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Snooker-WM: Selby, Ding, Higgins oder Hawkins - die Chancen der Halbfinalisten

Rolf Kalb

Update 27/04/2017 um 12:21 GMT+2 Uhr

Die WM erlebt in diesem Jahr ein Traumhalbfinale: Alle vier Spieler werden nach der WM in den Top fünf der Weltrangliste stehen. Mehr geht nicht. Aus diesem Elitekreis fehlt nur Judd Trump, der durch das Malheur mit seiner Schulter gestoppt wurde. Aber ansonsten gilt: Klasse pur! Mark Selby gegen Ding Junhui und John Higgins gegen Barry Hawkins haben beide das Zeug zum Klassiker.

Mark Selby und Ding Junhui

Fotocredit: Imago

Mark Selby:

Als Top-Favorit auf den Titel geht jetzt natürlich Mark Selby in das Halbfinale. Schon vor der WM stand er bei vielen (auch bei mir) ganz oben auf der Liste. Natürlich war die letzte Session seines Viertelfinals gegen Marco Fu einfach nur sensationell und brillant. Das war ganz nahe am perfekten Snooker. Aber er hat selber gesagt, dass es schwer sei, diese Form für den Rest der WM zu halten. Er wird mit Sicherheit nicht in jeder Session ab jetzt so rauschhaft spielen. Das ist nicht möglich; das würde er auch kräftemäßig nicht durchstehen. Aber anders als im letzten Jahr hat er bisher eigentlich keine wirklich schlechte Session gespielt. Wer so konstant spielt und dann noch solche Highlights setzen kann, der ist schwer zu stoppen. Aber vielleicht kommt seine schlechte Session ja noch.
WM-Chance: 70 Prozent

Ding Junhui:

Der Sieg von Ding Junhui im Viertelfinale über Ronnie O’Sullivan hatte was von einer Reifeprüfung. Ronnie hatte schon Recht, wenn er sagte, dass da ein anderer Spieler am Tisch gestanden hat: ein Ding, der Ruhe, Nervenstärke, Selbstbewusstsein und Autorität ausgestrahlt hat. Vom ersten bis zum letzten Ball hat er seine Form gehalten und hat nur sehr wenige leichte Fehler gemacht. Das braucht man, wenn man gegen einen Mark Selby bestehen will: Wenig Fehler, um den Kontrahenten nicht in den Tisch zu lassen, und wenn man dann eine Chance bekommt, dann muss man mit beiden Händen zugreifen. Ding muss nur aufpassen, nach diesem emotionalen Sieg in ein Loch zu fallen. Das warnende Beispiel ist Barry Hawkins, der im Vorjahr nach seinem Sieg im Achtelfinale über Ronnie O’Sullivan in der nächsten Runde komplett neben sich stand.
WM-Chance: 40 Prozent
picture

O'Sullivan raus - Ding im Halbfinale gegen Selby

John Higgins:

John Higgins knüpft im Crucible Theatre an die phantastische Form an, die er bei seinen Siegen bei der China Championship und beim Champion of Champions gezeigt hat. Ein stahlhartes Allroundspiel plus seine große Erfahrung machen ihn zu einem gefährlichen Gegner für jeden. Eine echte Schwäche hat er bei dieser WM noch nicht gezeigt. Im Gegenteil: Was auch immer ihm entgegengeworfen wurde, er hatte die passende Antwort. Der fünfte WM-Titel ist für den Wizard of Wishaw durchaus in Reichweite.
WM-Chance: 50 Prozent

Barry Hawkins:

Immer etwas unter dem Radar bewegt sich Barry Hawkins, aber da fühlt er sich ja auch wohl. Sein Spiel ist sehr stabil. Er liefert immer. Und er hat auch das richtige Temperament, bewahrt immer die Ruhe und die Konzentration. Natürlich weiß er auch, dass er von den vier Halbfinalisten im Viertelfinale die spielerisch schwächste Leistung abgeliefert hat: „Wenn ich im Halbfinale nicht besser spiele, dann versohlt mir John den Hosenboden.“ Aber er kann sich steigern. Und eines ist gewiss: Sobald sein Gegner irgendeine Schwäche zeigt wird Barry das sofort ausnutzen.
WM-Chance: 40 Prozent
Eines ist gewiss: Wer auch immer nächsten Montag den WM-Pokal in die Höhe reckt wird auf jeden Fall ein verdienter und würdiger Weltmeister sein. Das haben alle vier schon bewiesen. Ich freue mich einfach nur auf zwei tolle Halbfinals.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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