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Olympia 2016 - Beweisvideo aufgetaucht: US-Schwimmer um Ryan Lochte haben gelogen

VonSID

Update 19/08/2016 um 15:52 GMT+2 Uhr

US-Schwimmstar Ryan Lochte war schon längst wieder daheim in Florida, als seine Landsleute in Rio de Janeiro die Folgen seiner Räuberpistolen ausbaden mussten. Sein Teamkollege James Feigen musste sich bereit erklären, einer gemeinnützigen Organisation 35.000 Real (rund 9500 Euro) zu spenden. "Wenn das abgeschlossen ist, erhält er seinen Pass und kann nach Hause zurückkehren", sagte sein Anwalt.

Ryan Lochte wurde laut eigener Aussage in Brasilien ausgeraubt

Fotocredit: SID

Zuvor hatte das US-Olympiakomitee (USOC) bestätigt, dass der angebliche Raubüberfall auf die US-Schwimmer nach einer Partynacht nur eine Lügengeschichte war.
"Das Verhalten der Athleten ist nicht akzeptabel und spiegelt nicht die Werte des US-Teams wider", teilte das USOC mit. Es drohte Lochte, Feigen sowie den ebenfalls beteiligten Schwimmern Gunnar Bentz und Jack Conger Konsequenzen an. Zudem entschuldigte es sich bei der Gastgeberstadt Rio "und den Menschen in Brasilien".

"Der hässliche Amerikaner" Lochte

Lochte, der als erster des Quartetts nach dem erfundenen Überfall zurück in die USA gereist war, konnte in den Zeitungen nachlesen, wie seine Lügen aufgeflogen waren. "Der hässliche Amerikaner" titelte die "New York Post" über seinem Foto. Die "Daily News" nannten ihn gar das "Lochte Ness Monster". "Schwimmen in einem Becken voller Lügen", schrieb die "El Paso Times".
An den Erzählungen von Lochte und Co., die Rio in Aufruhr versetzt hatten, waren schon früh Zweifel aufgekommen. Am Donnerstag stellte dann die Polizei in der Olympiastadt klar: Es war alles Lüge. "Es gab keinen Raubüberfall", sagte der leitende Ermittler Fernando Veloso auf einer Pressekonferenz. Die Schwimmer hätten "Vandalismus-Handlungen begangen".
Auf einem Überwachungsvideo sind die entscheidenden Aktionen am frühen Sonntagmorgen zum Großteil zu sehen. Das US-Quartett randalierte in der Toilette einer Tankstelle. Der Besitzer sagte aus, die Amerikaner seien zuvor aus dem Auto gestiegen und pinkelnd an der Gebäudewand entlanggegangen. "Das war purer Vandalismus", sagte er.

Lochte mit verschiedenen Versionen

Als sie von einem Sicherheitsbeamten gestellt wurden, wollten die US-Schwimmer flüchten, woraufhin der Wachmann seine Waffe zog. Daraufhin beglichen Lochte und Co. den Schaden mit Bargeld - sie zahlten 100 Real und 20 US-Dollar (insgesamt ca. 45 Euro). Danach durften sie gehen.
Vor allem Lochte hatte mehrere Versionen präsentiert, die letzten Anpassungen nahm er am Mittwoch in einem Telefongespräch mit dem US-Olympia-Sender "NBC" vor. Ihm sei doch keine Waffe an den Kopf gehalten, sie sei nur auf ihn gerichtet worden. Das Auto, in dem er und seine Kollegen unterwegs gewesen seien, sei auch nicht angehalten, sondern überfallen worden, als es an einer Tankstelle stand.
Durchgeführt hätten die Aktion, so hieß es ganz am Anfang, verkleidete Polizisten. Noch am Mittwoch hatte Lochte gegenüber NBC erklärt: "Wir sind die Opfer, und wir sind froh, in Sicherheit zu sein." Seitdem schweigt er.

Vom FBI verhört

Lochte hatte Brasilien bereits am Dienstag in Richtung Heimat verlassen. Ihn soll nach Angaben des brasilianischen Ermittlungsleiters mittlerweile das FBI in den USA verhören. Seine Teamkollegen Bentz und Conger dagegen waren unmittelbar vor dem Rückflug in die USA aus dem Flugzeug heraus in Gewahrsam genommen.
Später wurden Bentz und Conger nach Aussagen bei der Polizei laut USOC auf freien Fuß gesetzt, erhielten ihre Pässe zurück und sind in ihre Heimat zurückgekehrt.
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