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Opinion
Snooker

Ronnie O'Sullivan: Hendry-Rekord und 1000 Centuries sind drin

Rolf Kalb

Update 19/11/2017 um 12:48 GMT+1 Uhr

Was soll man noch über Ronnie O’Sullivan schreiben. Bei seinem Sieg in Shanghai hat er wieder mal gezeigt, was für ein besonderer Spieler er ist (und ich will mich hier auf die sportliche Einordnung beschränken). Jason Ferguson, der Vorsitzende der WPBSA, hatte schon Recht, als er die Leistung von O’Sullivan als erstaunlich und unglaublich bezeichnete. Ronnies Gegner waren alle chancenlos.

Ronnie O'Sullivan 2017

Fotocredit: Imago

Da muss es beinahe schon wie eine Drohung an die Konkurrenten klingen, wenn er im Interview mit Worldsnooker sagte, er habe nicht sein bestes Snooker spielen können. Wie bitte spielt er denn, wenn er wirklich mal sein bestes Snooker spielt?
Beim Shanghai Masters war er auf jeden Fall allen seinen Gegnern in allen Belangen überlegen. Das gilt insbesondere auch für das Finale. In allen Bereichen des Snooker hatte O’Sullivan mehr zu bieten als Judd Trump. In dem Interview sagte "The Rocket" aber auch noch etwas Wichtiges: "Mental war ich gut drauf."
Das hat man ihm angemerkt, und das war sicherlich der Schlüssel zu dieser Leistung.
Ronnie O'Sullivan spielt jetzt schon seit Wochen in Top-Form und hat ja auch innerhalb weniger Wochen zwei Turniere gewonnen und ein weiteres Finale erreicht. Das ist bemerkenswert. Natürlich wird diese Phase nicht ewig anhalten; das wäre übermenschlich. Ich bin noch immer sehr skeptisch, ob er wirklich den Millionen-Bonus für den Sieg bei allen vier Events der Home Nations Series holen kann.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass er irgendwann den Rekord von Stephen Hendry von 36 Triumphen bei Weltranglisten-Turnieren knacken wird. Er ist sehr fit, er hat derzeit die richtige Einstellung und er fühlt sich wohl. So hat er noch viele Jahre an der Weltspitze vor sich. Die Traum-Marke von 1000 Karriere-Centuries wird er auf jeden Fall knacken.
Noch ein Wort zur Zukunft des Shanghai Masters, die in unserer Community auf Twitter ja ausführlich diskutiert wurde. Ab dem nächsten Jahr wird das Shanghai Masters ja nicht mehr als Weltranglisten-Turnier ausgetragen, sondern als Einladungsturnier für die Top 16 der Weltrangliste plus acht Wildcard-Spielern. Dafür gibt es dann richtig viel Kohle: Das Preisgeld beträgt 2018 725.000,- Pfund und wächst bis 2022 auf 825.000,- Pfund. Die Top-Spieler werden das begrüßen.
Da sind viele ja sowieso der Meinung, dass ihr Status mehr Belohnung verdient. Und da können sie halt richtig Geld verdienen. Außerdem lieben die sowieso diese Elite-Turniere wie auch das Masters oder das Champion of Champions. Die Besten der Besten sind unter sich; das elektrisiert auch die Spieler. Der Schritt ist auch logisch; mit dem "Flat Draw" konnten sich die Veranstalter in Shanghai noch nie anfreunden.
Schade ist das natürlich für die Spieler, die weiter unten in der Rangliste im Überlebenskampf stecken. Für sie fällt mögliches Preisgeld weg, und sie brauchen ja eigentlich jedes Pfund, sowohl für den Verbleib auf der Tour als auch für das tägliche Leben. Außerdem war das Shanghai Masters bei allen Spielern beliebt. Auf der anderen Seite allerdings: Immer mehr vom Gleichen ist auch nicht immer gut. Turniere mit unterschiedlichem Charakter zu entwickeln macht das Gesamtpaket interessanter. Was man auch immer über diese Nachricht denken mag: Die Entscheidung ist gefallen.
Jetzt heißt es einmal kurz Luft holen (aber wirklich nur ganz kurz). Montag geht es ja schließlich schon wieder weiter mit dem Northern Ireland Open in Belfast!
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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