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Opinion
Snooker

Judd Trump: Sieben Centuries und ein bisschen Mark Selby

Rolf Kalb

Update 13/03/2017 um 15:07 GMT+1 Uhr

Judd Trump als Sieger der Players Championship, das passt. Das ist die logische Konsequenz der letzten Wochen mit großen Leistungen. Schon bei den Welsh Open und beim Gibraltar Open stand er im Finale und hatte zwischendurch bei der Championship League auch noch das Halbfinale erreicht. Das sind nicht nur Spitzenergebnisse, sondern das ist auch Konstanz pur.

Judd Trump is through to the English Open final.

Fotocredit: Eurosport

Über Wochen hinweg hat Judd Trump seine derzeit exzellente Form bewiesen. Da war der nächste Titel nur eine Frage der Zeit. Übrigens ist das jetzt das erste Mal in seiner Karriere, dass er zwei Titel in einer Saison gewonnen hat. Auch das ist ein Beleg dafür, dass Trump ein neues Niveau erreicht hat.
18 Centuries gab es in der letzten Woche in Llandudno insgesamt; sieben davon hat Judd Trump gespielt. Noch Fragen?
Er ist ein kompletter Spieler geworden, der nicht nur spektakulär die Bälle in die Taschen knallt, sondern auch ein exzellentes Safe-Spiel hat. Und wenn es nicht ganz so rund läuft, dann bleibt er geduldig und ist auch bereit, über den Kampf die Frames zu holen. Ein bisschen Selby tut halt jedem Spieler gut.

Fu hat sein natürliches Spiel gefunden

Auch Marco Fu kann der Woche in Wales Positives abgewinnen. Natürlich war er enttäuscht, dass er ausgerechnet im Finale nicht seine Bestleistung zeigen konnte. Aber dass die Umstellung seines Spiels sich bewährt hat sich auch in Llandudno gezeigt.
Mir scheint, er hat endgültig sein natürliches Spiel gefunden. Das erklärt auch die erheblich gewachsene Konstanz. Früher die Wundertüte des Snooker ist Fu jetzt zu einem Spieler geworden, der nicht nur ab und an mal Spitzenleistungen zeigen kann.
Er ist jetzt jemand, den man immer auf der Rechnung haben muss. Daran ändert auch die Qualifikations-Niederlage beim China Open nichts.

Fragezeichen bei Selby

Auch andere Spieler können zufrieden auf die Players Championship zurückblicken.
So zeigt die Formkurve bei Ding Junhui trotz der Belastungen im persönlichen Umfeld klar nach oben. Auch Ali Carter hat mit seiner Halbfinal-Teilnahme seinen Titelgewinn beim World Open noch einmal bestätigt und kann dem Rest der Saison mit Zuversicht entgegensehen.
Bei einigen anderen Spielern sehe ich dagegen noch ein paar Fragezeichen. So hat Mark Selby seine Dominanz zumindest im Moment verloren. Aber auch im letzten Jahr hat er ja vor der WM keine Bäume ausgerissen, und was dann passierte haben wir ja noch alle vor Augen.

Robertson auf dem Weg zum Eigentor?

Auch Neil Robertson und Ronnie O’Sullivan sind für mich derzeit unsichere Kantonisten. Der Australier hat für die China Open nicht gemeldet. Bis zur Weltmeisterschaft im Crucible Theatre hat er also keine Wettkampf-Praxis mehr. Das kann helfen (siehe Selby im Vorjahr), das kann aber auch zu einem Eigentor werden.
Gerade Neil hätte meiner Meinung nach eine weitere Woche im Turnierrhythmus noch einmal gutgetan. Aber er wird selber am besten wissen, was ihm hilft. Mit Sicherheit hat er in diesem Jahr den WM-Titel ins Auge gefasst und ordnet diesem Ziel alles andere unter.
Der Endspurt der Saison liegt vor uns. Auf der Maintour stehen mit den China Open und der Weltmeisterschaft nur noch zwei Turniere an. Dass das aber zwei Turniere voller Drama, Spannung und Top-Snooker werden, daran habe ich keine Zweifel.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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Grandioser Escape Shot von Mark Selby

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