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Corona-Gipfel: Kein Lockdown für Bundesliga und Co.

Eurosport
VonEurosport

Update 28/10/2020 um 18:55 GMT+1 Uhr

König Fußball und die anderen großen Ligen müssen trotz rasant steigender Corona-Infektionszahlen nicht in den erneuten Lockdown, Zuschauer sind im November aber ausgeschlossen. Das beschlossen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer auf ihrem virtuellen Corona-Krisengipfel am Mittwoch. Bei den Vertretern des Profisports löste dies gemischte Reaktionen aus.

Robert Lewandowski (FC Bayern) im Duell mit Thomas Delaney (BVB)

Fotocredit: Getty Images

Der umfangreiche Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der Pandemie, der ab Montag greift, beinhaltet zudem, dass der Breiten- und Freizeitsport bis auf Weiteres komplett zurückfahren muss - was ab dem 2. November einen kompletten Shutdown bedeutet.
Unklar ist, ob die Beschlüsse von allen Bundesländern einheitlich umgesetzt werden, oder sich wie in der Vergangenheit wieder schnell ein Flickenteppich bildet.
Den resoluten Weg wollen Nordrhein-Westfalen und Bayern gehen.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sprach sich im Vorfeld klar für eine "bundeseinheitliche Regelung" aus.

"Lieber schneller und konsequent"

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte harte und vor allem rasche Einschränkungen: "Lieber schneller und konsequent als verzögert und verlängert."
Im Gegensatz zu anderen gesellschaftlichen Bereichen wurde der Sport noch einmal vom zweiten Lockdown nach dem im März verschont.
Nicht nur der Fußball, auch Handball, Basketball und Eishockey hatten vor den Beratungen mächtig gezittert.

Profisport: Es geht um die nackte Existenz

Es geht um die nackte Existenz. Ein radikaler Lockdown wäre für zahlreiche Vereine und Verbände der Anfang vom Ende gewesen.
Allerdings stellt alleine die Anordnung von Geisterspielen die Ligen schon vor gewaltige Probleme. "Das ist ein Schlag ins Kontor, aber unter Berücksichtigung der Gesamtsituation vielleicht auch nachvollziehbar", sagte Handball-Ligachef Frank Bohmann.

Handball-Bundesliga macht weiter - vorerst

Er wünsche sich "von der Politik eine andere Beständigkeit in ihren Entscheidungen. Das ist schon eine Umkehr von dem, was wir vereinbart haben", sagte Bohmann, der zugleich bekannt gab, dass der Ligabetrieb fortgesetzt werde. "Wir haben uns entschieden, dennoch bis mindestens Weihnachten weiterzuspielen", sagte Bohmann.
Stefan Holz, Chef der Basketball Bundesliga (BBL), war nach der Entscheidung hin- und hergerissen. "Ich schwanke zwischen Frustration und Erleichterung", sagte er und führte aus: "Es hätte noch schlimmer kommen können, ich habe schon das Damoklesschwert gesehen."
Auf der anderen Seite aber "haben wir Konzepte entwickelt. Ihnen wurde bescheinigt, dass sie exzellent seien. Wir haben sie getestet und nun dürfen keine Zuschauer rein." Dass die Liga wie geplant am 6. November startet, steht für Holz außer Frage: "Logisch, daran gibt es keinen Zweifel."
Holz erneuerte die bereits im Vorfeld geäußerte Kritik aus dem Sport am Umgang von Politik und Behörden mit den vorliegenden Hygienekonzepten von Ligen und Vereinen. "Diese Konzepte wurden doch genau für Phasen, wie wir sie jetzt erleben, erarbeitet", hatte Axel Hellmann, Mitglied des Vorstands von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt, erklärt.

Sportveranstaltungen bisher keine Superspreader

Die Vereine mussten schon in der Testphase erkennen, dass auf ihre Konzepte keine Rücksicht genommen wird: Mit bis zu 20 Prozent der Kapazität hätten die Stadien und Hallen ausgelastet werden dürfen - angesichts der Infektionszahlen blieb es bei der Ankündigung. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wollte sich nicht einmal die in Aussicht gestellten 20 Prozent erlauben - ihr Saisonstart steht aus.
Axel Hellmann verwies darauf, dass Sportveranstaltungen bisher keine Superspreader waren. Dem stimmt Holz zu: "Der Sport ist kein Auslöser." Hellmann hält einen Zuschauer-Ausschluss "nicht nur im Profifußball dauerhaft für den falschen und nicht mehr verhältnismäßigen Weg".
Er sieht sich dabei auf einer Linie mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der mahnte. "Die Rücklagen sind aufgebraucht, die Vereine und Verbände haben keine Luft mehr zum Atmen", sagte er dem SID und betonte: Es mache sich eine "nackte Existenzangst" breit.
(SID)
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