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Tour-Geschichte(n): Tony Martin im Gelb-Glück, Chris Froome schlägt Salto bei Sturz, Marcel Kittel in Fotofinish vorn

Andreas Schulz

Publiziert 07/07/2023 um 08:36 GMT+2 Uhr

Die Geschichte der Tour de France steckt voller Highlights, Dramen, Tiefpunkte: Wir blicken in unserer täglichen Serie zurück auf besondere Momente, die sich am 7. Juli jähren und deren Bilder uns noch vor Augen sind - und auf spezielle Tour-Höhepunkte aus deutscher Sicht. Heute u.a. mit Tony Martin im Gelben Trikot, Erik Zabel, Mario Cipollini, Stephen Roche, Chris Froome und Marcel Kittel.

Tony Martin im Gelben Trikot nach seinem Etappensieg bei der Tour de France

Fotocredit: Imago

Der 7. Juli - kein Tour-Tag wie jeder andere:
Ein doppeltes Highlight bringt dieses Datum bei der Tour de France 2015: Tony Martin gelingt es auf der Etappe über die Kopfsteinpflasterabschnitte Nordfrankreichs, nicht nur den Tagessieg, sondern auch das Gelbe Trikot zu erkämpfen.
Minimal war Martins Rückstand auf das "maillot jaune" in den ersten Tour-Tagen gewesen, doch er schien wie vom Pech verfolgt. Mit der Brechstange gelang ihm dann der Coup - eine Attacke auf den letzten Kilometern konnte das Feld nicht mehr kontern, als Solist kam Martin ins Ziel, holte sich noch die Zeitgutschrift und Gelb.
Das alles auf dem Rad seines Teamkollegen Matteo Trentin, der ihm bei einem Defekt in der heißen Schlussphase die Rennmaschine überlassen hatte. Tief enttäuscht hingegen John Degenkolb, der Paris-Roubiax-Sieger 2015 gewann den Sprint - aber eben nur um den zweiten Platz.
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Tony Martin gewinnt die 4. Tour-Etappe 2015 als Solist

Fotocredit: Getty Images

Einen spektakulären Sturz lieferte Chris Froome am 7. Juli 2018: Auf der ersten Etappe flog er kopfüber von der Strecke, blieb aber fast unverletzt.
Er verlor knapp eine Minute und musste sich am Ende in der Gesamtwertung mit Platz zwei hinter Teamkollege Geraint Thomas begnügen.
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Vor zwei Jahren: Salto von Froome in Straßengraben

Einen "königlichen" Erfolg feiert Marcel Kittel am 7.7. 2014 in London: Auf der royalen Prachtstraße "The Mall" ist er auf der 3. Etappe vor dem Buckingham Palace nicht zu schlagen.
Nachdem er zwei Tage zuvor bei seinem Auftaktsieg in Harrogate von Prinz William und Kate bei der Siegerehrung beklatscht worden war, macht Kittel nun also indirekt Königin Elisabeth seine Aufwartung...
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Marcel Kittel, Tour de France 2014 - London

Fotocredit: Getty Images

Den knappsten seiner vielen Tour-Etappensiege holt Marcel Kittel am 7. Juli 2017. Im Städtchen Nuits-Saint-Georges wird es im Duell mit dem Norweger Edvald Boasson Hagen eine Zitterpartie, auf der Ziellinie sind die beiden mit dem Auge nicht zu unterscheiden. Nach Minuten des Wartens dann die erlösende Botschaft:
Sein dritter Tagessieg bei jener Tour ist perfekt.
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Marcel Kittel vs. Edvard Boasson Hagen bei der Tour de France 2017

Fotocredit: Getty Images

Für über ein Jahrzehnt war der 7.7. immer der "Erik-Zabel-Tag": Schließlich hatte der Telekom-Sprinter da Geburtstag und war so immer eine Meldung wert.
Doch 1995 ist die 6. Etappe doppelt erfreulich für den Berliner: Nach 202 Kilometern gewinnt er im belgischen Charleroi seine erste Tour-Etappe überhaupt, souverän vor Laurent Jalabert.
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Erik Zabel siegt bei der Tour de France 1995

Fotocredit: Getty Images

Sieben Jahre später scheint wieder Zabels Stunde zu schlagen: Die 1. Etappe in Luxemburg endet auch tatsächlich damit, dass kein anderer Sprinter an ihm vorbei kommt. Aber alle werden von einem Schweizer düpiert: Der 23-jährige Rubens Bertogliati tritt einen Kilometer vor dem Ziel an - und rettet sich erfolgreich ins Ziel.
Der größte Triumph für den Lampre-Profi, der aber eine Art "One-hit-wonder" bleiben sollte.
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Tour de France 2002 - Rubens Bertogliati

Fotocredit: Imago

Alles andere als eine Eintagsfliege bei der Tour war Mario Cipollini, auch wenn er immer vor den Bergen die Mücke machte... Mit ihm ist der 7. Juli 1999 verbunden, denn er gewinnt die schnellste Tour-Etappe aller Zeiten.
Es geht an jenem Tag von Laval nach Blois über 194,5km - und nach nicht einmal vier Stunden ist das Feld schon im Ziel. Auf dieser 4. Etappe steht der Wind so günstig, dass der Schnitt von 50,356km/h noch immer Rekord ist.
Für "Cipo" ist es der erste Sieg bei jener Tour, er holt sich dann aber gleich die nächsten drei Etappen auch.
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Mario Cipollini, Erik Zabel, Tom Steels - Tour de France 1999, Blois

Fotocredit: Imago

Aber den 7. Juli aus deutscher Sicht nur mit Zabel zu verbinden, wäre ein grober Fehler. Denn ein anderer großer Tour-Moment jährt sich am selben Tag. Bei der 26. Auflage des Rennens übernimmt 1932 erstmals ein Deutscher das Gelbe Trikot.
Kurt Stöpel gewinnt damals die 2. Etappe über 300 Kilometer von Caen nach Nantes und setzt sich an die Spitze des Klassements. Von dort wird er aber schon einen Tag später wieder verdrängt - es sollten der einzige Tagessieg und das einzige Gelbe Trikot für ihn bleiben. In Paris belegt er 1932 einen exzellenten zweiten Platz, ein Ergebnis, das erst Jan Ullrich übertreffen sollte.
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Kurt Stöpel bei der Tour de France

Fotocredit: Getty Images

In der Kategorie "Dumm gelaufen" nimmt der 7. Juli auch eine besondere Stellung ein, heute mit Stephen Roche: 1991 verpasst der Tour-Sieger von 1987 am zweiten Tag der Rundfahrt den Start zum nachmittäglichen Mannschaftszeitfahren. Ohne ihn geht sein Rennstall auf die Strecke, während der Ire Minuten später zu einer Solo-Verfolgungsjagd ansetzt.
Doch es ist hoffnungslos, mit fast einer Viertelstunde Rückstand auf die Siegerzeit kommt er nach den 36,5km an - und ist ausgeschieden. Sein Bruder Lawrence hält die Familienehre hoch und kämpft sich nach Paris durch. Und, nicht zu vergessen: Jenes Mannschaftszeitfahren 1991 gewinnt Ariostea - mit Rolf Gölz.
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Tour de France 1991 - Stephen Roche

Fotocredit: Imago

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