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Tennis: Boris Becker und Schützling Novak Djokovic haben sich getrennt

VonSID

Update 07/12/2016 um 15:21 GMT+1 Uhr

Ein Mann namens Pepe Imaz hat die weitere Zusammenarbeit von Boris Becker und Novak Djokovic wohl verhindert. An dem spanischen Mentaltrainer scheiden sich die Geister. Becker, in Zukunft Tennis-Experte bei Eurosport, machte jedoch deutlich: Er wird auch in Zukunft trotz der Trennung Djokovic' größter Fan bleiben.

Novak Djokovic und Boris Becker

Fotocredit: SID

Becker wird auch diesmal wieder in den Jet steigen und den 24-stündigen Flug nach Down Under antreten. Die Australian Open (ab 16. Januar) sind sein Ziel - wie immer in den vergangenen Jahren. Becker wird wieder das Geschehen analysieren, erstmals seit drei Jahren aber nicht mehr als Coach von Novak Djokovic, sondern für Otto Normalverbraucher als TV-Experte bei Eurosport.
Deutliche Worte sollte Becker auch in dieser Rolle finden. So wie einen Tag nach der bekannt gewordenen Trennung vom Weltranglistenzweiten aus Serbien. "Novak hat in den vergangenen sechs Monaten nicht so viel Zeit auf dem Trainingscourt verbracht, wie er sollte. Und er weiß das", sagte Becker bei Sky News und kritisierte die Arbeitseinstellung seines ehemaligen Arbeitgebers: "Erfolg kommt nicht dadurch, einen Knopf zu drücken, sondern man muss sich den Hintern aufreißen, weil die Gegner das auch tun."
Verbitterung war es nicht, die aus dem aufgeräumten Becker ("Es war eine unglaubliche Reise") sprach. Eher der Versuch einer Erklärung, warum der in der ersten Hälfte der abgelaufenen Saison so dominante "Robotovic" nach dem Sieg bei den French Open plötzlich den Fokus verlor. Was seinen namhaften Trainer tierisch nervte - verhindern konnte er es nicht.

Becker glaubt an Djokovic

Becker, der sich demonstrativ als Djokovics "größten Fan im nächsten Jahr" bezeichnete, glaubt trotzdem an die Rückkehr des 29-Jährigen auf den Tennis-Thron. "Ich bin auch überzeugt, dass er wieder der dominanteste Spieler werden wird. Aber er muss wieder zurück auf den Trainingsplatz gehen und diese nötigen Stunden arbeiten", empfahl der 49-Jährige: Sein Ex-Schützling müsse sich "wieder auf das konzentrieren, was ihn stark gemacht hat".
Dabei wird Djokovic jetzt verstärkt ein Spanier helfen, mit dessen Zusammenarbeit sich Becker anscheinend nicht arrangieren konnte. Wegen Pepe Imaz soll der dreimalige Wimbledonsieger auch das Vertragsangebot von Djokovic ausgeschlagen haben.
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Imaz ist ein Ex-Profi, der mal die Nummer 146 der Welt war und inzwischen eine eigene Akademie in Marbella besitzt. "Er ist kein Guru", hat Djokovic jüngst über den oft lächelnden Mann mit den braunen Teint und den längeren schwarzen Haaren gesagt: "Pepe ist ein Mentaltrainer."
Imaz selbst bezeichnet sich selbst als "göttliches Wesen aus Licht und Liebe". Vor knapp 20 Jahren hat er seine Spielerkarriere beendet - Imaz litt an Bulimie. Bei seinen spirituellen Sitzungen knuddelt er mit zwei Stoffbären - das hat dem 42-Jährigen den Spitznamen "Kuschel-Guru" eingebracht.

Die Kraft der Umarmung

Imaz setzt auf die Kraft der Umarmung. Ein Nahtod-Erlebnis hat ihn nach eigener Aussage auf den "Pfad von Liebe und Frieden" geführt. Und Djokovic fühlt sich offenbar magisch angezogen von den Weisheiten des Iberers, auf dessen Homepage ein Video von einer Sitzung zu sehen ist, an der auch der Serbe teilnahm. Imaz soll bereits Djokovics von Depressionen geplagten Bruder Marko geholfen haben.
Um die Zukunft von Becker, der fortan auch als Botschafter des Online-Anbieters Partypoker wirkt, machen sich die Experten keine Sorgen. Einige Spitzenspieler sollen bereits um die Dienste des ewig 17-Jährigen buhlen. "Boris hat gezeigt, wie sehr er als Coach von Novak in seinem Element war. Und welch signifikanten Unterschied er ausmachen kann", sagte Beckers früherer Davis-Cup-Kollege Patrik Kühnen bei Sky Sport News HD und meinte: "Mit Boris kam bei Djokovic das Champions-Gen. Er hat einen Riesenanteil an seinem Erfolg."
Auch Ex-Profi Todd Woodbridge glaubt an den Coach Becker. "Man hat gesehen, welch exzellenter Trainer er ist. Boris kann diese Fähigkeiten auch bei anderen Spielern einsetzen", meint der 16-malige Doppel-Grand-Slam-Sieger aus Australien.
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