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Dünne Luft in Mexiko: Motoren und Fahrer auf dem Prüfstand

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 08/03/2017 um 16:33 GMT+1 Uhr

Mexiko ist nicht nur die erste Schotter-Rallye des Jahres, sondern wegen der Topographie auch etwas Besonderes. Die Wertungsprüfungen rund um die Stadt Leon finden zwischen 1.800 und 2.700 Metern über Seehöhe statt. Dazu kommen im Vergleich zu den Winterrallyes in Monte Carlo und Schweden erstmals Temperaturen von über 30 Grad Celsius. Mensch und Material werden bis an die Grenzen belastet.

Dünne Luft in Mexiko: Motoren und Fahrer auf dem Prüfstand

Fotocredit: Imago

Vor allem die Motoren leiden unter dem Sauerstoffmangel in dieser Höhe. Zwischen 15 und 20 Prozent Leistung verlieren die 1,6-Liter Turbomotoren. "Prinzipiell bedeutet das, dass es länger dauert, um auf Speed zu kommen", erklärt Jonathan Airey, der bei M-Sport an den Rallye-Motoren arbeitet. Auch die Fahrer müssen sich darauf einstellen, denn wenn man die Linien nicht optimal erwischt, verliert man beim Gasgeben wertvolle Zeit.
Ford, Citroen, Toyota und Hyundai arbeiten daran, diesen Leistungsnachteil so gering wie möglich zu halten. Viel wird am Prüfstand simuliert und die Motormappings angepasst. "Es geht darum, 100 Prozent aus dem Vorhandenen herauszuholen", so Airey weiter. "Wir haben ein Basismapping für jede Rallye, die auf bestimmte Temperaturen und Luftdrücke abgestimmt ist. Auf Meereshöhe nehmen wir kleine Veränderungen vor, um das Optimum aus dem Motor herauszuholen."

Fahrer müssen sich akklimatisieren

Für Mexiko müssen größere Anpassungen vorgenommen werden. M-Sport bereitete sich zum Beispiel in Fords-Klimakammer im britischen Dunton vor. "Das ist ein großer Vorteil", betont der Motorentechniker. "Auf den Ford-Prüfständen können wir in einem kontrollierten Umfeld die Auswirkungen der Höhe Mexikos simulieren. Wir versuchen sicherzustellen, dass unsere Abstimmung so perfekt wie möglich ist, bevor wir nach Mittelamerika reisen."
Auch für die Fahrer ist Mexiko nach dem kalten europäischen Winter eine Herausforderung. "Wir reisen etwas früher an, um uns zu akklimatisieren", sagt Ford-Pilot Ott Tänak. Und die geringere Motorleistung wirkt sich direkt auf den Fahrstil aus: "Man muss sehr sauber und präzise fahren, um den Speed immer hochzuhalten. Die Prüfungen sind generell sehr schön, aber bei der zweiten Fahrt kann der Boden sehr hart sein und es können sich tiefe Spurrillen bilden. Dadurch ist es noch wichtiger, sauber zu fahren. Die neuen Autos haben viele Aero-Teile, die man nicht verlieren will!"
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