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Australian Open 2017 - Ritterschlag von Nadal: Zverev zwischen Stolz und Enttäuschung

VonSID

Publiziert 21/01/2017 um 13:39 GMT+1 Uhr

Nach einer seiner bislang bittersten Niederlagen saß Alexander Zverev völlig ausgepumpt im Bauch der Rod Laver Arena. Mit schmerzenden Beinen, zerzausten Haaren, aber auch mit sichtbar breiter Brust. "Natürlich bin ich enttäuscht, denn ich hätte das Match gewinnen können. Andererseits bin ich auch stolz auf meine Leistung. Ich denke, es liegt ein aufregendes Jahr vor mir", sagte der 19-Jährige.

Alexander Zverev

Fotocredit: AFP

Beim 6:4, 3:6, 7:6 (7:5), 3:6, 2:6 in der dritten Runde der Australian Open gegen Rafael Nadal hatte das Supertalent aus Hamburg eine starke Leistung geboten.
Das größte Lob für Zverev kam ungeachtet des verpassten Achtelfinals vom spanischen Superstar höchstpersönlich: "Alexander ist die Zukunft unseres Sports, und er ist auch schon die Gegenwart. Jeder weiß, wie gut er ist", meinte Nadal und bezeichnete den 1,98-m-Schlaks Zverev nach der spektakulären Partie über 4:06 Stunden zum wiederholten Male als "potenziellen Grand-Slam-Sieger".
Ein Ritterschlag.
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Highlights: Die besten Szenen des Fünfsatz-Duells Zverev-Nadal

Zverev hinterließ am anderen Ende der Welt tatsächlich großen Eindruck und verlangte dem 14-maligen Grand-Slam-Gewinner Nadal alles ab. Vor 15.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Arena zeigte die große Nachwuchshoffnung gegen die frühere Nummer eins ihr enormes Potenzial.

"Alles nur noch eine Frage der Zeit"

"Alexander hat alles, was ein großer Champion braucht. Es ist jetzt alles nur noch eine Frage der Zeit", sagte Altmeister John McEnroe.
Einige spektakuläre Ballwechsel belohnten die Fans mit lang anhaltenden Ovationen, dabei hatte zuvor gedrückte Stimmung geherrscht. Vor der Partie hatte es eine Schweigeminute zum Gedenken an die am Freitag in Melbourne bei der Amokfahrt eines Kriminellen getöteten vier Menschen und die vielen Verletzten gegeben.
Die Vorentscheidung im fünften Durchgang fiel, als der von Krämpfen in den Oberschenkeln geplagte Zverev seinen Aufschlag gleich zweimal in Folge abgeben musste und mit 2:5 in Rückstand geriet. Beim letzten Wechsel setzte er sich gar nicht mehr hin, sondern stellte sich mit weit aufgerissenen Augen an die Grundlinie - in Erwartung der nicht mehr abzuwendenden Niederlage.

Enttäuschung, Stolz und Selbstkritik bei Zverev

Zverev gab sich trotz der bitteren Enttäuschung selbstkritisch. "Ich muss in manchen Phasen noch an der Konzentration arbeiten. In den verlorenen Sätzen zum Beispiel habe ich immer früh meinen Aufschlag abgegeben", sagte der an Position 24 gesetzte Rechtshänder, der dennoch "viel Positives" mit nach Hause nimmt.
"Ich habe gegen einen der fittesten und einzigartigsten Spieler in der Geschichte dieses Sports fünf Sätze gespielt", sagte Zverev mit sichtbar breiter Brust.
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Nadal bei Eurosport: "Es war kompliziert gegen Zverev"

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