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Miriam Gössner vor Rückkehr ins Biathlon-Rampenlicht

VonSID

Publiziert 02/12/2015 um 16:34 GMT+1 Uhr

Der eisige Wind pfiff Miriam Gössner durch ihre blonden Haare, als sie im Abschlusstraining ganz routiniert an den Schießstand lief und dann ihre Schüsse abfeuerte. Einen Tag vor dem ersten Einzelrennen des Weltcup-Winters war es im Skistadion von Östersund noch ruhig, doch beim Klassiker über 15 km am Donnerstag (17.15 Uhr live bei Eurosport) wird sie wieder im Mittelpunkt stehen.

Miriam Gössner

Fotocredit: Imago

Von großem Druck will Gössner allerdings nichts wissen.
"Ich konzentriere mich darauf, dass ich meine Arbeit mache und nicht auf irgendwelche Ziele in der Zukunft. Ich lebe lieber im Hier und Jetzt", sagte Gössner am Mittwoch. Sie wolle in Schweden "Schritt für Schritt vorankommen. Wir schauen mal, wie die nächsten Rennen laufen und wie es voran geht".

Lange Leidenszeit beendet

"Ein riesiger Stein" sei ihr ohnehin gerade erst "vom Herzen geplumpst", sagte die zweimalige Staffel-Weltmeisterin. Aber nicht, weil sie nach vielen bitteren Rückschlägen wieder für das deutsche Weltcupteam nominiert wurde, "sondern viel mehr, weil ich gemerkt habe, dass ich wieder in Form bin und mich auch im Rennen wieder gut fühle". Es sei ja "schon eine ziemliche Weile her, seit ich im Wettkampf so ein gutes Gefühl hatte".
Die Bayerin hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Ihre drei Weltcupsiege vor drei Jahren scheinen eine Ewigkeit her, meist lief sie zuletzt nur noch hinterher, da sie ein schwerer Mountainbike-Unfall im Frühjahr 2013 in Norwegen weit zurückwarf. Sie hatte nach mehreren Wirbelbrüchen quälende Schmerzen, dachte sogar ans Aufhören. Unter Tränen musste Gössner ihre Olympia-Teilnahme für Sotschi absagen, für die WM 2015 in Kontiolahti verfehlte sie klar die Norm.

Oslo als großes Ziel

Doch Gössner ließ sich davon nicht aufhalten, arbeitete im Sommer erneut hart an sich und will nun wieder angreifen. Das große Ziel heißt Oslo. In Norwegen, der Heimat ihrer Mutter, findet am legendären Holmenkollen im März 2016 die WM statt. Gössner wäre liebend gerne dabei.
Einfach wird das nicht, denn alleine die Konkurrenz im eigenen Team ist groß. Gössner war nur Zuschauerin, als die junge deutsche Staffel mit Laura Dahlmeier, Franziska Preuß, Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz vor wenigen Monaten in Finnland überraschend WM-Gold gewann. Mit ihren Silbermedaillen in den Einzelrennen unterstrichen Dahlmeier (22/Verfolgung) und Preuß (21/Massenstart) außerdem ihre Rolle im Team.
Zumindest was die Laufleistung angeht, ist Gössner aber schon wieder in Topform. Bei den Testwettkämpfen im norwegischen Sjusjoen glänzte die ehemalige Langläuferin, auch wenn es beim Schießen noch haperte. "Ich weiß, dass ich weiter ganz konsequent arbeiten muss, um wieder an meine absolute Topform anknüpfen zu können", sagte Gössner.

"Immer eine Verstärkung"

Aktuell sei sie immerhin "ohne gesundheitliche Beschwerden, und das ist schon die halbe Miete". Ganz im Gegensatz zu Dahlmeier, die wegen mehrerer grippaler Infekte auf Starts in Schweden verzichten muss. Gössner hingegen will sich "kontinuierlich wieder nach oben kämpfen" und am liebsten bei allen Weltcups dabei sein. In der Vorsaison war sie ausgerechnet bei den Heimrennen in Oberhof und Ruhpolding nicht dabei, der Verband wollte sie nicht unnötig unter Druck setzen.
Auch jetzt erhält Gössner von den Bundestrainern volle Rückendeckung. "Wir bestärken sie in allem, was sie tut", sagte Chefcoach Gerald Hönig: "Wir wissen, dass sie immer eine Verstärkung für die Mannschaft ist, wenn sie in guter Form ist. Wir sollten ihr ein paar Rennen geben, um in den Weltcupmodus zurückzufinden."
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