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Opinion
Snooker

John Higgins: exzellenter Allrounder und besonderer Spieler

Rolf Kalb

Publiziert 01/11/2015 um 15:39 GMT+1 Uhr

Es gibt eine neue Regel im Snooker: Schreibe niemals John Higgins ab! Der 40-Jährige straft alle die, die schon die Abgesänge auf seine Karriere angestimmt hatten, Lügen. Mit seinem Triumph in Daqing feierte er schon seinen dritten Turniersieg in diesem Jahr und seinen zweiten in dieser Saison. Vor allem aber: Mit nunmehr 28 Titeln hat er mit Steve Davis gleichgezogen.

John Higgins

Fotocredit: Eurosport

John Higgins muss niemandem mehr etwas beweisen. Er hat im Snooker alles erreicht, was man erreichen kann, und mehr als die meisten anderen, die jemals ein Queue in die Hand genommen haben. Aber er ist eben nicht nur ein Großer der Vergangenheit, sondern er gehört auch aktuell noch zu den Branchen-Besten. Daran kann es nach seinem Sieg bei der International Championship keinen Zweifel mehr geben. Hieß es bei vielen nach seinem Sieg bei den Welsh Open noch, an einem guten Tag könne er halt immer noch Herausragendes leisten, ist jetzt klar, dass das keine Eintagesfliege war. Er ist zwar durch ein Tal gegangen, aber er hat seine Klasse wiedergefunden.
Was John Higgins in dieser Woche in Daqing geleistet hat muss man als Snooker-Fan einfach nur bewundern. Gegner wie Shaun Murphy und Mark Selby hat er wie Anfänger aussehen lassen. Daran ändert auch nichts, dass er im Finale ziemlich lange brauchte, um diese Form zu finden. Vielleicht spürte er tief im Inneren auch den Druck durch den Vergleich mit dem von ihm bewunderten Steve Davis; mit dem gleichgezogen zu haben wird ihm sehr viel bedeuten. Natürlich ist er ein exzellenter Allrounder. Aber er ist eben nicht nur ein Allrounder, der alles ziemlich gut kann, sondern er beherrscht alle Aspekte des Snooker in herausragender Form. Das macht ihn zu einem so besonderen Spieler.
Beglückwünschen muss man auf jeden Fall auch David Gilbert. Der hat nicht nur ein tolles Turnier gespielt, sondern im Finale auch über längere Zeit mit John Higgins mitgehalten; das konnten in dieser Woche viele nicht von sich behaupten. Über die Gründe für seine frisch gewonnene Stärke hatte ich ja schon in meinem letzten Blog geschrieben. Das neue Queue spielt dabei eine wichtige, aber nicht die alleinige Rolle. Er hat sich viel Respekt bei den anderen Spielern verschafft, und das neue Selbstbewusstsein sollte ihm auch in der Zukunft helfen. Mit Mitte 30 ist die Karriere eines Snooker-Profis ja schon lange nicht mehr vorbei. Er hat also noch einige Jahre vor sich und vielleicht auch noch mehr Erlebnisse wie dieses.
Die International Championship in Daqing war auch unabhängig davon und hat Spaß gemacht. Das macht natürlich Lust auf mehr. Und mehr gibt es ja schon ab dem kommenden Freitag: Vom 6. Bis zum 8. November überträgt Eurosport die Bulgarian Open, das vierte Event der European Tour.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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