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Riga Masters - Neil Robertson: Sieg der Lockerheit, aber kein Rezept für immer

Rolf Kalb

Update 25/06/2016 um 19:23 GMT+2 Uhr

Natürlich hat Neil Robertson das Riga Masters gewonnen, weil er der bessere Spieler war. Aber seine Lockerheit hat auch eine entscheidende Rolle gespielt. "Ich war mir nicht sicher, was mich hier erwartet", gestand er nach dem Triumph. Aber so hat er sich eben auch keinen Druck gemacht. Das hat enorm geholfen. Top-Snooker nach einem entspannten Frühsommer.

Neil Robertson studies a shot against Mark Selby.

Fotocredit: Eurosport

Er habe, so gestand er Worldsnooker vor ein paar Wochen, Besuch aus Australien gehabt. Den Trainingstisch hat er da eher selten gesehen. Er selber meinte auch, es würde bis September oder Oktober dauern, ehe sein Spiel wirklich wieder da ist. Es kam anders. Keine Erwartungen, kein Druck, einfach nur locker Snooker spielen; das war das Erfolgsrezept des Australiers in Riga.

Süßer Erfolg an der Ostsee

Einfach mal nur Snooker genießen. Klar ist aber auch, dass dieses Rezept nicht immer funktioniert. Bei den großen Turnieren ist der Druck ja automatisch da. Da holt man mal einfach so aus der Hüfte keinen Blumentopf.
Im selben Interview mit Worldsnooker meinte er auch, dass er über die Niederlage in der ersten WM-Runde hinweg sei. Da sei er einfach auf einen Gegner getroffen, der da eben in Top-Form gewesen sei. Das war ausgerechnet Michael Holt, den er im Finale von Riga geschlagen hat. Aber, so der "Thunder from Downunder", er habe in der Saison 2014/15 drei Endspiele erreicht und zwei davon gewonnen. Das sei also eine erfolgreiche Saison gewesen. Das ist zweifelsohne richtig. Trotzdem schimmerte da noch immer ein bisschen die Enttäuschung über das frühe WM-Aus durch. Dafür jetzt Revanche genommen zu haben macht den Sieg an der Ostsee noch süßer.

Griffiths im Aufwind

Schon bei der Weltmeisterschaft sind im Zusammenhang mit dem Finaleinzug von Ding Junhui Loblieder auf Terry Griffiths gesungen worden. Da kann man jetzt einige neue Strophen anfügen. Der walisische Top-Coach betreut ja auch Michael Holt, und auch beim Hitman macht sich die Zusammenarbeit bemerkbar. "Michael ist einer der am meisten verbesserten Spieler, und die Zusammenarbeit mit Terry merkt man auch an seinem Spiel", analysierte Neil Robertson.
Da kann ich ihm nur zustimmen. Terry hat es geschafft, dass Holt seine Stärken behalten hat, aber seine Schwächen reduziert. Die Konzentrationsschwächen, die Holt früher viele Frames gekostet haben, sind kaum noch zu sehen. Auch das nervöse Rumgehampel, das typisch für ihn war, ist größtenteils verflogen. Der erstmalige Einzug in das Finale eines vollen Ranglisten-Turnieres war der verdiente Lohn, und wenn er den Weg weitergeht, dann sammelt er auf diesem Weg auch bald Titel ein. Holt sagt ja schon seit vielen Jahren, dass er eigentlich das Potential für Titel habe. Nun zeigt er auch, dass das keine leeren Worte sind.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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