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Olympia in Rio 2016: Paul Biedermann verpasst Medaille über 200m Freistil

VonSID

Update 09/08/2016 um 06:28 GMT+2 Uhr

Paul Biedermann hat eine Medaille über 200m Freistil bei Olympia verpasst. Mit einer schwächeren Zeit als im Halbfinale landete er auf Rang sechs im Finale. Gold holte sich Sun Yang (China) in 1:44,65 Minuten vor dem Südafrikaner Chad le Clos und Conor Dwyer (USA). Biedermann konnte mit seinen 1:45,84 die Hoffnungen auf das erste deutsche Podium in Rio nicht erfüllen, 61/100 fehlten zu Bronze.

Olympia in Rio 2016: Paul Biedermann

Fotocredit: Imago

"Ich habe alles gegeben, mehr war leider nicht drin - schade. Es war keine gute Zeit. Ich konnte auf den dritten 50 Metern was gutmachen, aber dann war - alle."
Weltrekordler Biedermann beendete damit einen Tag nach seinem 30. Geburtstag seine Karriere ohne eine olympische Einzelmedaille - bei den Spielen 2008 und 2012 hatte Biedermann jeweils den fünften Platz belegt.
Am Dienstag hat der Hallenser mit der deutschen 4x200-m-Freistilstaffel seine allerletzte Chance auf Edelmetall. "Mir bleibt gar nicht viel Zeit zum Nachdenken", sagte er:
"Morgen ist noch 'ne Staffel, da sind drei Jungs, die auf mich zählen. Daran muss ich jetzt denken", sagte er. Er habe anfangs an Yang dranbleiben wollen, um am Ende Gas zu geben, "das hat gut geklappt, aber mein Gott, was soll ich jetzt noch sagen..."
Tja, was nur? Vielleicht dies: Die deutsche Mannschaft geht in den vierten Tag in Rio - und hat immer noch keine Medaille.
Am dritten Olympia-Tag lief nicht viel nach Plan in Rio aus deutscher Sicht. Wenigstens der "Goldene Reiter" liegt auf Medaillenkurs, wenn auch erst mal nur auf Rang zwei. Michael Jung Doppel-Olympiasieger von 2012 in der Vielseitigkeit, muss in der Einzel-Konkurrenz im abschließenden Springen auf einen Patzer des führenden Australiers Christopher Burton hoffen, um das eigentlich für ihn reservierte Gold zu gewinnen.
Keine realistische Chance auf eine Medaille hatte Timo Boll, doch auch der deutsche Fahnenträger erlebte einen rabenschwarzen Tag: Bereits im Achtelfinale des Tischtennis-Turniers unterlag Boll völlig unerwartet dem Nigerianer Aruna Quadri, der Nummer 40 der Weltrangliste.

Turm-Duo springt knapp an Medaille vorbei

Viel hatte dafür gesprochen, dass es am dritten Tag die erste Medaille geben würde: Patrick Hausding und Sascha Klein, 2008 in Peking Olympia-Zweite, 2013 Weltmeister, sprangen vom 10m-Turm allerdings am Podium vorbei. Nach dem vierten Sprung hatten die beiden Berliner noch auf dem Bronzerang gelegen, dann zogen die Briten Tom Daley und Daniel Goodfellow vorbei und behielten im letzten Sprung die Nerven. Der Abstand betrug schließlich gut sechs Punkte.
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Hausding/Klein bei Olympia in Rio

Fotocredit: Imago

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hatte nach dem ersten Olympia-Wochenende ohne Medaille am Morgen des dritten Tages noch um Geduld geworben, allerdings gleichzeitig keinen Hehl aus einer gewissen Enttäuschung gemacht. "Wir sind nicht beunruhigt. Aber wir hätten uns ein bisschen mehr Glück gewünscht", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und ergänzte ironisch: "Damit knüpfen wir ja an London an." Damals hatte es an den ersten vier Tagen keine deutsche Medaille gegeben.
Schon an den Tagen zuvor hatten die Deutschen ein paar gute Chancen vergeben. Dicht dran gewesen an einer Medaille war schon am Samstag Luftgewehr-Schützin Barbara Engleder: Sie wurde knapp geschlagen Vierte. Laser-Segler Julian Buhl erlitt in den ersten Wettfahrten einen Rückschlag, liegt immerhin nicht aussichtslos zurück. Noch nicht rund läuft es bei den Fußballerinnen und den Fußballern, die angestrebte Goldmedaille ist in beiden Fällen nur ein allenfalls verschwommen erkennbares Ziel.

Handballer & Hockey-Teams auf Kurs

Immerhin: Die Handballer legten einen guten Start ins olympische Turnier hin; die Hockey-Männer scheinen auf einem guten Weg zum goldenen Hattrick zu sein, sie gewannen auch ihr zweites Gruppenspiel gegen Indien - dank eines Treffers von Christopher Rühr 4,7 Sekunden vor der Schlusssirene. Auch die Hockey-Frauen überzeugen bislang - ebenso wie die deutsche Tennis-Hoffnung Angelique Kerber, die im Achtelfinale steht und Tischtennis-Ass Dimitrij Ovtcharov, der das Viertelfinale erreicht hat.
Aber: Bis zu den Medaillen ist es noch ein weiter Weg.
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Rio 2016: Angelique Kerber auf Medaillenkurs im Tennis bei Olympia

Fotocredit: SID

"Wir hoffen, dass es bald eine Erfolgsmeldung geben wird", hatte Hörmann am Morgen gesagt. Weitaus mehr Sorgen als die verpassten Medaillen bereiteten dem DOSB-Präsidenten die Leistungen in einigen Vorläufen. Hörmann sprach dabei explizit vom Rudern und vor allem vom Fechten. Mit dem Florett war Peter Joppich bereits am Sonntag gescheitert: "Das war schade, weil es dort ja nicht so viele Chancen gibt."
Und selbst die besten Chancen drohen ungenutzt zu bleiben. Das Mannschaftsgold für die Vielseitigkeitsreiter ist weg, weil sich Weltmeisterin Sandra Auffarth ebenso Geländefehler leistete wie die zweimalige Olympiasiegerin Ingrid Klimke aus Münster. Julia Krajewski aus Warendorf wurde sogar disqualifiziert. Allgemein gilt aus deutscher Sicht: Es könnte besser laufen.
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