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Superbike-WM Donington: Sykes triumphiert, Rea stürzt

VonMotorsport-Total.com

Update 28/05/2017 um 15:42 GMT+2 Uhr

Dramatisches erstes Rennen der Superbike-WM in Donington: Chaz Davies (Ducati) stürzt schon früh in Führung liegende und rettet noch Platz acht. Auch Jonathan Rea stürzt kurz vor Rennende von seiner Kawasaki und verzeichnet seinen ersten Ausfall in diesem Jahr. Am Ende triumphiert Tom Sykes (Kawasaki), nachdem er sich im Rad-an-Rad-Duell gegen seinen Teamkollegen durchgesetzt hatte.

Tom Sykes of Great Britain and Kawasaki Racing Team heads down a straight during the FIM Superbike World Championship

Fotocredit: Getty Images

Stefan Bradl konnte das Rennen nicht beenden. Der Deutsche musste seine Honda an der Box abstellen.
"Ich möchte diesen Sieg Nicky widmen", sagt Sykes im Parc Ferme. Über dem Wochenende schwebt die Trauer um den verlorenen Kollegen. Jeder vermisst den sympatischen US-Amerikaner. "Er war gewöhnlich mein Motorhome-Nachbar. Ich vermisse sein Lachen. Es fühlt sich surreal an", trifft Sykes die Worte, die sich viele denken. "Das fantastische Tribut auf der Start-/Ziellinie war sehr schön. Dieser Sieg ist für ihn!"
Beim Start schnappte sich Davies mit einem guten Bremsmanöver zu Kurve 1 die Führung vor Rea und Sykes. Direkt dahinter musste Alex Lowes seine Yamaha aufstellen, weil es innen zwischen Eugene Laverty (Milwaukee-Aprilia) und Leon Haslam (Puccetti-Kawasaki) sehr eng wurde. Lowes fiel weit zurück. Am Ende der ersten Runde führte Davies vor Sykes, Rea und Haslam. Bradl war hinter Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki) 16.
In den ersten Runden behauptete Davies souverän die Führung. Sykes wurde von Rea überholt und fiel nach einem kleinen Fehler auch noch hinter Haslam auf Platz vier zurück. Es dauerte, bis Sykes den Wildcard-Starter in der Melbourne-Haarnadel wieder überholen konnte.
Dann die erste entscheidende Szene des Rennens. In der Zielkurve "Goddards" rutschte der Ducati-Pilot aus. Davies konnte weiterfahren und sortierte sich an der 17. Stelle wieder ein. Die Führung erbte Rea, doch Sykes kam seinem Teamkollegen immer näher. In Runde 10 überholte Sykes erstmals in der Melbourne-Haarnadel, aber Rea konterte sofort in "Goddards". Vier Runden später griff Sykes erneut in der Haarnadel an, aber diesmal konnte er den Konter von Rea abwehren.

Sturz: Erster Ausfall von Jonathan Rea

Dann wurde Rea plötzlich langsamer und fiel deutlich hinter seinen Teamkollegen zurück. Drei Runden vor Rennende rutschte dem Weltmeister in den "Craner Curves" schlagartig das Hinterrad weg. Rea blieb unverletzt und checkte sofort den Hinterreifen. Weiterfahren konnte er natürlich nicht. Damit war die Entscheidung um den Sieg gefallen. Sykes feierte seinen neunten Sieg in Donington in Serie und seinen ersten in diesem Jahr.
"Die Weltmeisterschaft ist wieder offen", jubelt Sykes. "Ich habe so viele Kommentare über die WM gehört. Aber man muss sich nur die noch zu vergebenden WM-Punkte und den Abstand zwischen mir und Jonathan ansehen. Alles kann in dieser WM noch passieren. Wir haben gesehen, wie Jonathan am Freitag angegriffen hat und er ein paar Mal neben der Strecke war", kann sich Sykes einen Seitenhieb nicht verkneifen. Rea war schon in FP1 gestürzt. "Alles kann passieren."
Durch den Ausfall von Rea und Platz acht von Davies änderte sich auch das Bild in der Weltmeisterschaft. Rea führt zwar weiterhin, aber Sykes reduzierte seinen Rückstand auf 50 Punkte. Davies liegt nun 66 Zähler hinter Rea zurück (zum WM-Stand). Als Zweiter stand Wildcard-Starter Haslam auf dem Podium und machte damit seine Ansage wahr. Zum ersten Mal seit seinem Katar-Sieg 2015 stand der Vizeweltmeister von 2010 wieder auf dem Podest.

Lowes schnappt sich noch Platz drei

Spannend blieb es bis zum Schluss im Duell um Platz drei. Lowes zeigte nach seinem Rückfall in der ersten Kurve eine starke Aufholjagd und schnappte sich noch in der letzten Runde den dritten Platz von Melandri, der kurz neben der Strecke war. So wie es sich schon in den Trainings angedeutet hatte, spielte Melandri in diesem Rennen keine Rolle an der Spitze. Der Italiener war schlicht zu langsam.
Bradl konnte das Rennen nicht beenden. Der Deutsche kämpfte mit Krummenacher um Platz 16, kam zu einem Zeitpunkt auf Platz 15 nach vor, fiel dann aber wieder zurück. Schließlich fuhr der Honda-Pilot sechs Runden vor Rennende an die Box und gab auf. Die Abstimmung des aggressiven Motors bereitete dem Ten-Kate-Team auch in Donington Probleme. An diesem emotional sehr schwierigen Wochenende war Bradl bisher nicht konkurrenzfähig.
Hinter den Top 3 kam Melandri als Vierter ins Ziel. Damit wird der Italiener am Sonntag von der Pole-Position starten (zur Startaufstellung Rennen 2). Fünfter wurde Michael van der Mark (Yamaha), gefolgt von Leoandro Mercado (Ioda-Aprilia), Davies, Jordi Torres (Althea-BMW) und Xavi Fores (Barni-Ducati). Für Milwaukee-Aprilia ging es einmal mehr rückwärts, Lorenzo Savadori und Laverty kamen nur als Zwölfter und 13. ins Ziel. Krummenacher sammelte als 14. zwei WM-Punkte. Das zweite Rennen am Sonntag startet wieder um 16:00 Uhr MESZ.
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