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Roger Federer: Jetzt fehlt nur noch ein Grammy

Petra Philippsen

Update 20/03/2017 um 16:33 GMT+1 Uhr

Mit seinem Erfolg beim Masters in Indian Wells setzt Altmeister Roger Federer seinen Höhenflug fort und hat immer neue Rekorde im Visier. Doch der zweite Tennis-Frühling des Schweizers ist kein Zufall, sondern das Produkt harter Arbeit. Nur für den Grammy wird es für Federer und seinen Kumpel Tommy Haas vermutlich nicht reichen, findet Eurosports Tennis-Expertin Petra Philippsen.

Indian-Wells-Sieger Roger Federer

Fotocredit: SID

Die Siegerehrung war fast vorbei. Und die Flitterkanone hatte den Centre Court von Indian Wells längst unter einem dicken, bunten Teppich verschwinden lassen. Roger Federer posierte wieder und wieder für die Fotografen. Natürlich auch mit Tommy Haas, der sein Debüt als Turnierdirektor durchgestanden hatte. Dass sein guter Kumpel Federer dabei seinen fünften Titel beim Wüsten-Masters holte, machte es perfekt.
Und als die beiden da so standen, eng umschlungen und überglücklich, winkten sie immer wieder hoch zu ihren Familien, die gemeinsam in der Box beim Finale mitgefiebert hatten und nun selbst eifrig Fotos schossen. Es hätte jetzt nur noch gefehlt, dass Federer und Haas "It's hard for me to say I'm sorry" anstimmen.

Gesangseinlage mit Playback

Doch wie fürchterlich ungerecht wäre es denn, wenn der Schweizer auch noch mit einer wunderschönen Singstimme gesegnet wäre? Eben. Alles kann nicht einmal Roger Federer haben, und irgendwie ist das ja tröstlich für alle Normalsterblichen. Aber momentan sieht es wirklich danach aus, als bliebe nur noch der Grammy auf Federers Wunschliste offen. Im Tennis räumt er weiterhin alle Trophäen ab, als sei das Leichteste der Welt.
25 Masters-Titel später wirkt er als ältester Sieger mit 35 Jahren und sieben Monaten so frisch wie am ersten Tag, nach 90 Titeln und 18 Grand-Slam-Trophäen. Die sechsmonatige Zwangspause im vergangenen Jahr entpuppt sich immer mehr als Jungbrunnen. Federer bezeichnet sein furioses Comeback selbst als Märchen, und ein bisschen überrascht er sich damit sogar selbst.

Erfolge kein Zufall

Doch wirklich zufällig kommen die Erfolge sicher nicht, und das Talent einmal beiseite gelassen, steckt dahinter natürlich ein Masterplan: Federer arbeitet extrem hart an seiner Fitness, sorgt mit seinem reduzierten Turnierkalender für wichtige Erholungs- und Aufbauphasen.
Er hat den ungeteilten Rückhalt seiner Familie, zieht daraus den Spaß und die Motivation fürs Weiterspielen. Federer hat die perfekte Konstellation - man muss fast schon so kitschig sagen - das Glück gefunden, um das Maximum aus seiner Karriere herauszuholen.
Er spielt derzeit wie in einem Rausch, wie von einer Endorphin-Wolke getragen und in Miami könnte der Fabal-Lauf sogar noch weiter gehen. Andy Murray und Novak Djokovic fehlen dort - aber auf dem Federer-tastischen Niveau, das er momentan demonstriert, konnten sich schon Rafael Nadal und Wawrinka nur verbeugen.
Obwohl es "Stan the Man" bei der Siegerehrung doch etwas schwer fiel. Ihm kamen bei der Ansprache die Tränen - aber Federer lachte ihn an. Lachte er seinen unterlegenen Kumpel etwa aus? Mitnichten.
Federer wollte ihn so etwas aufmuntern, schließlich hatte Wawrinka ein sehr starkes Turnier gespielt. Und das klappte auch. Wawrinka sagte: "Ach, Roger lacht. Er ist ein Arschloch..." und lachte dann selber. Die Beschimpfung war im Spaß gesagt, das wusste Federer. Nur die Zuschauer dachten erst, sie hätten sich verhört.
Doch Wawrinka kann ganz beruhigt sein, denn Federer kündigte nach dem Finale an, er werde künftig noch weniger Turniere spielen. "Ich habe jetzt so viele Angebote für eine Gesangskarriere bekommen, da muss ich meine Ziele im Tennis natürlich neu überdenken..." Die Konkurrenz um den Grammy sollte sich warm anziehen.
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Rolex Minute: Federer und Berdych mit "Wasser-Tennis"

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