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"Fast historisch": DSV-Adler um Richard Freitag träumen nach Nischni Tagil von Gold in Gelb

VonSID

Publiziert 04/12/2017 um 17:10 GMT+1 Uhr

Vier Weltcup-Siege, Gesamtführung für Richard Freitag und Katharina Althaus: Die deutschen Skispringer dominieren die Frühphase der Olympiasaison. Wellinger, Freitag, dazu Markus Eisenbichler, der am Sonntag als Vierter knapp den deutschen Dreifachsieg verpasste, und Karl Geiger als Top-10-Springer - auch in der Breite sind die DSV-Adler top.

Richard Freitag fliegt auf 138,0 Meter und wird Dritter

Fotocredit: SID

Das größte Lob kassierten die DSV-Adler ausgerechnet vom größten Rivalen. "Es ist momentan unglaublich schwer, die Deutschen zu schlagen. Die sind enorm stark", sagte Stefan Kraft. Österreichs Doppelweltmeister, der Deutschlands Skispringern schon so oft in die Suppe gespuckt hat, findet derzeit kein Mittel gegen Andreas Wellinger, Richard Freitag und Co. Vor dem ersten Heimspiel der Olympiasaison am Wochenende in Titisee-Neustadt könnte die Stimmung im Team kaum besser sein.
"Mannschaftlich ist das top, die Jungs halten die Spannung hoch", sagte Bundestrainer Werner Schuster nach dem "fast historischen und unglaublich starken" Auftreten im russischen Nischni Tagil mit Tagessiegen von Freitag, der auch das Gelbe Trikot des Gesamtweltcup-Führenden übernahm, und Wellinger sowie dem ersten DSV-Doppelerfolg seit 2001.
"Für uns ist die Situation sehr gut", meinte Schuster angesichts des besten Saisonstarts seit 17 Jahren - zwei Siege und vier Podestplätze nach vier Einzelspringen hatte es zuletzt 2000/01 durch die Altvorderen um Martin Schmitt und Sven Hannawald gegeben. Die aktuelle Generation unterstrich vor den Highlights Vierschanzentournee (29. Dezember bis 6. Januar), Skiflug-WM in Oberstdorf (18. bis 21. Januar) und Olympia (9. bis 25. Februar) ihre Ambitionen, ebenfalls eine goldene zu werden.

DSV-Adler können auch ohne Freund

Und dies ohne Severin Freund: Der Leitwolf hatte in den vergangenen fünf Saisons frühzeitig den ersten deutschen Sieg geholt, damit den Druck vom Team genommen. Dadurch konnten es sich Wellinger und Freitag aber in der Komfortzone gemütlich machen. Nach Freunds zweitem Kreuzbandriss müssen sich die "Schattenmänner" emanzipieren - dies gelingt eindrucksvoll.
"Ich weiß jetzt, dass ich im Wettkampf zeigen kann, was ich drauf habe", sagte Wellinger nach seinem angesichts von 20 Podestplätzen erst drittem Weltcupsieg. Die Frühform des 22-Jährigen ist bemerkenswert: Im Vorwinter war bis zur Tournee ein zehnter Platz bestes Ergebnis - nun ist ein neunter Rang das schlechteste.
Noch bemerkenswerter ist die Entwicklung Freitags, dessen Flatterhaftigkeit Schuster bereits verzweifeln ließ. Mit 26 scheint er nun fähig, beständig Topleistungen zu bringen. "Ich genieße das jetzt und werde danach weiterarbeiten", sagte Freitag nach dem besten Wochenende seiner Karriere.
Bundestrainer Schuster ist aber erfahren genug, um zu wissen, wie schnell derartiger Erfolg zur Momentaufnahme wird:
Die anderen Nationen schauen auch Video, wir sollten uns nicht zu sicher sein.
Während die deutschen Männer am Ural dominierten, stießen die Skispringerinnen in Lillehammer auf ihren besten Weltcup überhaupt an. "Was für ein Wahnsinns-Wochenende", meinte Katharina Althaus nach ihrem Doppelsieg. Die Oberstdorferin hat derzeit sogar die Nase vor Carina Vogt - wenngleich die Olympiasiegerin mit zwei Podestplätzen selbst in glänzender Form springt.
"Das war eine Mega-Teamleistung", meinte Vogt. Auch für sie und Althaus geht es nun ins Heimspiel, am 16./17. Dezember gastiert der Weltcup in Hinterzarten. Doch auch das soll nur eine Zwischenstation zu goldenen Winterspielen werden.
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