Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Tony Martin bei der Tour de France: Etappensiege, Stürze und das Maillot jaune

VonSID

Publiziert 28/06/2017 um 12:30 GMT+2 Uhr

Tony Martin zählt beim Start der 104.

Tony Martin

Fotocredit: SID

Tour de France am Samstag in Düsseldorf zu den Top-Favoriten auf den Sieg im Kampf gegen die Uhr und das Gelbe Trikot. Das begehrte Maillot jaune hat der 32-Jährige bereits 2015 getragen, musste es nach einem schweren Sturz aber vorzeitig abgeben. Auf einen Erfolg bei einem Auftaktzeitfahren wartet Martin trotz mehrerer Anläufe bislang vergeblich - seine Geschichte bei der Großen Schleife ist von Erfolgen, aber auch von schweren Rückschlägen geprägt.
2009: Im Alter von 24 Jahren erfüllt sich für Martin ein Traum, am 4. Juli startet er erstmals bei der Tour de France und lässt beim Grand Départ in Monaco gleich aufhorchen. Im Einzelzeitfahren belegt der Debütant einen starken achten Platz. Zwei Tage später setzt sich Martin an die Spitze der Nachwuchswertung und erobert das Weiße Trikot des besten Jungprofis. Auf der Königsetappe zum Mont Ventoux wächst Martin über sich hinaus und wird nur knapp hinter dem Spanier Juan Manuel Gárate Zweiter.
2010: Die starken Leistungen des Vorjahres haben die Erwartungshaltung gesteigert. Beim Prolog in Rotterdam gilt Martin als Kandidat für das Gelbe Trikot, doch einsetzender Nieselregen erschwert seine Fahrt. Martins Zeit ist gut, doch Fabian Cancellara, der drei Monate später zum zweiten Mal Weltmeister in der Disziplin wird, hat bei aufklarendem Himmel das bessere Ende für sich. Im zweiten Einzelzeitfahren der Rundfahrt hat Martin erneut gegen den Schweizer das Nachsehen.
2011: Das Warten hat ein Ende. Im Zeitfahren der vorletzten Etappe am 23. Juli in Grenoble gewinnt Martin erstmals eine Etappe beim wichtigsten Radrennen der Welt. Im Ziel liegt er entkräftet auf der Straße und muss sich bis zur Ankunft von Cadel Evans gedulden. Der Australier gewinnt an diesem Tag die Tour, wird mit sieben Sekunden Rückstand auf Martin aber Etappenzweiter.
2012: Beim Prolog in Lüttich will sich Martin holen, was ihm zwei Jahre zuvor verwehrt geblieben ist: das Gelbe Trikot. Martin liegt gut im Rennen, als er sich an einer Scherbe den Hinterreifen aufschlitzt. Der Sieg und das Maillot jaune gehen erneut an Cancellara, doch die Tour der Leiden beginnt für Martin erst noch. Auf der ersten Etappe nach Seraing stürzt er und bricht sich das Kahnbein. Martin quält sich von Tag zu Tag mit dem Ziel, beim Zeitfahren der neunten Etappe nochmals anzugreifen. Er stellt eine zwischenzeitliche Bestzeit auf, am Ende reicht es zu einem zwölften Rang. Anschließend steigt er aus dem Rennen aus und holt bei den Olympischen Spielen in London wenig später Silber.
2013: Der Start in die Tour wird für Martin schmerzhaft. Kurz vor dem Finale des Grand Départ auf Korsika ist er in einen schweren Massensturz verwickelt, erreicht das Ziel übersät mit Schürf- und Fleischwunden. Wie im Vorjahr leidet Martin tagelang, hält aber erneut bis zum Einzelzeitfahren durch. Am Mont-Saint-Michel werden seine Nehmerqualitäten belohnt: er gewinnt vor dem späteren Gesamtsieger Christopher Froome seine zweite Tour-Etappe und erreicht schließlich auch Paris.
2014: Im Jahr des deutschen Tour-Rekords von sieben Etappensiegen trumpft auch Martin groß auf. Auf dem Weg nach Mülhausen auf der neunten Etappe düpiert er die Konkurrenz mit einem Solo-Ritt, der in seinen dritten Etappensieg mündet. Beim Zeitfahren der vorletzten Etappe heißt der Sieger erneut Tony Martin.
2015: Martin tritt mit dem großen Ziel an, endlich das Gelbe Trikot zu erobern. Nach den Rückschlägen von 2010 und 2012 soll der Coup beim Auftakt-Zeitfahren in Utrecht gelingen. Doch Martin scheitert, wird Zweiter hinter Rohan Dennis. Danach entwickelt sich die Jagd nach Gelb zum Drama, auf der zweiten und dritten Etappe scheitert die Mission an Nuancen. Am 7. Juli belohnt sich Martin für die Pechsträhne, fährt auf dem Weg nach Cambrai als Solist zu seinem fünften Etappensieg und in das Maillot jaune. Der vorläufige Höhepunkt seiner Tour-Karriere ist erreicht. Am Folgetag verteidigt er das Gelbe Trikot erfolgreich, doch kurz vor dem Etappenziel am 9. Juli stürzt er und bricht sich das linke Schlüsselbein. Auf dem Podium nimmt Martin das Maillot jaune entgegen, noch am Abend verkündet er sein Tour-Aus.
2016: In seiner letzten Saison bei Quick Step spielt die Tour für Martin nur eine Nebenrolle - sie ist weitestgehend Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Beim einzigen langen Zeitfahren, dem sehr anspruchsvollen Teilstück nach La Caverne du Pont-d'Arc, gelingt ihm mit Platz neun seine beste Platzierung.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung