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Achter verpasst Gold knapp

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 02/09/2007 um 16:49 GMT+2 Uhr

Dürftige Ouvertüre, versöhnlicher Schlussakkord - der Deutschland-Achter hat bei der Ruder-WM in München für einen umjubeltes Finale gesorgt, aber den Deutschen Ruderverband nicht vor einer historischen WM-Schlappe ohne Gold bewahrt. Kanada kam mit einer

Beflügelt von der frenetischen Unterstützung der 12.000 Zuschauer kam der Titelverteidiger um Schlagmann Bernd Heidicker (Wanne-Eickel) nach einem beherzten Rennen hinter Topfavorit Kanada ins Ziel. Den Verlust des WM-Titels konnte Trainer Dieter Grahn angesichts der starken Leistung seines Teams verschmerzen: "Ich bin sehr zufrieden. Das gibt der Mannschaft Rückenwind für Peking."
Erstmals seit 1962 ohne Titel
Das ansehnliche WM-Finale konnte die angespannte Grundstimmung im deutschen Lager aber nur bedingt aufbessern. Mit der dürftigen Gesamtbilanz von drei Silber- und zwei Bronzemedaillen in den olympischen Klassen verspielte der DRV die große Chance, den Heimvorteil zur Werbung in eigener Sache zu nutzen. Erstmals seit Einführung der WM im Jahr 1962 stand kein Deutscher auf dem obersten Treppchen.
Nur die beachtliche Ausbeute bei der Olympia-Qualifikation spendete Trost: Immerhin 12 von 14 Boote buchten auf direktem Weg die Tickets für Peking. "Das internationale Niveau ist gewaltig angestiegen, aber vom nächsten Frühjahr an greifen wir wieder an", stellte DRV-Sportdirektor Michael Müller Besserung in Aussicht.
Auch die Hoffnungen, dass der Achter wie schon bei der vorigen WM im letzten Rennen für einen Paukenschlag sorgen könnte, erfüllten sich nicht. Schon bei 1500 Metern waren die bärenstarken Kanadier um eine Bootslänge enteilt. In einem umkämpften Finish konnte der Angriff der aufkommenden Briten abgewehrt werden. Bereits wenige Minuten nach dem Rennen ging der Blick von Schlagmann Heidicker Richtung Olympia: "Mit diesem Ergebnis haben wir erst einmal für Ruhe gesorgt. Zuletzt standen wir in der Öffentlichkeit oft in der Kritik", sagte er in Anspielung auf die bisher eher mäßigen Saisonleistungen.
Frauen das starke Geschlecht
Wie schon 2004 in Athen erwiesen sich die Frauen als das stärkere Geschlecht. Sichtlich berührt genossen Elke Hipler und Nicole Zimmermann am Samstag den Applaus der Zuschauer auf dem Siegerpodest. Die Crew aus Hannover und Rostock wurde für den couragierten Auftritt im ungesteuerten Zweier mit Silber belohnt. Doch anders im Vorjahr ging die Doppelstart-Strategie diesmal nicht auf: 28 Stunden später kam das Duo im Achter nicht über Rang fünf hinaus.
Komplettiert wurde die spärliche Medaillensammlung durch den zweiten Platz des Frauen-Doppelvierers um die viermalige Olympiasiegerin Kathrin Boron und dritten Rang des leichten Frauen-Doppelzweiers, der sich Bronze mit den Däninnen teilte. Die zweite DRV-Medaille im Männer-Bereich ging an den von Robert Sens (Berlin) angeführten Männer-Doppelvierer, der sich am Ende über Rang drei freuen konnte.
Auch in nicht-olympischen Klassen ohne Gold
Schon am ersten Finaltag hatte sich das Unheil für den DRV angedeutet. Ausgerechnet beim finalen Angriff auf die Skiff-Krone verließen Mitfavorit Marcel Hacker die Kräfte. Im Einer-Endlauf auf seiner Hausstrecke musste sich der 30 Jahre alte Weltmeister von 2002 mit Rang fünf begnügen. Nach einem hochklassigen Rennen bestieg Titelverteidiger Mahe Drysdale (Neuseeland) den Einer-Thron. Silber und Bronze gingen an Ondrej Synek (Tschechien) und Olaf Tufte (Norwegen). "Ich habe Mist gebaut, dafür muss ich geradestehen. Das war nicht meine normale Leistung, ich habe den Heimvorteil verspielt", klagte Hacker.
Auch in den nichtolympischen Bootsklassen blieb der erhoffte WM-Erfolg aus. Immerhin gab es vier Medaillen: Vierer ohne Steuerfrau, der leichte Männer-Achter und leichte Zweier ohne Steuermann gewannen Silber, der Vierer mit Steuermann Bronze.
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