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Die Radsport-Monumente: Daten, Sieger, Rekorde zu Sanremo, Flandern, Roubaix, Lüttich, Lombardei

VonSID

Update 14/03/2018 um 08:19 GMT+1 Uhr

In der Radsport-Saison ragen fünf Klassiker heraus, die wegen ihrer Historie und absoluten Sonderstellung als "Monumente" bezeichnet werden: Hier gibt es kompakt Daten, Sieger, Rekorde zu Mailand - Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris- Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und der Lombardei-Rundfahrt.

Didi Thurau gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich 1979 - Picture: Foto-Roth

Fotocredit: Eurosport

1. Mailand-Sanremo (18. März/291 km)

Die Classicissima, wie das Rennen ehrfürchtig von den Tifosi genannt wird, eröffnet jedes Jahr die Reihe der Frühjahrsklassiker. Sie bietet den weltbesten Sprintern die größte Chance auf einen Triumph bei einem Monument und ist mit fast 300 km die längste Tortur der Saison.
Traditionell wird die Entscheidung an den beiden Anstiegen Cipressa und Poggio eingeleitet. Dort ist stets die spannenden Frage, ob ein Ausreißer genug Zeit zwischen sich und die endschnellsten Fahrer legen kann. Der letzte deutsche Sieg durch John Degenkolb liegt drei Jahre zurück.
  • 108 Austragungen seit 1907, Sieger 2017: Michal Kwiatkowski (Polen/Sky)
  • Deutsche Sieger: Rudi Altig (1968), Erik Zabel (1997, 1998, 2000, 2001), Gerald Ciolek (2013), John Degenkolb (2015)
  • Rekordsieger: Eddy Merckx/Belgien, 7 Siege (1966, 1967, 1969, 1971, 1972, 1975, 1976)

2. Flandern-Rundfahrt (2. April/259,5 km)

Der Ritt über die gefürchteten Hellingen elektrisiert die Belgier seit jeher. Flanderns Schönste wird jedes Jahr zu einem wahren Volksfest. Die ruppigen und teilweise mit Kopfsteinpflaster bedeckten Anstiege machen die "Ronde" zu einem gnadenlosen Ausscheidungsrennen, erst recht, wenn das Wetter nicht mitspielt.
Die Hafenstadt Antwerpen löste bei der 101. Ausgabe im Jahr 2017 Brügge nach 19 Jahren als Startort ab. Nach fünf Jahren Pause mussten die Fahrer erstmals wieder die gefürchtete Mauer von Geraardsbergen bezwingen. Die dann in den flämischen Ardennen folgenden "Hellingen" (kurze, aber enorm steile Anstiege) "überleben" nur die Allerbesten. Der letzte deutsche Sieg gelang Steffen Wesemann 2004.
  • 101 Austragungen seit 1913, Sieger 2017: Philippe Gilbert (Belgien/Quick-Step)
  • Deutsche Sieger: Rudi Altig (1964), Steffen Wesemann (2004)
  • Rekordsieger: Johan Museeuw/Belgien (1993, 1995, 1998), Tom Boonen/Belgien (2005, 2006, 2012), Fabian Cancellara/Schweiz (2010, 2013, 2014), Eric Leman/Belgien (1970, 1972, 1973), Fiorenzo Magni/Italien (1949, 1950, 1951), Achiel Buysse/Belgien (1940, 1941, 1943), alle 3 Siege
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Highlights der Flandern-Rundfahrt 2017: Triumphator Gilbert wird zum Fußgänger

3. Paris-Roubaix (9. April/257 km)

Die "Hölle des Nordens" trägt ihren Namen zurecht. Besonders quälend sind auf über 250 km die meist über 50 km auf teils historischem Kopfsteinpflaster. Über schmale Pfade schlängelt sich das Peloton durch den Norden Frankreichs, Kilometer für Kilometer wird dabei das Feld ausgedünnt. Im altehrwürdigen Velodrom von Roubaix endet die Königin der Klassiker, und manch einer der Fahrer kann danach tagelang kaum gehen.
Die entscheidenden und auch brutalsten Passagen beginnen mit dem denkmalgeschützten Wald von Arenberg nach gut 160 km. Defekte und Stürze sind hier fast unvermeidlich. John Degenkolb gelang 2015 der erste deutsche Sieg, seit Josef Fischer das erste Rennen 1896 gewann.
  • 114 Austragungen seit 1896, Sieger 2017: Greg Van Avermaet (Belgien/BMC)
  • Deutsche Sieger: Josef Fischer (1896), John Degenkolb (2015)
  • Rekordsieger: Roger De Vlaeminck/Belgien (1972, 1974, 1975, 1977), Tom Boonen/Belgien (2005, 2008, 2009, 2012), beide 4 Siege

4. Lüttich-Bastogne-Lüttich (23. April/258 km)

Die Runde quer durch die wallonischen Ardennen fordert einen ganz anderen Typus Fahrer als die vorherigen Rennen. Hier kommen die Kletterer zum Zug und versuchen sich gegen bergfeste Allrounder zu behaupten. Der älteste aller Radklassiker, deshalb La Doyenne (Die Älteste) genannt, fand erstmals 1892 statt. Das Rennen zeichnen viele relativ kurze, aber steile Anstiege aus.
Besonders in der zweiten Rennhälfte gleicht der Kurs einem stetigen Auf und Ab. Der berühmteste Anstieg ist dabei die Côte de la Redoute, nach der nur noch wenige Fahrer an der Spitze verbleiben. Die Entscheidung wird in der Regel an der Côte de Saint-Nicolas herbeigeführt. Dietrich Thurau war 1979 der letzte deutsche Sieger.
  • 101 Austragungen seit 1892, Sieger 2017: Alejando Valverde (Spanien/Movistar)
  • Deutsche Sieger: Hermann Buse (1930), Dietrich Thurau (1979)
  • Rekordsieger: Eddy Merckx/Belgien, 5 Siege (1969, 1971, 1972, 1973, 1975)
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Valverde lässt Martin in Lüttich 2017 keine Chance

5. Lombardei-Rundfahrt (7. Oktober/240 km)

Il Lombardia ist im Oktober das abschließende große Radrennen der Saison. Das letzte der fünf Monumente erfuhr in der Vergangenheit zahlreiche Änderungen in der Streckenführung und begünstigt kletterstarke Fahrer. In der Bedeutung fällt das Rennen auch wegen der zeitlichen Entfernung etwas hinter die anderen berühmten Klassiker zurück.
Das Rennen der fallenden Blätter hat vor allem für die Tifosi einen hohen ideellen Wert, und wenig überraschend führt in Fausto Coppi (5) ein Italiener die Liste der Rekordsieger an. Zwischen Como und Bergamo entscheidet vor allem die Zähigkeit. Einen deutschen Gewinner gab es noch nie.
109 Austragungen seit 1905, Sieger 2017: Vincenzo Nibali (Italien/Bahrain-Merida)
  • Deutsche Sieger: keine
  • Rekordsieger: Fausto Coppi/Italien, 5 Siege (1946, 1947, 1948, 1949, 1954)
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Lombardei-Rundfahrt: Der letzte Kilometer mit Sieger Nibali

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