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"Phänomen" Serena Williams: Jagd auf Steffi Graf als Bonus

VonSID

Publiziert 29/01/2016 um 17:43 GMT+1 Uhr

Serena Williams blieb sich auch diesmal treu. Wie immer am Tag vor einem großen Finale wirkte der Superstar auf der großen Medien-Bühne alles andere als ausgeschlafen. Die 34-Jährige sprach leise, war wortkarg - und hatte vor dem Endspiel der Australian Open gegen Angelique Kerber am Samstag (9:30 Uhr live bei Eurosport1 und im Eurosport Player) so gar nichts vom glamourösen Superstar Williams.

Serena Williams

Fotocredit: AFP

Bis auf ihren riesigen Brillantring an der rechten Hand vielleicht. Ob es Demut ist, die die beste Tennisspielerin der Gegenwart mit Blick auf die magischen Matches regelmäßig befällt? "Auf jeden Fall", meinte Williams, "ist alles, was jetzt kommt, ein Bonus."

Über 75 Millionen Dollar Preisgeld

Also auch der nahende 22. Grand-Slam-Titel, mit dem die Powerspielerin aus Palm Beach Gardens zu Steffi Graf aufschließen könnte. "Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich das mal schaffen könnte. Eigentlich hatte ich auch gar nicht mehr damit gerechnet, in meinem Alter überhaupt noch zu spielen", sagte Williams, die schon über 75 Millionen Dollar an Preisgeld eingestrichen hat.
Steffi Graf hatte bereits vor ein paar Monaten deutlich gemacht, dass sie mit weiteren Rekorden der unangefochtenen Nummer eins rechnet. "Serena hat das Potenzial, weit mehr zu gewinnen. Es ist eine Freude, ihr dabei zuzugucken."
Im Melbourne Park belehrte Williams in den vergangenen beiden Wochen vor allen Dingen ihre Kritiker eines Besseren. Hinter ihrer Form und Fitness hatte bei der Ankunft in Down Under ein dickes Fragezeichen gestanden. Nicht zuletzt, weil Mitte Dezember Fotos für Aufsehen gesorgt hatten, auf denen sich Williams als Joggerin ziemlich unförmig präsentierte.
Es passte ins Bild, dass sie sich ausgerechnet bei einem von ihrer Stiftung organisierten Charitylauf in Miami mit dem Taxi die letzten drei Kilometer ins Ziel kutschieren ließ - oder lassen musste?

Olympia als Motivation

Nur drei Monate zuvor hatte die jüngere der Williams-Schwestern auf der Zielgeraden den Grand Slam verpasst, den Steffi Graf als vorerst letzter Profi 1988 gewonnen hatte. In Melbourne, Paris und Wimbledon hatte die Amerikanerin triumphiert, doch in New York zerbrach sie am Druck und verlor im US-Open-Halbfinale gegen Roberta Vinci (Italien), die damalige Nummer 43 der Welt. Es war Williams' dritte Niederlage 2015 (53 Siege) - aber wohl die bitterste ihrer Karriere. "Ich war leer und die Auszeit einfach bitter nötig", sagte sie in Melbourne.
Williams, die vor Jahren eine lebensbedrohliche Lungenembolie überstand, muss immer wieder gesundheitliche Rückschläge verkraften. Bei den vergangenen Australian Open hatte sie sich im Finale gegen Maria Scharapowa (Russland) sogar übergeben. Doch Williams hat viele Hochkaräter in petto, die an sie glauben. "Wenn Serena gesund ist", sagt Major-Rekordgewinner Roger Federer, "wird es für jeden schwer, sie zu schlagen."
Große Motivation sind für Williams auch die Olympischen Spiele in Rio in diesem Jahr. Sie kann 2016 damit sogar den Golden Slam anpeilen. Die Kombination aus den Triumphen bei den vier Majors und Olympia-Gold hatte Graf vor knapp 28 Jahren in Seoul geschafft. Der Grat zwischen Ansporn und Bürde dürfte für Williams nach den Erfahrungen von Flushing Meadows 2015 ein ganz schmaler sein.
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