Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen
Opinion
Snooker

German Masters: Martin Gould erstmals Champion und Komplimente für das Publikum

Rolf Kalb

Update 09/02/2016 um 16:09 GMT+1 Uhr

Ein überraschendes Finale, ein neuer Turniersieger und wieder einmal eine tolle Stimmung sind die Ergebnisse des German Masters. Berlin war wieder einmal eine Reise wert, das war das einhellige Fazit aller Beteiligten. Das gilt natürlich in besonderem Maß für den neuen Champion Martin Gould. Ungeheuer bewegt war er nach dem Triumph. Lange hat er auf solch einen Moment warten müssen.

Martin Gould

Fotocredit: Eurosport

Trotz einer stürmischen Rückfahrt am Montag ist auch heute bei mir das Gänsehaut-Gefühl vom Sonntag noch präsent. Das dürfte für Martin Gould noch mehr gelten. Vollkommen durcheinander war er nach seinem Sieg. Da hat er sogar den Dank an die Fans im Tempodrom vergessen, was ihn im Nachhinein sehr geärgert hat. Aber ich gebe seinen Dank hier gerne weiter.
Überhaupt haben die deutschen Fans die Snookerwelt wieder einmal beeindruckt. Die Begeisterung ist mitreißend. Die Spieler selber heben auch immer hervor, dass die Fans alle Spieler fair und mit sehr viel Respekt behandeln. Das ist positiv. Viele aus dem Snooker-Tross haben mir nach dem Ende auch gesagt, dass eine solche Stimmung bei einem Finale zwischen diesen beiden Akteuren in England undenkbar gewesen wäre. Das ist ein Riesenkompliment für alle, die im Tempodrom waren.
Der Triumph von Martin Gould war ein beinahe logisches Ende eines Turnieres mit vielen Überraschungen. Mark Williams, Ben Woollaston, Judd Trump und Graeme Dott hat er in Berlin auf dem Weg ins Finale schlagen müssen. Das war kein einfacher Weg. Auch wenn viele aus dem üblichen Kreis der Favoriten früh gestolpert sind schmälert das den Sieg des 34-Jährigen auf keinen Fall. Nach einem sehr holprigen Halbfinale hat er im Endspiel über weite Strecken gezeigt, was für ein toller Spieler er ist.
picture

Snooker Gould

Fotocredit: Eurosport

Er hat allen Grund stolz darauf zu sein, nunmehr das 54. Mitglied im Club der Ranking-Event-Champions zu sein.

Brecel noch zu wild

Was der Erfolg, das Finale erreicht zu haben, für Luca Brecel bedeutet bleibt abzuwarten. In der unteren Hälfte des Draw, wo besonders viele Top-Spieler früh scheiterten, hat sich für ihn der Weg ja schön geöffnet. Keinen Top 16 Spieler musste er schlagen. Seinen besten Moment hatte er wohl bei seinem erfolgreichen Comeback im Viertelfinale gegen Mark Joyce. Da hat er die nötige Ruhe und Besonnenheit an den Tag gelegt und auch viel Kampfgeist bewiesen. Gekämpft hat er auch im Finale, aber da wurden auch seine Schwächen offenbar.
Klar hätte das Endspiel für ihn anders laufen können, wenn er das 2:0 geschafft hätte; genügend Chancen dazu hatte er. Aber trotzdem war seine Fehlerquote über das gesamte Match zu hoch, und deshalb fehlte seinem Spiel auch die Konstanz. Da muss er sicherer werden. Und noch immer spielt er manchmal zu wild und geht dadurch zu große Risiken ein. Er ist sicherlich reifer geworden, aber die Entwicklung muss noch weitergehen. Wenn er aus der Endspiel-Niederlage die richtigen Lehren zieht, dann kann er wirklich ein zukünftiger Champion sein. Lernt er die Lektion nicht, dann wird es schwer, über den Status eines leidlich guten Spielers hinauszukommen.
Zeit zum Durchatmen bleibt nicht. Derzeit laufen ja die Qualifikationen für das China Open, am Wochenende steht dann das Shootout an und in der nächsten Woche laufen die Welsh Open. Stressige Zeiten für Snooker-Spieler und -Fans. Aber das ist ja eigentlich eine gute Nachricht.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung