Deutsches Football-Talent Equanimeous St. Brown erhält NFL-Vertrag: "War noch nie so bereit"

"Ich habe mehr mitgefiebert, als ich gedacht hätte", sagte St. Brown, der erster deutscher Passempfänger in der amerikanischen Profiliga wird. Beim traditionellen Draft, der Verteilung der jungen Hoffnungsträger auf die 32 Teams, war er überraschend spät an 207. Stelle gezogen worden. Und gab dennoch sofort eine Kampfansage ab:

Die Drafts sind stets eine Art Roulette. Es kann an die Westküste gehen oder in den Osten, in den kalten Norden oder den stickigen Süden. St. Brown hat eines der traditionsreichsten Teams erwischt. Die Packers sind viermaliger Super-Bowl-Sieger und berühmt für ihre "Cheeseheads" genannten Fans mit Käse-Attrappen auf dem Kopf sowie das altehrwürdige Lambeau Field, in dem es im Winter immer mal wieder heftig schneit.

Vor allem das Wetter in Wisconsin dürfte eine Umstellung werden. St. Brown ist im kalifornischen Anaheim Hills, einem Vorort von Los Angeles, aufgewachsen. Schon als Kind begann er dort, mit seinem amerikanischen Vater zu trainieren. John Brown war in den 80ern mehrfacher Weltmeister im Bodybuilding und zweimal Mr. Universum. Das einzig Gewöhnliche an ihm war sein Name. Bei den drei Söhnen sollte das anders sein.

Das "St." bei Equanimeous steht für Steyer, den Nachnamen der deutschen Mutter Miriam, die ihren Mann auf einer Fitnessmesse in Köln kennenlernte. Ein Lehrer las einmal fälschlicherweise "Saint Brown" vor, doch die Aussprache gefiel der Familie und wurde beibehalten. Nach Equanimeous kamen Osiris und Amon-Ra auf die Welt, alle drei sprechen fließend Deutsch, die Brüder spielen ebenfalls als Receiver und träumen von der NFL.

Equanimeous hat diesen Sprung nun geschafft, von der renommierten Universität Notre Dame geht es zu den Packers. "Eigentlich ist egal für mich, welches Team mich draftet", hatte St. Brown dem "SID" vorab gesagt: "Aber es wäre natürlich schön, wenn das Team einen guten Quarterback hat." Den hat Green Bay - Aaron Rodgers ist einer der Superstars der Liga.

Die Voraussetzungen für den 1,95-m-Riesen sind jedenfalls bestens. Nach dem Draft sagte St. Brown: