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Sabine Lisicki bezwingt Barbora Strycova und steht bei den US Open im Achtelfinale

VonSID

Update 06/09/2015 um 11:10 GMT+2 Uhr

Sabine Lisicki hat nach einer Energieleistung als einziger deutscher Tennisprofi den Einzug ins Achtelfinale der US Open geschafft. Die an Position 24 gesetzte Berlinerin setzte sich trotz eines 1:5-Rückstandes im entscheidenden Satz mit 6:4, 4:6, 7:5 gegen Barbora Strycova (Tschechien) durch. Nach 2:44 Stunden verwandelte die einstige Wimbledon-Finalistin Lisicki ihren ersten Matchball.

Sabine Lisicki

Fotocredit: AFP

Sabine Lisicki konnte ihr Glück kaum fassen. Nach dem Ende einer denkwürdigen Aufholjagd ließ sich die Berlinerin rücklings auf den Court fallen und weinte hemmungslos.
Selbst ein 1:5-Rückstand im entscheidenden Satz hatte Lisicki nicht davon abhalten können, als einziger deutscher Profi ins Achtelfinale der US Open einzuziehen. "Ich habe mein Herz auf dem Platz gelassen und die 120 Prozent in jeden Ball gelegt, die ich noch übrig hatte", sagte die 25-jährige Lisicki nach dem 6:4, 4:6, 7:5 gegen die Weltranglisten-42. Barbora Strycova (Tschechien).
Die Tschechin und ihr Coach waren so genervt vom Ausgang der Partie, dass sie Lisicki und ihrem Team den Stinkefinger zeigten.
Nach 2:44 Stunden verwandelte die einstige Wimbledon-Finalistin Lisicki ihren ersten Matchball auf dem Grandstand und verhinderte das schlechteste Abschneiden der DTB-Starter in New York seit 2010. Zuletzt hatte die Fed-Cup-Spielerin in Flushing Meadows vor vier Jahren in der Runde der letzten 16 gestanden.

Duell mit Halep

Auf die Nummer 24 des Rankings wartet am Labour-Day-Montag nun die an Position zwei gesetzte Simona Halep (Rumänien), die sich beim 6:2, 6:3 gegen Shelby Rogers (USA) in guter Form präsentierte. "Wenn Sabines Aufschlag gut kommt, hat sie gegen Halep durchaus Chancen", meinte Bundestrainerin Barbara Rittner.
Für Lisicki erwiesen sich die im entscheidenden Satz aufgetretenen Kniebeschwerden als Glücksfall. "Nach dem 1:5-Rückstand hatte ich nichts mehr zu verlieren und habe die Ballwechsel auch wegen der Schmerzen kurz gehalten", meinte die Wimbledon-Finalistin von 2013.
Das Risiko zahlte sich aus, dank ihrer direkten Punkte gewann Lisicki sechs Spiele in Folge - und holte sich das Lob von ihrem Coach Christopher Kas sofort ab: "Wie viele Leben du auf dem Platz gelassen hast, war unglaublich", stellte Kas sichtlich beeindruckt fest.

Schwarzer Tag für deutsche Tennis-Profis

Tränen der Enttäuschung vergoss dagegen Angelique Kerber, die trotz ihres Ausscheidens großes Kino im Big Apple bot. Die an Position elf gesetzte Kielerin verlor in einem der besten Frauen-Matches der letzten Jahre unglücklich mit 5:7, 6:2, 4:6 gegen die frühere Nummer eins Wiktoria Asarenka (Weißrussland).
"Ich bin traurig, enttäuscht und völlig fertig mit der Welt", sagte Kerber nach dem Krimi mit insgesamt 97 Winnern, der viele der 23.771 Zuschauern im Arthur-Ashe-Stadium von den Sitzen riss: "Ein, zwei Punkte haben das Spiel entschieden. Ich kann mir aber nichts vorwerfen.

Petkovic mit Handicap

Pech hatte wieder einmal Andrea Petkovic. Am Spieltag war die Darmstädterin mit einer Erkältung aufgewacht. "Nach langen Ballwechseln haben mir die Beine gebrannt, und mein Puls ging schnell in die Höhe. Ich hatte dann meine Koordination nicht mehr im Griff", berichtete "Petko" nach dem 6:7 (4:7), 3:6 gegen die Qualifikantin Johanna Konta (Großbritannien) mit heiserer Stimme.
Deutliche Worte fand Kohlschreiber nach dem 3:6, 4:6, 4:6 gegen Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz/Nr. 2). "Ich bin von mir sehr enttäuscht. Er hat mich nicht weggeschossen, ich habe mich selbst aus dem Turnier gekegelt", haderte der Davis-Cup-Spieler, der letztlich nur fünf Punkte weniger machte als Federer.
Barthel verpasste durch das 6:1, 3:6, 4:6 gegen Varvara Lepchenko (USA) ihr erstes Grand-Slam-Achtelfinale. "Im dritten Satz fehlte mir die Energie", sagte die zuletzt von einem Magen-Darm-Virus geplagte Barthel. Insgesamt hatten 17 deutsche Profis im Hauptfeld der mit 42,3 Millionen Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung gestanden.

Favoriten im Soll

Die Favoriten indes gaben sich keine Blöße. Die an Position zwei gesetzte Simona Halep (Rumänien) hatte beim 6:2, 6:3 gegen Shelby Rogers kaum Mühe und trifft jetzt auf Lisicki. Die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 5) eilte durch ein 6:2, 6:1 gegen die Slowakin Anna Schmiedlova ins Achtelfinale und bekommt es dort mit Petkovic-Bezwingerin Konta zu tun.
French-Open-Sieger Stan Wawrinka bleibt nach dem 6:3, 7:6 (7:5), 6:4 gegen Ruben Bemelmans (Belgien) weiter ohne Satzverlust. Der Schweizer spielt nun gegen Donald Young, den neben John Isner einzig im Feld verbliebenen Amerikaner. Publikumsliebling Young holte zum zweiten Mal binnen fünf Tagen einen 0:2-Satzrückstand auf und triumphierte am Ende mit 4:6, 0:6, 7:6 (7:3), 6:2, 6:4 gegen den Serben Viktor Troicki (Nr. 22).
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