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US Open 2017 - Rock 'n' Roll im Finale! Rafael Nadal gegen den "neuen" Kevin Anderson

Eurosport
VonEurosport

Update 10/09/2017 um 15:05 GMT+2 Uhr

Rafael Nadal geht als glasklarer Favorit ins Finale der US Open 2017. Auf der anderen Seite des Netzes wird ihm mit Kevin Anderson ein Mann gegenüberstehen, dem kaum jemand Siegchanchen einräumt. Mehr noch: Der Südafrikaner ist als Nummer 32 der Weltrangliste der am schlechtesten platzierte Endspielteilnehmer im Big Apple seit Einführung der Computer-Rangliste 1973. Hoffnung gibt es dennoch.

Kevin Anderson (li.) fordert im Finale Rafael Nadal (re.)

Fotocredit: Getty Images

Kevin Anderson fällt es mittlerweile immer leichter, den Rock 'n' Roller raushängen zu lassen. Kein Wunder, denn der Erfolg des 31-Jährigen spricht nach dem Rollenwechsel der besonderen Art für sich.
Aus dem introvertierten Mitläufer ist ein durchaus stimmgewaltiger Überraschungs-Finalist geworden, der im bislang bedeutendsten Match seiner Karriere (Sonntag ab 22:00 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de, im Eurosport Player sowie im TV bei Eurosport 1) den großen Rafael Nadal schlagen möchte. Andersons Bewunderung für den Superstar, gegen den er eine 0:4-Bilanz hat, ist groß:
Rafa ist eine Inspiration für mich. Gerade auch in Sachen Emotionen.
Anderson hat in diesem Jahr eine Wandlung vollzogen. Die hochgerissene Faust und das "Come on" nach gewonnenen Punkten charakterisiert den "neuen Kevin", wie sein Coach Neville Godwin erklärte.
"Kevin ist von Natur aus eher ruhig und reserviert. Aber auf den großen Sportplätzen dieser Welt sind das nicht unbedingt die besten Eigenschaften", meinte der Ex-Profi. Und weil Anderson Hobby-Musiker ist, lockte ihn Godwin mit folgender Forderung: "Sei wie ein Rockstar da draußen. Zeige deine Leidenschaft, dann berührst du auch die Zuschauer."
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Highlights: So schoss sich Anderson ins Endspiel

Und der Plan ging auf. "Diese neue Einstellung erlaubt es mir, mein bestes Tennis zu spielen", schwärmte Anderson. Godwin gefallen nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Reaktion der Leute. "Kevin hat jetzt eine andere Mentalität auf dem Court, er zeigte eine andere Seite von sich", sagt der Coach über seinen Landsmann, dessen bestes Major-Ergebnis vor den Tagen von New York das Erreichen eines Viertelfinals war.

Im 34. Anlauf ins Finale

Doch im 34. Anlauf gelang dem Spätzünder der Durchbruch. Passenderweise auf der größten aller Tennis-Bühnen - im 23.711 Zuschauer fassenden Arthur-Ashe-Stadium. "Das alles bedeutet die Welt für mich, ich schwebe gerade auf Wolke sieben. Es war eine lange Reise für mich, bis ich hier angekommen bin", meinte Anderson mit Blick auf die vielen Verletzungen, die ihn immer wieder ausbremsten.
Eine Hüft-Operation zum Beispiel hatte zur Folge, dass er in dieser Saison die Australian Open verpasste und bis Ende April nur zwei Matches gewinnen konnte.
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US Open - Top-5-Punkte Halbfinals Männer: Nadal mit Power und Präzision

Entsprechend euphorisch fiel seine Reaktion nach dem Semifinale aus. Der 2,03-m-Hüne kletterte auf halsbrecherische Weise in seine Box und umarmte Frau Kelsey, eine amerikanische Golferin. Anderson ist der erste Südafrikaner seit 52 Jahren in einem US-Open-Finale.

Nadal lobt: "Kevin hat einen unglaublichen Aufschlag"

Nadal jedenfalls hat einen Heidenrespekt vor dem gleichaltrigen Gegner. "Kevin hat einen unglaublichen Aufschlag. Es wird am Sonntag ein schwieriges Match für mich", sagte der French-Open-Rekordchampion nach dem überzeugenden 4:6, 6:0, 6:3, 6:2 in der Vorschlussrunde gegen Federer-Bezwinger Juan Martin del Potro.
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US Open - Nadal exklusiv: "Das 6:0 war gut für mein Selbstbewusstsein"

Nadal will sich aber keinen Druck machen. "Mir ist es wichtiger, glücklich und gesund zu sein, als Grand Slams zu gewinnen. Meine Saison war sehr gut, egal wie da Finale ausgeht", erklärte die Nummer eins der Welt vor seinem dritten Major-Endspiel 2017.
Andersons Freude trübte indes Hurrikan Irma, der am Wochenende über Florida ziehen soll. "Zum Glück ist meine Frau hier mit dabei. Wir haben Zuhause alles zugesperrt, jetzt können wir nicht mehr viel machen - nur hoffen", sagte der im Sunshine State wohnende Anderson.
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US Open: Nadal schlägt del Potro im Halbfinale (Highlights)

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