Williams, Murray und Zverev: Die berühmtesten Tennis-Geschwister
VonSID
Update 20/01/2017 um 17:33 GMT+1 Uhr
Die Tennis-Brüder Alexander und Mischa Zverev sorgen bei den Australian Open derzeit für Furore. Doch weil Tennis oft Familiensache ist, sind die Hamburger bei Weitem nicht die einzigen Geschwister, die den Sport in der Vergangenheit geprägt haben. Der Sport-Informations-Dienst (SID) wirft einen Blick auf berühmte Tennis-Geschwister.
Alexander und Mischa Zverev
Die Brüder aus Hamburg erreichten bei den Australien Open gemeinsam die dritte Runde. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer erstaunlichen Entwicklung. Während für Toptalent Alex (19) der Weg in die Weltspitze schon lange vorgezeichnet schien, kämpfte sich Mischa (29) über viele Jahre als eher mittelmäßiger Profi durch die Qualifikationen der ATP-Turniere und Grand-Slams. Im Sog seines Bruders verbesserte sich jedoch auch der ältere Zverev plötzlich noch einmal rasant und scheint derzeit in der Form seines Lebens.
Serena und Venus Williams
Die wohl bekanntesten Schwestern der Tennis-Geschichte. Die jüngere Serena (35) hat wie Steffi Graf 22 Grand-Slam-Turniere gewonnen und das Damentennis über Jahre dominiert. In Venus' (36) Vita stehen immerhin sieben Erfolge bei Majors.
Beide waren bereits die Nummer eins der Welt, sind gemeinsam erfolgreich im Doppel und standen sich immer wieder auf dem Court gegenüber - meist mit dem besseren Ende für Serena: Sie hat 16 von 27 Matches gewonnen. Zusammen kommen die Williams-Schwestern auf 120 Turniersiege (Serena 71, Venus 49).
Andy und Jamie Murray
Während der frisch zum Ritter geschlagene Sir Andy Murray (29) die Tennis-Welt derzeit dominiert, macht der ein Jahr ältere Jamie seit vielen Jahren als ausgewiesener Doppel-Spezialist auf sich aufmerksam. 2016 gewann er mit dem Brasilianer Bruno Soares die Australien und die US Open, 2007 im Mixed mit Jelena Jankovic (Serbien) in Wimbledon.
Auch gemeinsam schlagen die Murray-Brüder gelegentlich auf, gewannen unter anderem mit Großbritannien 2015 den Davis Cup. Bei den Olympischen Spielen in Rio schieden sie im Doppel dagegen in der ersten Runde aus.
Bob und Mike Bryan
Die Zwillingsbrüder Bob und Mike (38) sind die zweifellos besten Doppelspieler des vergangenen Jahrzehnts. Über 400 Wochen standen die "Wonder Twins" gemeinsam an der Spitze der Doppel-Weltrangliste, gewannen seit 2003 als Duo insgesamt 16 Grand-Slam-Turniere und wurden 2012 zusammen Olympiasieger. Dazu kommen im Mixed sieben Grand-Slam-Siege für Bob und vier für Mike. Mit den USA gewannen sie 2007 den Davis Cup.
Agnieszka und Urszula Radwanska
Die polnischen Schwestern spielen seit 2005 auf der Tour und sind längst zu festen Größen geworden. Das gilt insbesondere für die ein Jahr ältere Agnieszka (27). Sie stand bereits im Endspiel von Wimbledon und gewann 2015 das WTA-Saisonfinale. Ein Grand-Slam-Titel fehlt der Weltranglistendritten allerdings noch. Urszula hat noch kein WTA-Turnier gewonnen, ihre beste Platzierung im WTA-Ranking war Rang 29. Aktuell ist sie als 271. nur noch knapp unter den Top 300 der Welt.
Karolina und Kristyna Pliskova
Die tschechischen Zwillinge mischen seit 2009 im WTA-Zirkus mit, und insbesondere Karolina hat den Durchbruch in die absolute Weltspitze geschafft. Sie stand Angelique Kerber bei den US Open im Endspiel gegenüber, das sie in drei Sätzen knapp verlor.
Die 24-jährigen Pliskovas sind auch im Doppel erfolgreich, und Kristyna hält sogar einen WTA-Rekord: Bei den Australian Open 2016 schlug sie im Zweitrundenmatch gegen die spätere Olympiasiegerin Monica Puig aus Puerto Rico 31 Asse. Damit löste sie Sabine Lisicki ab, die zuvor die Bestmarke mit 27 Assen hielt.
Dinara und Marat Safin(a)
Ein russisches Geschwisterpaar für die Geschichtsbücher. Sowohl der sechs Jahre ältere Marat als auch Dinara standen in ihrer aktiven Zeit an der Spitze der Weltrangliste - das gab es zuvor im Tennissport noch nie. Marat gewann zwei Grand-Slam-Turniere - dies blieb Dinara verwehrt. Dennoch war sie für einen längeren Zeitpunkt die Nummer eins. Marat war Ende 2000 für neun Wochen an der Spitze des Rankings, Dinara bei den Frauen sogar für 27 Wochen.
John und Patrick McEnroe
Den Schatten seines sieben Jahre älteren Bruders John hat Patrick McEnroe während seiner aktiven Karriere nie so richtig verlassen. Während dieser als "Enfant Terrible" die Tennis-Szene ebenso aufmischte wie prägte und am Ende seiner Laufbahn auf sieben Grand-Slam-Titel und 77 Turniersiege auf der ATP-Tour zurückblicken konnte, blieben Patrick die ganz großen Erfolge im Einzel stets verwährt. Zwei wichtige Titel gab es aber auch für ihn: Im Doppel gewann er mit Jim Grabb 1989 die French Open, als US-Teamchef 2007 den Davis-Cup.
Arantxa, Javier und Emilio Sánchez Vicario
Die Spanierin Arantxa ist in Deutschlands bestens bekannt, war sie doch lange Zeit eine der ärgsten Rivalinnen von Steffi Graf. Die in Barcelona geborene Sánchez Vicario hatte dabei meist das Nachsehen (8:28). Auch ihre Brüder Javier und Emilio mischten über Jahre in der Weltspitze des Herrentennis mit.
Manuela, Magdalena und Katerina Maleewa
Das Schwestern-Trio aus Bulgarien war in den 80ern und 90ern aktiv. Zwar blieb der Sprung an die Weltranglistenspitze verwehrt, Manuela, die später in die Schweiz wechselte, war als Dritte des Rankings im Februar 1985 jedoch nahe dran. Bei den vier Majors blieben die Schwestern ohne Titel, aber auch hier war Manuela am erfolgreichsten. 1992 und 1993 erreichte sie bei den US Open das Halbfinale.
William und Ernest Renshaw
William und Earnest Renshaw sind nicht nur das womöglich erfolgreichste Tennis-Brüderpaar der Geschichte, sondern waren Ende des 19. Jahrhunderts außerdem wahre Pioniere ihres Sports. Die Zwillinge machten nicht nur den Volley salonfähig, damals bekannt als "Renshaw-Smash", sondern erfanden nebenbei auch die moderne Doppel-Aufstellung mit einem Spieler am Netz.
Zwischen 1881 und 1889 gewannen die Renshaws acht von neun möglichen Einzel-Titeln in Wimbledon (William siebenmal, Ernest einmal) und triumphierten zudem fünfmal gemeinsam im Doppel.
Leo, Lenny, Charlene und Myla Federer
Zugegeben, noch haben die zwei (Leo, Lenny) und sieben Jahre (Charlene, Myla) alten doppelten Zwillinge von Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer und Ehefrau Mirka, ebenfalls ehemalige Profi-Spielerin, im Tennis noch wenig erreicht. Aber bei diesen Genen kann das ja eigentlich nur eine Frage der Zeit sein.
Wetten darauf, dass die Federer-Sprösslinge eines Tages ein Grand-Slam-Turnier gewinnen, werden jedenfalls seit geraumer Zeit angenommen. Keine 48 Stunden nach der Geburt von Charlene und Myla beispielsweise betrug die Quote auf einen Wimbledon-Sieg der beiden im Doppel bei englischen Buchmachern 200:1.
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