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Rad-WM: Peter Sagan vor drittem Gold: Wer kann den Slowaken schlagen?

VonSID

Update 23/09/2017 um 23:24 GMT+2 Uhr

Die deutschen Fahrer sind nur Außenseiter, Doppel-Weltmeister Peter Sagan könnte Historisches gelingen. Das Profi-Straßenrennen über fast 280 km dürfte am Sonntag (im TV bei Eurosport 1, im Livestream im Eurosport Player & im Liveticker bei Eurosport.de) der krönende Abschluss einer stimmungsvollen WM in Bergen werden.

Peter Sagan führt die Polen-Rundfahrt wieder an

Fotocredit: SID

Halsschmerzen und leichtes Fieber - Alleskönner Peter Sagan soll zuletzt ein bisschen erkältet gewesen sein. An seinem Sonderstatus für das WM-Straßenrennen der Profis ändert das jedoch nichts.
"Sagan wird auch mit Fieber Weltmeister", sagt Zeitfahr-Spezialist Tony Martin über den extrovertierten Doppel-Weltmeister.
Alle Augen sind am Sonntag beim Höhepunkt der Titelkämpfe im norwegischen Bergen wieder auf den Slowaken gerichtet. Nach WM-Gold 2015 und 2016 könnte der Rockstar des Radsports auf den fast 280 Kilometern Historisches erreichen. Noch nie gelang es einem Fahrer, das Regenbogentrikot dreimal in Folge zu erkämpfen. "Wenn Sagan sagt, ich fahr' los, dann ist nichts zu machen", meint Andreas Klier, der als Sportlicher Leiter des deutschen WM-Teams fungiert.
Für die favorisierten Mannschaften aus Belgien, Italien oder Norwegen ist der Plan deshalb identisch mit dem des BDR - irgendwie den Slowaken abschütteln. "Auch wir können Sagan nicht auf der Ziellinie besiegen. Es wäre schön, ohne ihn dorthin zu fahren", sagt Klier, der nach dem Ausfall von John Degenkolb die Taktik umstellen musste.
Der als Kapitän vorgesehene Thüringer wurde inzwischen sogar in eine Klinik eingeliefert, um seinen anhaltenden Atemwegsproblemen auf die Spur zu kommen. Wie sein Team Trek-Segafredo mitteilte, werde Degenkolb nun intensiv an Herz und Lungen untersucht und bis zu einer Diagnose im Krankenhaus bleiben.
Zuvor eines der hoch gehandelten Teams, sind die Deutschen nach Degenkolbs Aus zum Außenseiter herabgestuft worden. Die Erwartungen sind deshalb bescheiden, abschreiben wollen sich Tony Martin und Co. aber nicht lassen. "Man sollte uns nicht unterschätzen, die Qualität ist gut. Alle sind heiß, keiner ist deprimiert, weil John nicht da ist", sagt der 32-Jährige, der sich nach der Zeitfahr-Enttäuschung einen versöhnlichen WM-Abschluss erhofft.
Auf jeden Fall will sich das neunköpfige deutsche Aufgebot besser verkaufen als im Vorjahr in Katar. Dort war der erste WM-Titel bei den Profis seit Rudi Altig (1966) das erklärte Ziel gewesen - es wurde auch durch große taktische Fehler ein Fiasko. "Letztes Jahr hat überhaupt nichts geklappt, wir können uns nur verbessern", sagt Martin.
Ein Ergebnis unter den ersten Zehn soll wenigstens herausspringen. Nikias Arndt, der deutsche Meister Marcus Burghardt (Zschopau) oder Martin (Cottbus) scheinen dafür die besten Voraussetzungen mitzubringen. "Wir müssen sehr clever fahren und Körner sparen", fordert Arndt vor dem letzten Saisonhöhepunkt, den unter anderem die Belgier mit Olympiasieger Greg van Avermaet, Australien mit Michael Matthews sowie die Italiener um Matteo Trentin gestalten dürften.
Die Gastgeber mit Alexander Kristoff und Edvald Boasson Hagen machen sich ebenfalls Hoffnungen und dürfen sich großer Unterstützung gewiss sein. Die Atmosphäre beim Einzelzeitfahren am Fløyen war wohl nur ein Vorgeschmack, zum Höhepunkt wird ein wahrer Radsport-Festtag erwartet. "Es wird Gänsehaut pur wie bei der Tour de France oder sogar noch besser", glaubt der Freiburger Jasha Sütterlin.
Ein Festtag, an dem Peter Sagan wieder einmal die Regie führen will. Eine Mannschaft braucht der 27-Jährige dafür nicht unbedingt. "Dieser Titel ist eines meiner großen Saisonziele. Es wäre etwas ganz Besonderes", sagt er. Und keineswegs eine Überraschung.
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