Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Tour-Vorschau, 17. Etappe: Königsetappe in den Alpen über den Galibier

Vonradsport-news.com

Update 19/07/2017 um 09:38 GMT+2 Uhr

Die erste, und schwerere, der beiden Etappen in den Alpen führt von La Mure nach Serre-Chevalier. Das 17. Teilstück der Tour de France endet zwar nicht mit einer Bergankunft, auf den 183 Kilometern stehen jedoch gleich drei mystische Ansteige der Frankreich-Rundfahrt an: Croix de Fer, Télégraphe und Galibier.

Feature Galibier

Fotocredit: Getty Images

TagesTour:
Von La Mure ausgehend führt diese 17. Tour-Etappe mit einem weiten Bogen Richtung Norden nach Serre-Chevalier. Dabei können die Organisatoren den Fahrern zumindest eine Einrollphase von gut 20 Kilometern, bevor der erste Anstieg des Tages beginnt. Der Col d’Ornon (2.Kategorie) ist zwar nicht allzu schwer, gibt dem Peloton jedoch schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was noch bevorsteht.
Kurz hinter dem Zwischensprint in Allemont beginnt der 24 Kilometer lange Anstieg zum Col de la Croix de Fer (HC), der zwar durchschnittlich "nur" 5,2 Prozent steil ist, jedoch durch einige Abfahrten und flachere Stücke unterbrochen ist. Der Anstieg ist sehr unrhythmisch und weist mehrere Stellen auf, wo die Straße über längere Zeit mit mehr als zehn Prozent ansteigt.
Nach einer langen Abfahrt beginnt hinter dem kleinen Örtchen Saint-Michel-de-Maurienne der Anstieg zum Col de Télégraphe (1. Kategorie, 11,9km, 7,1%), dem "Vorboten" des großen Galibiers. Nach einer gut vier Kilometer langen Abfahrt beginnt dieser bei Kilometer 137. Der Col du Galibier (HC, 17,7km, 6,9%) ist mit 2642 Metern Höhe das Dach der diesjährigen Tour.
picture

Tour-Streckencheck: So schwer ist der Col du Galibier - das "Dach" der Tour

Vom Gipfel aus folgt noch eine 28 Kilometer lange Abfahrt ins Ziel, wo starke Abfahrer noch einmal die Chance haben, Zeit gutzumachen.
Tour de France 2017: Das Profil der 17. Etappe
KulTour:
Mehr als 800.000 Touristen lockt der Nationalpark Ecrins jährlich in die Dauphiné-Alpen. Der Park erstreckt sich quasi zwischen den Ziel- und Startorten dieser Etappe und wird vom Fahrerfeld nördlich umrundet. Der Nationalpark im südlichen Teil der französischen Alpen wartet mit 15 Gipfeln über 3000 Meter auf, darunter die Barre des Ecrins (4102 Meter). Er gilt als Paradies für Wanderer, die meist eines der sieben, teils sehr unterschiedlichen Täler ansteuern, um ihre Tour zu beginnen. Über 700 Kilometer Wege sind hier für Wanderer reserviert.
In jedem Tal befindet sich ein Nationalpark-Haus, dass Info-Material und Auskunft für Reisende anbietet. Hier kann man sich auch über die artenreiche Flora und Fauna informieren, die viele wanderlustige in den Ecrins-Nationalpark lockt. Mit ein wenig Glück können hier mittlerweile seltene Tierarten wie Steinböcke, Wölfe oder Luchse gesichtet werden.
HisTourie:
1993 machte die Tour zuletzt in Serre-Chevalier Station und der kleine Ort sollte der Beginn einer großen Frankreich-Rundfahrt von Tony Rominger werden - dem jedoch das erhoffte Happy End in Paris verwehrt blieb. Die damalige Etappe führte ebenfalls über den Croix de Fer und die Télégraphe-Galibier-Kombo, wo sich Rominger, der starke Kolumbianer Álvaro Mejia und der Tour-Dominator Miguel Indurain absetzen konnten. Im Ziel siegte der Schweizer im Sprint und verbesserte sich auf Rang fünf der Gesamtwertung.
picture

Miguel Indurain, Tony Rominger - Tour de France 1993

Fotocredit: Imago

Tour-Prognose:
Heute wird es für die Favoriten ernst, die Karten müssen auf den Tisch. Besonders wichtig wird eine gute Mannschaftstaktik sein, um den Kapitän sowohl in den endlosen Anstiegen als auch in den Zwischenstücken zu unterstützen. Zudem ist die lange Abfahrt vom Galibier ins Ziel zum größten Teil auf einer breiten Straße, da sind Helfer als Tempomacher und "Windschutz" sehr gefragt.
Es wird einen knallharten Schlagabtausch im Kampf ums Tour-Podium geben, bei dem jede Sekunde zählt - nicht mehr, nicht weniger. Wer noch Reserven hat, muss sie hier in die Schacht werfen. Wichtiger Faktor: Wer kommt mit der extremen Höhe am besten klar, denn in diesen Regionen bewegte sich die Tour 2017 noch gar nicht.
Daneben müssen die Sprinter und alle angeschlagenen Fahrer möglicherweise um die Karenzzeit bangen.
Ausreißer werden sicher ihre Chance suchen, doch angesichts des heißen Kampfes in der Gesamtwertung wird es schwierig sein, eine Chance auf den Tagessieg zu bekommen - zumal die Zeitgutschriften im Ziel für die Asse höchst verlockend sind.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung