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Gilberts Erfolg, Selbys und Higgins' Chancen und Ronnies Absage

Rolf Kalb

Update 30/10/2015 um 17:57 GMT+1 Uhr

Glückwunsch an David Gilbert. Nach 14 Jahren als Profi steht der zum ersten Mal im Finale eines vollen Ranglisten-Turnieres. Die Aussichten für das zweite Halbfinale der International Championship zwischen Mark Selby und John Higgins, die Zukunft des Events in Daqing sowie die Absage von Ronnie O’Sullivan für die UK Championship sind weitere Themen in diesem Blog.

Ronnie O'Sullivan with the UK title - picture Tai Chengzhe

Fotocredit: Eurosport

Was ein neues Queue doch ausmachen kann. Seit wenigen Wochen nämlich hat David Gilbert ein neues Spielgerät, und das beflügelt ihn sichtlich. Das alleine aber ist sicherlich nicht alleine der Grund für seinen Final-Einzug bei der International Championship. Sicher: Ein neues Queue kann einem auf Anhieb liegen, und es kann auch für frische Impulse sorgen.
Das sichtlich gewachsene Selbstvertrauen von David Gilbert lässt sich damit aber nur zum Teil erklären. Und dieses Selbstvertrauen war am Ende seines Viertelfinals genauso entscheidend wie auch beim Schritt über die Ziellinie im Halbfinale. Dass er nach seiner 8:3-Führung in der Vorschlussrunde Zeichen von Nervosität zeigte widerspricht dem nicht; wer wollte es Gilbert verdenken, nachdem er zuvor nie über das Achtelfinale hinausgekommen war.
Gilbert ist für mich aber auch ein Beispiel dafür, dass man sich auch nach vielen Profijahren noch technisch verbessern kann. Vor allem seine Cue-Action ist mir positiv aufgefallen. Übrigens: Nach Kyren Wilson beim Shanghai Masters steht nun wieder ein Spieler im Finale, den man vor dem Turnier in der Weltrangliste relativ weit unten suchen musste. Entwickelt sich da ein neuer Trend? Auf jeden Fall trifft Gilbert im Endspiel auf einen der vermeintlich Großen. Er kann das Match also eigentlich ohne Druck angehen und genießen; das sei ihm gegönnt.

Highlight im Halbfinale: Selby vs. Higgins

Im zweiten Halbfinale der International Championship kommt es zu einem echten Kracher zwischen Mark Selby und John Higgins. Nachdem Selby beim Start in die Saison keine Bäume ausgerissen hat scheint er langsam wieder in Form zu kommen. Spielerisch hat er sich noch Luft nach oben, aber seine Matchhärte ist zurück. Und damit hat er ja schon Gegner aller Klassen niedergerungen.
Higgins als starker Allrounder hat aber sicherlich das Zeug, damit fertigzuwerden. Der Schotte hat mit den Australian Open schließlich schon einen Titel geholt. Klar hat er nach seiner 4:0-Führung im Viertelfinale gegen Joe Perry auch eine kleine Schwächeperiode gehabt, aber vorher hatte er schließlich 15 Frames in Folge gewonnen.
Und wie er Shaun Murphy mit 6:0 auseinander genommen hat, das war in jeder Hinsicht eine Demonstration von nahezu perfektem Snooker; der „Hilferuf“ von Murphy nach dem Match sprach Bände. Fazit: Wer sich auf dieses Match nicht freut, dem ist nicht zu helfen.
Auch wenn noch zwei Begegnungen in Daqing ausstehen kann man doch schon ein Fazit ziehen. Der Umzug von Chengdu in den Nordosten von China scheint sich ausgezahlt zu haben. Die Spieler loben unisono die Verhältnisse in Daqing. Auch der Zuschauerzuspruch ist ermutigend. Hinter den Kulissen hört man, die International Championship solle zum vierten Major neben der Weltmeisterschaft, dem Masters und der UK Championship entwickelt werden. Das Potential dazu hat der Event offenbar.

Ronnie O´Sullivan: TV statt Snookertisch

Kurzzeitig wurde das aktuelle Geschehen bei der International Championship durch die Nachricht überlagert, dass Ronnie O’Sullivan nicht seinen Titel bei der UK Championship (24. November bis 6. Dezember; TV-Übertragungen ab dem 28. November) verteidigen wird. Es ist aber nicht die Schuld von O’Sullivan, dass es in dieser Woche zu diesen Schlagzeilen kam; er selber hat ja gar nichts dazu gesagt.
Es war nur Zufall, dass am letzten Mittwoch eben der Meldeschluss zur UK Championship war und deshalb die Nicht-Teilnahme des Titelverteidigers bekannt wurde. Stattdessen wird er die Matches im Barbican Centre von York übrigens für die Kollegen unseres Schwestersenders British Eurosport analysieren. Über die Gründe von O’Sullivan kann man natürlich nur spekulieren. Er hatte ja kürzlich über massive Schlafstörungen geklagt.
Auf jeden Fall will er nur dann in ein Turnier gehen, wenn er überzeugt ist, Leistung bringen zu können, und nur dann macht es ja auch wirklich Sinn. Auf jeden Fall hat O’Sullivan jedes Recht der Welt, an einem Turnier nicht teilzunehmen. Und er ist auch niemandem Rechenschaft darüber schuldig. Dass er in York nicht spielt ist natürlich sehr schade, aber eine Katastrophe für das Turnier ist es auf keinen Fall. Dazu werden zu viele sehr gute Spieler am Start sein.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb (Twitter:
)
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