeführt von Doppel-Olympiasieger Sebastian Brendel räumten die Paddler wieder einmal kräftig ab, Brendel darf zum Dank die gesamte deutsche Mannschaft anführen - mit der Fahne in der Hand bei der Schlussfeier im Maracana. "Davon träumt jeder Sportler. Das ist der Wahnsinn!", sagte er.
picture

Sebastian Brendel und Jan Vandrey

Fotocredit: AFP

DER HARTING
Das Original hatte sich beim Lichtausknipsen mit dem Fuß (!) den Rücken verrenkt, also musste es der kleine Bruder richten. Mit dem letzten Wurf schleuderte sich Christoph Harting aus Roberts Schatten in den Diskus-Olymp und feierte auf eine - nun ja - spezielle Art. Dazu später mehr.
DER RECK-KÖNIG
Mehr als unbezahlbare Erfahrungen, gelegentlich neue Freund- oder Liebschaften und im besten Fall sogar eine Medaille nahm kaum ein Olympionike mit nach Hause. Fabian Hambüchen dagegen wurde reich beschenkt. Sein Gold-Reck, das nach Auskunft des Turn-Olympiasiegers "fünf Riesen" kostet, bekommt er frei Haus geliefert. Verdient!
picture

Olympia 2016: Fabian Hambüchen qualifiziert sich für das Reck-Finale

Fotocredit: SID

DAS ÖSTERREICH-HAUS
Der deutsche Sport war zurecht stolz auf sein Haus in Barra da Tijuca. Virtuose Lang Lang klimperte auf dem Klavier, wichtige Wirtschaftsbosse und deren Sprößlinge hörten ihm bei ausgewählten Köstlichkeiten zu - und ja: die Caipirinha soll viel Alkohol enthalten haben. Die angesagteste Party der Stadt fand jedoch woanders statt. Im Austria House bei Brot, Wurst und Bier. Medaillen wurden hier kaum gefeiert, dafür das Leben - und alle waren eingeladen. Den Cariocas gefiel's.
DAS JAHRHUNDERTSPIEL
Dieses Hockey-Wunder hat schon jetzt seinen Platz in den olympischen Geschichtsbüchern: 0:2 lagen Moritz Fürste und Co. im Viertelfinale gegen Neuseeland zurück, nicht einmal mehr fünf Minuten waren noch zu spielen. 4:31, um genau zu sein, ehe Kapitän Fürste zur Aufholjagd blies. 41 Sekunden vor Schluss fiel der Ausgleich, beim Siegtreffer standen noch 1,7 Sekunden auf der Uhr. Ganz großes Hockey, das am Ende mit Bronze veredelt wurde.
picture

Deutschland schlägt Neuseeland in einem irren Spiel

Fotocredit: AFP

DIE MANNSCHAFTEN
Fußball, Handball, Hockey, Tischtennis, Reiten: Gemeinsam stark lautete das Motto in Rio - Team-Medaillen polierten die deutsche Bilanz kräftig auf. Über allem strahlte das Gold der Fußballerinnen im Maracana zum krönenden Abschluss der Ära Silvia Neid.
DER GOLD-BOLT
Dreimal drei macht neun: Neun Goldmedaillen hat Sprint-König Usain Bolt bei den Spielen in Peking 2008, London 2012 und Rio 2016 gewonnen, der Jamaikaner verlässt ungeschlagen die Olympia-Bühne. Die Konkurrenz sah zumeist nur seinen Rücken.
DER OLYMPISCHE GEIST
Manchmal suchte man ihn vergebens. Zum Beispiel als bekannt wurde, dass Gewichtheber Issat Artykow aus Kirgisistan und Kanute Sergei Tarnowtschi aus Moldau für ihr Edelmetall die Sportkameraden betrogen hatten. Doch manchmal tauchte er aus dem Nichts auf. Nachdem die gestürzte Nikki Hamblin die helfende Hand ihrer Läuferkollegin Abbey D'Agostino gespürt hatte, tat sie kund: "Abbey verkörpert den wahren olympischen Geist."

Flops:

DIE SCHWIMMER
Das Debakel von London wiederholte sich nicht - es wurde noch schlimmer. Keine Medaille gewannen die deutschen Schwimmer in der olympischen Kernsportart, selbst Weltmeister Marco Koch ging unter, und auch an der Copacabana war nichts zu holen. Die anschließenden Forderungen nach mehr Geld für mehr Gold klangen unwürdig. Mit dieser Einstellung wird es eine Weile dauern, bis die Schwimmer wieder auftauchen.
DER HARTING
Ein Sportler darf polarisieren, er soll Ecken, Kanten und eine klare Meinung haben. Eine Ego-Show, wie sie Christoph Harting vor, während und nach der Siegerehrung seiner Meisterleistung mit dem Diskus abzog, ist aber durch nichts zu rechtfertigen. Der Olympiasieger selbst versuchte es gar nicht erst, er sei zu introvertiert, um mit den Medien zu sprechen. Ist klar. Mit diesem Verhalten wird er immer "der kleine Harting" bleiben.
DAS IOC
Ein nackter Ire bildete den vorläufigen Schlusspunkt einer unwürdigen Vorstellung, gegeben von den feinen Herren des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Patrick Hickey, einer der treusten Gefolgsmänner des Präsidenten Thomas Bach, wanderte in den Knast, der Herr der Ringe selbst über die Sportstätten in Rio, als wären seine Sommerspiele über jeden Zweifel erhaben. Doch längst haben allerlei zwielichtige Gestalten das Kommando übernommen und lassen es sich in ihren Luxushotels gutgehen, während Whistleblowerin Julia Stepanowa an einem unbekannten Ort um ihr Leben bangen muss. Zu vieles ist aus den Fugen geraten im IOC und Thomas Bach mitnichten der Reformer einer längst vergessenen Idee.
DIE ZIKA-MÜCKE
Die große Angst vor einem kleinen Tier: Von Rio aus, so hatten viele befürchtet, werde die Stechmücke Aedes aegypti ihr Virus durch den Menschen auf der ganzen Welt verteilen. Obwohl längst noch nicht alle wieder zuhause sind, lässt sich mit gutem Gewissen prophezeien: Eine Pandemie wird ausbleiben, weil im brasilianischen Winter auch die Mücke (stech-)müde wird. Ungezählte Dosen Mückenspray wanderten unbenutzt in die Tonne.
DAS WASSER
Rio ist von Wasser umgeben, hier der mächtige Atlantik, dort die imposante Guanabara-Bucht. Mittendrin die Lagune Rodrigo de Freitas. Man sollte meinen, sie kennen sich aus mit diesem Element, und doch verfärbte sich das Wasser im Maria Lenk Aquatics Center wie von Geisterhand grün. Die Lachnummer der Spiele.
picture

Rio: Im olympischen Springerbecken färbt sich das Wasser grün.

Fotocredit: SID

DER LÜGENBOLD
Manchmal hüpft in Ryan Lochtes Kopf eine Banane, so erklärte er zumindest seine gelegentlichen Blackouts in Interviews. Was dem US-Schwimmer durch die Birne sprang, als er mit ein paar Teamkollegen an einer Tankstelle randalierte und sich danach eine Räuberpistole vom Allergemeinsten ausdachte, bleibt sein Geheimnis.
DIE FANS
Eines vorweg: Die schlechtesten Zuschauer der Welt waren die Cariocas nicht, wer das behauptet, war während der Olympischen Spiele nicht in Rio. Ihre Fußballstimmung bereicherte so manchen Wettkampf, die meisten Sportler schwärmten. Manchmal übertrieben sie es jedoch, und was sich beim Stabhochsprung abspielte, war ein einziger Flop. Den Franzosen Renaud Lavillenie trieben die Fans beinahe in den Wahnsinn und traten bei der Siegerehrung noch einmal nach, als er am Boden lag. Ein ganz mieses Spiel!
picture

Olympia 2016 in Rio: Lena Schöneborn

Fotocredit: AFP

DIE LEGENDE
Der Gaul mit dem irreführenden Namen trieb ein falsches Spiel mit Fünfkämpferin Lena Schöneborn. Legende setzte fröhlich zum Sprung an - und verweigerte immer wieder im letzten Moment. Ein schon jetzt legendär schlechtes Springpferd, das Peking-Olympiasiegerin Schöneborn die Medaille versaute.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung